der August war bei mir zwangsläufig etwas ruhiger. Dafür hatte ich etwas Hörbuchzeit und kann euch von Titeln berichten, die mich ziemlich beschäftigt haben.
Außerdem habe ich eine interessante Erfahrung gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte, weil sie mir eine andere Perspektive beschert hat.
Bei Die Seelen-Docs – Hilfe bei Depression, Erschöpfung und Burn-out handelt es sich um das zweite Sachhörbuch aus der gleichnamigen Reihe. Im ersten Band haben die Autor*innen die verschiedenen psychischen Erkrankungen, ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt, sowie wichtige Hinweise über das Gesundheitssystem gegeben und zum Thema psychische Gesundheit informiert.
Im zweiten Teil der Reihe lag der Schwerpunkt also auf dem Krankheitsbild der Depression und den verwandten Erkrankungen wie beispielsweise der bipolaren Störung oder Begriffen wie Erschöpfung oder Burn-out, die keine Diagnosen darstellen, sondern lediglich einen Zustand beschreiben.
Lia, Simon und Marcin lernen sich, eher unfreiwillig, in der Schattigen Pinie, einem Pflegeheim kennen. Dort sollen sie bei der Essensausgabe helfen. Schnell finden wir heraus, dass alle drei Herausforderungen haben, die sie mit sich ausmachen. Ist das wirklich eine gute Strategie? Wie viel muss ein Mensch aushalten, bis er sich Hilfe holt? Was wünschen sich die drei von ihrer Zukunft?
Das sind nur wenige Fragen, denen Adriana Popescu in Unsere Zukunft flirrt am Horizont auf den Grund geht. Während manche der drei Hauptfiguren kurz davor sind, den rettenden Schritt in Richtung Zukunft zu gehen, fragen sich andere, wie sie nur aus der Situation herauskommen sollen, in der sie sich gerade befinden.
Vielleicht kennt ihr die TV Sendungen Die Ernährungs-Docs bzw. Die Bewegungs-Docs. Im Rahmen dieser TV Formate werden Menschen mit komplexen Krankheitsbildern begleitet und es wird versucht ihren Alltag durch eine Ernährungsumstellung sowie regelmäßige Bewegung zu erleichtern. Als ich daher das Hörbuch Die Seelen Docs im Verlagsprogramm des Argon Verlags entdeckte, war ich neugierig, weil ich damit rechnete, dass diese Reihe dem TV Format ähnelt.
Eigentlich hatte ich erwartet in diesem Hörbuch einen Rundumschlag zum Thema psychische Erkrankungen zu bekommen. Unter Rundumschlag verstehe ich einen Überblick über die gängigen Erkrankungen, ihre Ursachen und neuste Forschungsergebnisse sowie Therapien. Die Seelen-Docs haben ihren Fokus aber auf eine andere Thematik gesetzt und das Hörbuch nach mehreren Kapiteln strukturiert: ein großer Teil nahmen tatsächlich die psychischen Erkrankungen ein. Für meinen Geschmack blieben die Seelen-Docs hier aber sehr an der Oberfläche.
Kommen wir zuerst zur Gestaltung. Irgendwie finde ich es inzwischen merkwürdig, wenn ich etwas über Buchcover schreiben soll, weil ich bei den meisten Buchcovern ja nicht mehr wirklich viel erkenne. Dennoch: Was mir an diesem Cover ziemlich gut gefällt, sind die Farben. Wir sehen zwei Silhouetten, die nebeneinander sitzen. Eine der beiden Figuren zeigt in den Himmel. Ich mag es, wenn Figuren auf Covern nur angedeutet werden und wir kein echtes Gesicht vor uns haben. So kann ich mir die Figuren nämlich selbst vorstellen. (Kennt ihr das auch? Ihr habt ein Buchcover vor euch auf dem eine Person zu sehen ist und in eurem Kopf sieht sie dennoch völlig anders aus? Okay, ich schweife ab).
Kurzum: Das Cover hat bei mir die volle Punktzahl bekommen. Bei den Printbüchern bin ich früher immer noch auf die Schriftart eingegangen. Da ich das Buch aber größtenteils mithilfe meiner Sprachausgabe gelesen habe, sehe ich es nicht ein, Schriftart oder Schriftgröße in die Bewertung miteinfließen zu lassen.
Dieses Hörbuch habe ich im Verlagsprogramm des Argon Verlages entdeckt. Zu den Buchmessen produzieren die meisten Hörbuchverlage Programmhefte, die entweder ein Gesamtverzeichnis mit allen lieferbaren Titeln des Verlages enthalten, oder über die Titel informieren, die im aktuellen Programm enthalten sind.
Außerdem gibt es CDs mit jeder Menge Hörproben, damit ihr euch direkt einen Eindruck verschaffen könnt. So bin ich also an die Hörprobe von Und nebenan warten die Sterne gekommen und wurde neugierig.
Ende letzten Jahres entdeckte ich den neuen Roman von Matt Haig in einigen Jahresrückblicken. ich war schon sehr gespannt, welche Geschichte uns der Autor diesmal erzählen würde. Leider bin ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Warum? Das erzähle ich euch jetzt.
Kommen wir zuerst zum Inhalt: Noras Geschichte beginnt wie bei einer typischen Heldenreise. Ihr gewohntes Leben wird auf einen Schlag auf den Kopf gestellt. Sie verliert alles, was ihr auf irgendeine Weise wichtig war und was sie am Leben erhalten hat. Als sie einen Suizidversuch begeht, landet sie schließlich in der Mitternachtsbibliothek und trifft eine alte Bekannte wieder.
Der Inhalt ist schnell erzählt: Hannah verliert ihre Zwillingsschwester bei einem Unfall und hat seither kein Wort mehr gesprochen. Weil ihre Eltern nicht mehr weiter wissen, schicken sie Hannah in ein Internat, das Jugendlichen in Krisen ein neues Zuhause gibt. Damit sich die Jugendlichen etwas besser kennenlernen, fahren sie gemeinsam campen.
Die Handlung wird vor allem von der Frage bestimmt, ob oder wie Hannah wieder zurück ins Leben findet. Die Handlung spielt sich hier viel zwischen den Zeilen ab. Wenn es darum geht, dass Charaktere etwas aktiv tun, passiert hier verhältnismäßig wenig. Indirekt, also zwischen den Zeilen wird es aber sehr emotional. Denn Die Stille meiner Worte wird nicht von der Handlung, sondern vor allem von den Charakteren getragen.
Kennt ihr diese Geschichten, mit denen man eine richtige Reise erlebt? Mit Höhen und Tiefen, Orientierungslosigkeit und aufgeregtem Kribbeln, weil man es kaum erwarten kann, weiterzuhören? Genauso ging es mit mir Gargoyle.
Die Handlung beginnt mit einem Mann, der einen Autounfall überlebt. Allerdings trägt er schlimme Verbrennungen davon und muss daher mehrere Monate in einer Rehabilitationseinrichtung behandelt werden. Dort lernt er Marianne Engel kennen, die eine blühende Fantasie hat. Und so stellt sich die Frage: Ist sie einfach nur verträumt oder vielleicht sogar weise?
Adriana Popescus Laufbahn als Autorin begann beim Fernsehen. Und zwar als Drehbuchautorin unter anderem für Produktionen der ARD.
Inzwischen veröffentlicht sie hauptsächlich Romane in der Erwachsenen- und der Jugendliteratur. 2015 feierte sie mit Ein Sommer und vier Tage ihr Debüt als Jugendbuchautorin. Im März diesen Jahres ist ihr aktueller Roman Mein Sommer auf dem Mond erschienen. Und somit wird es Zeit für ein neues Interview.