Als ich Mieses Karma vor ein paar Jahren das erste Mal las, war ich ziemlich begeistert von der Handlung und David Safiers Schreibstil. Interessant war für mich den Roman nun nochmal zu hören und herauszufinden, inwiefern sich meine Meinung zur Handlung geändert hat.
Der Inhalt ist solide, aber in der Tendenz auch etwas oberflächlich. Wir lernen die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Kim Lange kennen, die plötzlich verstirbt und als Ameise wiedergeboren wird. Sie möchte schnellstmöglich gutes Karma sammeln, um zu verhindern, dass ihre frühere Freundin Nina ihre Familie für sich gewinnt. Doch das mit dem Karma ist gar nicht mal so einfach.
Wer Cecilia Aherns Schreibstil und ihre Geschichten mag, wird auch dieses Buch mögen. (Was für ein geniales Statement).
Vor Jahren habe ich ihren Bestseller “PS ich liebe dich” als Hörbuch gehört, fand die Geschichte zwar total schön, aber auch sehr traurig. Da ich nicht der Liebesgeschichten Typ bin und wenig Lust auf traurige Bücher hatte, habe ich mir vorher die Klappentexte der anderen potentiellen Bücher durchgelesen und mich dann für “Vermiss mein nicht” entschieden.
Als ich anfing es zu lesen, war ich buchstäblich “im falschen Film” und hatte daher Mühe mich auf die Geschichte einzulassen. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht daran lag, dass die Geschichte schlecht oder der Inhalt langweilig war, sondern es eher an mir lag. (Aus diesem Grund habe ich auch meine fiktive Altersbeschränkung auf 15 Jahre geschraubt).
Deshalb legte ich das Buch beiseite, entdeckte es nach ein paar Wochen wieder und war hin und weg. Ich verschlang das Buch innerhalb kurzer Zeit und wollte unbedingt wissen, wie “Hier” aussieht, wie die Menschen dort sind und ob es Jack schafft, Sandy, oder gar seinen Bruder, wiederzufinden.
Auf Adriana Popescu bin ich durch eine Online Lesung aufmerksam geworden. Hier hat mich die Autorin wahnsinnig gut unterhalten. Zudem klang auch ihr Buch “Ein Sommer und vier Tage” aus dem sie und Begleitung Anne Freytag gelesen haben, ziemlich spannend…
Ohne groß zu überlegen, oder mir vorab den Klappentext durchzulesen, legte ich mir den Roman zu. Die grobe Geschichte war mir bekannt: Ein Mädchen, das einen Roadtrip durch Italien macht.
Doch schon nach den ersten Seiten entdeckte ich, dass viel mehr hinter der Geschichte steckt: Paula war bisher ein schlichtes normales Mädchen. Sie stellte keine großen Ansprüche an das Leben und war kein Fan von irgendwelchen spontanen Aktionen. Pläne bestimmten ihre Gegenwart. Doch insgeheim wünschte sie sich die Welt zu entdecken und das große Abenteuer zu erleben.
Zum Glück trifft sie da auf Lewis. Lewis, der gutaussehende Junge, der ihr sofort den Kopf verdreht. Doch auch er hat kein leichtes Päckchen zu tragen. Immer wieder taucht er ab in seine eigene Welt. Eine Welt voller Musik. Doch was verbirgt sich dahinter?
Den Grundgedanken von “Ein Sommer und vier Tage” fand ich wirklich spannend. Zwei Jugendliche, die gegensätzlicher nicht sein können, treffen aufeinander und verlieben sich. Paula, die gerne alles geordnet hat und Lewis, der in den Tag hinein lebt und das Leben auf sich zukommen lassen möchte.
Inhaltlich bin ich wieder einmal zwiegespalten. Die Grundidee, der schüchternen Ellen eine Freundin zur Seite zu stellen, finde ich wirklich schön. Ellen und Temerity könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Ellen eher introvertiert, also in sich gekehrt ist, spiegelt ihr Temerity das pure Gegenteil. Sie möchte etwas erleben und sucht geradezu das große Abenteuer. Zudem ist sie alles andere als kontaktscheu.
Sehr gut beschrieben wird, wie sich zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen eine Freundschaft entwickelt. Die Blindheit ist hier mehr “Mittel zum Zweck”. Hätte Temerity gesehen, wäre sie wahrscheinlich nicht neben Ellen gelandet.
Shari Shattuck zeigt hier zwei positive Seiten des “Blind seins” auf: Temerity lässt sich nicht vom äußeren Erscheinungsbild der Menschen ablenken und lernt durch ihre Blindheit allerhand Leute kennen. Folglich sorgt die Behinderung also für Begegnung. Schön finde ich auch, dass die Blindheit nicht im Vordergrund der Geschichte steht, sondern Fragen nebenher geklärt werden.
Inhaltlich geht es um zwei Handlungsstränge. Zum einen bewegt sich Ich-Erzähler Phil in der Gegenwart. Allerdings gibt es immer wieder Situationen, die ihn an Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern, weswegen er dem Leser oft von solchen Momenten erzählt. So erfährt der Leser beispielsweise, wie er und seine Zwillingsschwester aufgewachsen sind und wie sie sich in der Gegenwart verstehen. Unser Hauptcharakter Phil ist sehr sensibel und würde wahrscheinlich von bösen Zungen als “Memme” bezeichnet werden. Er setzt sich mit dem Thema Liebe auseinander, versucht für sich zu klären, wie er diese definiert und was er bereit ist, dafür zu geben.
Zu Beginn der Geschichte dachte ich: “Verdammt! Ein typisches Jugendbuch!”. Sam befindet sich in einer der angesagtesten Cliquen der Schule. Die Clique wird auf Partys eingeladen und nicht zu vergessen bekommen sie am Valentinstag der Schule mit Abstand am meisten Rosen. Obwohl die Geschichte gleich zu Beginn Themen behandelt, die mich nur mäßig interessieren, hab ich trotzdem weitergehört und hab schnell gemerkt, dass es sich ausbezahlt macht!
Das Tolle an dem Roman ist: Anfangs denkt man, dass hier eine oberflächliche Geschichte beginnt. Dann passiert der Autounfall und Sams Leben wird buchstäblich auf den Kopf gestellt, obwohl es sich “nur” noch an einem Tag abspielt. Die schön säuberlich aufgebaute heile Fassade beginnt zu bröckeln und Sam fragt sich, was sie wirklich will und auf was es im Leben wirklich ankommt.
Inhaltlich gibt es zwei Handlungsstränge der Geschichte: Zum einen wird Hazels Schicksal erzählt, zum anderen bekommt der Leser Einblicke in Hazels Lieblingsroman “Ein herrschaftliches Leiden”. (Ich wette, jeder Leser dieses Romanes, hat auch den Roman gegoogelt. Um euch nicht den Spaß zu verderben, hülle ich mich in Schweigen). Diese beiden Handlungsstränge sind wunderbar miteinander verflochten. Ich kam mir als Leser an keiner Stelle irgendwie dumm vor, weil ich den Roman nicht kannte.