(Bild von cbj) |
15. Lange Lesenacht
Wie gefällt dir das Cover deines Buches?
Schmetterling und Taucherglocke
Die Rezension
Auf das Buch bin ich gestoßen, weil mir eine Freundin den Film empfohlen hat. Da sowohl Film als auch Buch ja Baubys Biografie darstellen, dachte ich mir, ich könnte mit dem Buch anfangen. Allerdings hat das TV Programm dann dafür gesorgt, dass es doch anders kam als gedacht :-).
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Bauby hat einen schönen und teilweise leicht zu lesenden Schreibstil. Was das Lesen des Buches eher schwierig macht, ist die dramatische Biografie. Ich finde es wirklich bewundernswert, dass Bauby das Buch erarbeiten konnte, obwohl er sich ausschließlich durch Augenblinzeln mitteilen kann. Ich weiß nicht, ob ich die Energie dazu gehabt hätte.
Die Geschichte gehört zu den Büchern, in denen man teilweise zwischen den Zeilen lesen muss. Hier passt das auch wunderbar hin, weil die Passagen im Buch ausgeglichen sind. Einerseits erzählt er, wie hart es für ihn ist, seine Kinder nicht mehr in den Arm nehmen zu können, andererseits habe ich den Eindruck, dass er auch einen Teil seiner Gedanken durch die gute Sprache tarnt.
Wer wissen möchte, wie Menschen mit dem “Locked in” Syndrom leben, sollte sich das Buch unbedingt durchlesen.
Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims
Der Inhalt
Wieder mal erkundigte ich mich in einer Facebook Gruppe nach tiefgehenden Büchern. Da wurde mir “Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims” vorgeschlagen. Ach, hätte ich da nur gewusst, worauf ich mich eingelassen habe 🙂
Die Geschichte wird aus der Sicht des zehnjährigen Jamie erzählt. Vor fünf Jahren kam seine Schwester Rose bei einem Bombenanschlag ums Leben. Jamie selbst kann sich nicht an sie erinnern. Warum sollte er also um jemanden trauern, den er nicht kennt? Bei seiner älteren Schwester Jas und seinem Vater ist das aber ganz anders. Obwohl Rose bereits seit fünf Jahren tot ist, ist sie weiterhin präsent in der Familie.
Ich konnte mich sehr gut in Jamie hineinversetzen. Annabel Pitcher schafft es wunderbar in den zehnjährigen Jungen hineinzuschlüpfen und die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen. Jamie ist ein sehr fantasievoller Junge, der sich nicht nur wünscht, dass seine Mum wiederkommt, sondern sich auch nach einem Freund sehnt.
Gerade die Verzweiflung des Jungen arbeitet die Autorin sehr gut heraus, obwohl Jamies Sprache sehr bildhaft ist und er nicht immer benennt, wie er sich gerade fühlt. Gefühle haben bei ihm Farben, oder Symbole. Aber gerade, weil er beschreibt, wie die Ehe seiner Eltern scheiterte, oder Dialoge wiedergibt, wird die Tragik der Geschichte deutlich.
Das Schweigen in meinem Kopf
Die Gestaltung
Ich muss ehrlich sagen, im Buchladen wäre mir der Roman wahrscheinlich nicht aufgefallen. Das Cover finde ich zwar schön und es ist auch so gestaltet, wie man sich eben ein waschechtes Jugendbuch vorstellt. Allerdings ist es auch schlicht gehalten, was aber auch die Geschichte untermalt.
Der Inhalt
Inhaltlich kam ich hier voll auf meine Kosten. Autorin Kim Hood nähert sich hier zwei Themen, über die in der Gesellschaft nicht gerne gesprochen wird: Zum einen lässt sie ihre Protagonistin Jo als Angehörige einer psychisch erkrankten Mutter auftreten, sorgt aber auch dafür, dass Jo, dem mehrfachbehinderten Chris begegnet.
Somit werden hier anhand zweier Charaktere verschiedene Behinderungen verarbeitet. Ich finde diese Idee wirklich genial. Alle Welt redet zwar von Inklusion, jedoch zeigt der Roman, dass es zwar wunderschöne theoretische Konzepte geben mag, die in der Praxis aber total versagen.
Die Therapie
Die Rezension
(ACHTUNG! Es wird viel vom Inhalt verraten. Oder um es in (D)englisch zu sagen: SPOILER!).
Auf den Roman aufmerksam geworden, bin ich durch eine andere Rezension. Und schon nach den ersten Seiten bekam ich das Gefühl, dass ich hier ein echt gutes Buch “unterm Bildschirm” hatte.
Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und ahnen, dass es ziemlich dramatisch wird. Unsere Hauptfigur befindet sich nämlich in einer Psychiatrie. Anfangs werden sehr viele Fragen offen gelassen. So wurde ich zum weiterlesen animiert..Gut gefällt mir auch, dass die Geschichte von hinten aufgerollt wird.
Kennt ihr das, wenn ihr während dem Lesen anfangt zu überlegen, wer hier in der Realität und wer in der Fiktion lebt bzw. welcher der Hauptfiguren hier ein Problem hat? Genauso ging es mir bei diesem Buch. Mir war klar, dass sich entweder Viktor oder die Unbekannte in “der falschen” Realität befinden. Mir war nur nicht klar, wer von beiden das Problem hatte.
Schreibmarathon Fazit Mai 2015
Der Engelsbaum
Der Inhalt
“Der Engelsbaum”, fiel mir schon im Buchladen auf. Der Klappentext machte mich auf die Geschichte neugierig. Welche Ereignisse muss Protagonistin Greta aufarbeiten? Welcher Verantwortung muss sie sich stellen?
Ich habe mich dann für die ungekürzte Hörbuchfassung entschieden.
Wie der Klappentext bereits verrät, wird Greta bei einem Spaziergang mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Inhaltlich besteht die Geschichte aus zwei Handlungssträngen. Zu Beginn erleben wir Protagonistin Greta in der Gegenwart. Sie macht einen zurückgezogenen Eindruck und wagt sich nur noch selten aus dem Haus. Der Leser bekommt auch sehr schnell mit, dass ihr sie mit ihren Familienmitgliedern nicht richtig warm wird.
Mein Mai 2015 – Potentielle Doppelgänger, Aus dem Leben eines “Pendlers”,
(Bild von Random House Audio) |
Phobia
Die Gestaltung
Pünktlich zum Welttag des Buches machte ich mir ein paar Gedanken über mein Leseverhalten. Mir wurde bewusst, dass neben Sebastian Fitzek, David Safier und Kerstin Gier nicht viele nationale Autoren in meinem Bücherregal zu finden sind. Also zog kurzerhand Wulf Dorns “Phobia”, bei mir ein. (Nicht zuletzt wegen einer guten Rezension auf ankas geblubber, die dort zu finden ist).
Das Cover des Buches stach mir sofort ins Auge. Hierauf ist ein blonder Puppenkopf zu sehen. Allerdings fehlen diesem Puppenkopf die Augen und die rechte Seite wirkt auch etwas verbrannt. Ein ziemlich mysteriöser Einband, der auf mich auch etwas gruselig wirkte. Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich das mysteriöse Bild im Laufe der Geschichte aufklärt und diese wunderbar untermalt.
Der Inhalt
Die Handlungsstränge der Geschichte haben mir wirklich gut gefallen. “Phobia”, wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir begleiten nicht nur Protagonistin Sarah, die auf die Rückkehr ihres Mannes wartet und sich plötzlich in einem Albtraum wiederfindet, sondern treffen auch auf den “Täter”, der ein scheinbar böses Spiel inszeniert, auf Sarahs Jugendfreund Mark, für den ebenfalls eine Welt zusammengebrochen ist.