Lesenacht im Rahmen von #blubberxmas

Bild von
Ankas Geblubber
Hallo Buchlinge,
heute Abend fällt der Startschuss für die alljährliche Aktion “Lesend und blubbernd durch die Weihnachtszeit” oder in der Kurzfassung #blubberxmas.
Ich habe in den letzten beiden Jahren dazu gelernt: In diesem Jahr werde ich nicht alle Infos in einem Post sammeln, sondern einzelne Tages Updates zur Aktion veröffentlichen. 
Der Startschuss fällt um 20:00 Uhr mit einer gemeinsamen Lesenacht. Ich werde zwar mit meinem aktuellen Hörbuch einsteigen, beginne aber erst später mit dem Geblubber.
Wir schreiben uns also heute noch im Laufe des Abends. Hoffe ich natürlich.

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11. Türchen – Die Jagd

Ein Kranz in dessen Mitte eine 11 steht.Ein Kaninchen! Ich war mir sicher. Irgendwo hier ganz in der Nähe. Zum Glück waren die dringenden Bedürfnisse des Abends bereits erledigt. So konnte ich mich in Ruhe um den Nachtisch kümmern. Natürlich war das Mahl heute keinesfalls schlecht. Aber so ein Kaninchen? Seien wir doch mal ehrlich: Wer kann da schon widerstehen.

Ich rannte durch den Wald. Irgendwo musste das gute Stück doch zu finden sein, oder?
»GONZO! KOMM SOFORT ZURÜCK!«

Ja, ich hab’s ja gleich. Aber leider verstand er mich nicht wirklich. Ich hatte es ein paar Mal probiert, aber er funkelte mich nur böse an und meinte, ich solle still sein. Er mag halt keine gesprächigen Hunde, dachte ich mir dann. Aber das machte mir nichts aus. Ich konnte auch schweigen. Er war jedenfalls sehr gut zu mir. Und dank ihm hatte ich nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein sicheres Jagdrevier. Was wollte ich also mehr?

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10. Türchen – Der Proll

Ein Kranz in dessen Mitte eine 10 steht.Es tut mir leid.
Ich gehe nach Australien.

Für immer.
Ich habe da jemanden kennengelernt.
Er heißt Steve.
Ich wünsche dir alles Gute.

Immer nur ich, ich,
ich!
Das hatte sie ihm immer vorgeworfen.
Wenn er die «Ichs» in ihrem Abschiedsbrief zählte, kam er auf drei. Dabei hieß es doch immer «Alle guten Dinge seien drei.»
Ja, vielleicht bestand das «gute Ding» ja darin, froh sein zu können, sie endlich los zu sein. Dumm nur, dass sich das Ende ihrer innigen Beziehung bald wieder jährte.

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Ge(h)schaut – Club der roten Bänder – Staffel 3

Foto: A. Mack

Hallo Buchlinge,
vor genau einer Woche liefen die letzten beiden Folgen von der Serien Trilogie Club der roten Bänder. Für mich wird es jetzt Zeit zurückzublicken. Wie hat mir die finale Staffel gefallen? Was halte ich insgesamt von der Serie?
Leider komme ich bei meinem Bericht nicht um Spoiler herum.  Wer noch mit dem Gedanken spielt, sich die Serie anzuschauen, sollte die Serienkritik lieber noch nicht lesen. Wer nichts gegen Spoiler hat, ist herzlich eingeladen, weiterzulesen.

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9. Türchen – SauBär

Ein Kranz in dessen Mitte eine 9 steht.»Eines Tages kommt ein kleines teuflisches Ding daher, schnappt dich, sabbert dich voll und wird dich erst wieder herausrücken, wenn du keine Kraft mehr hast und dir wünschst hier mit deinen Brüdern und Schwestern im sicheren Heim geblieben zu sein.«

Das war einer der ersten Sätze, an die ich mich erinnern konnte. Allerdings kamen diese kleinen, teuflischen Dinger nie. Ich wurde viel angestarrt. Mal waren es Kinder mit großen Augen, Erwachsene mit kritischen Blicken oder auch mal einer der Verkäufer des Ladens, wenn sie darauf achteten, ob auch alles ordentlich war. Die wenigsten Kinder nahmen mich aus dem Regal. Sie warfen mir nur unschuldige oder bewundernde Blicke zu.

Als wäre es etwas Besonderes hier in dieser Reihe zu sitzen. Vielleicht war es das auch. Immerhin teilte ich mir meine Ebene mit ein paar Urgesteinen. Bären, die so alt waren, dass sie wohl nicht mehr verkauft werden würden.

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8. Türchen – Der Förster

Ein Kranz in dessen Mitte eine 8 steht.Er hasste Winter, Waldspaziergänge und vor allem Weihnachten.
»Und warum bist du dann Förster geworden, wenn du gar nicht gerne draußen bist?«, wird er spätestens an dieser Stelle gefragt.
»Weil das halt so ist. Nicht die Natur nervt, sondern die Menschen, die sie für ihre Zwecke missbrauchen.«
Diese Weisheit ließ er los, wenn es um intellektuelles Gehabe ging. Sonst fragte niemand genauer nach, warum es sich hier um einen Widerspruch handelte. Verhasste Waldspaziergänge und der Beruf des Försters. Das konnte ja nur ein Widerspruch sein. Immer diese Menschen, die genau hinhörten und alles hinterfragen wollten. Mussten sie ihm das Leben denn so schwer machen? Konnten sie nicht einfach leben?

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7. Türchen – Der Freund

Ein Kranz in dessen Mitte eine 7 steht.Ich wusste, dass er nicht kommen würde. Er sagte immer, dass es nichts für ihn war, aber meistens gab er dann doch klein bei. Doch als ich bis nach dem Hauptgang vergeblich auf ihn gewartet hatte, war mir klar, dass ich diesmal vergeblich wartete.

Wo zum Teufel steckte er? Ich hatte ihn schon seit Stunden nicht mehr gesehen. Das letzte Mal hatte er ein kleines Mädchen mit einem Plüschtier im Schlepptau gehabt.
»Woow, bist du Vater geworden?«, fragte ich grinsend als wir uns begegnet waren.
»Halt die…«
Doch er hatte mitten im Fluch abgebrochen und stattdessen geflüstert: «Wir müssen sie nach Hause bringen.»
»Wir?«, entgegnete ich fragend.

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6. Türchen – Die Assistentin

Ein Kranz in dessen Mitte eine 6 steht.»Hey, wo willst du hin? Gleich gibt’s die Überraschung?«, zwinkerte ihr Betty verschwörerisch zu. Dabei wussten beide, dass es wahrscheinlich irgendein nichtssagendes Geschenk der Firma sein würde. Wie jedes Jahr.
»Ich will mir mal kurz die Beine vertreten. Das Essen schaukelt noch so vor sich hin«, lächelte sie.
»Aber geh nicht zu weit weg. Du hast ja gesehen, hier ist echt derbe tote Hose«, meinte Betty und wandte sich nach der Verabschiedung wieder ihrem äußerst charmanten Gegenüber zu. So schnell würde ihr dann wohl doch nicht langweilig werden.

Maria verließ den großen Saal, der voller Menschen war. Alle hatten sie etwas mit der Firma zu tun. Angestellte, Geschäftspartner oder ehemalige, zufriedene Kunden. Und alle hatten sie eines gemeinsam: Sie wollten Weihnachten nicht alleine oder mit ihrer Familie verbringen.

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5. Türchen – Der Taxifahrer

Ein Kranz in dessen Mitte eine 5 steht.

»Du bist verrückt! Du kannst doch nicht an Weihnachten in deinem Taxi sitzen und durch die verdammte Gegend fahren!«
Oh, doch das konnte er. Schließlich feierte er kein Weihnachten. Also keine Kinder, die den ganzen Abend auf ihn warteten, keine Schwiegereltern, die ihm strafende Blicke zuwarfen, wenn er doch endlich zu Hause aufkreuzte. Alles Probleme, die er nicht hatte. Und das war auch gut so.

Nun kurvte er am Weihnachtsabend durch eine verlassene, ruhige Gegend. Eigentlich hatte er damit gerechnet, irgendwelche Partylöwen von Club zu Club fahren zu dürfen. Doch die Singles, die Weihnachten trotzten, hatten wohl ein anderes Taxiunternehmen beauftragt. Und so hatte er die Fahrgäste des heutigen Abends an einer Hand abzählen können. Angefangen bei einer älteren Dame, die gerade aus dem Urlaub gekommen war und Weihnachten gerne in den eigenen vier Wänden verbrachte, bis hin zu einer stummen Frau, die unbedingt in dieser verlassenen Gegend abgesetzt werden wollte.

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