Zur See

Das Hörbuchcover von "Zur See"
Bild von RandomHouse Audio

Der Inhalt

Das Hörbuch erzählt die Geschichte von Familie Sander, die kein glückliches Leben führt. Das Ehepaar Sander lebt schon seit Jahren getrennt. Die inzwischen erwachsenen Kinder haben Mühe, ihren Platz im Leben zu finden. Dörte Hansen beschreibt das Leben auf der Insel, wie die See das Familienleben beeinflusste. Leider konnte ich mit dem Inhalt nicht wirklich viel anfangen

Was mir fehlte war zum einen ein roter Faden. Dörte Hansen nimmt uns zwar mit in den Alltag der Personen, die auf der Insel leben. Allerdings waren es für mich mehr Momentaufnahmen. Ich hatte den Eindruck, dass die Handlung sehr lange gebraucht hat, um in Gang zu kommen. Ab der Hälfte passiert ein Ereignis, welches das Leben von ein paar Personen verändert. Allerdings war mir das etwas zu wenig aktive Handlung für den Roman.

Zum anderen fehlte mir die Figurenentwicklung. Dörte Hansen nimmt sich viel Zeit um uns Familie Sander näherzubringen. Dennoch sind mir die Figuren fremd geblieben. Daher konnten sie mich auch nicht erreichen und es interessierte mich nicht groß, wie ihr Leben weitergeht. Neben Familie Sander lernen wir auch einen Pfarrer kennen, dessen Rolle in der Handlung ich aber überhaupt nicht verstanden habe.

Die Hörbuchgestaltung

Das Hörbuch wurde ungekürzt von RandomHouse Audio produziert. Der Titel erschien sowohl als CD als auch als Download. Die CDs befinden sich in einer sehr schicken CD Box, die sich auch gut im Hörbuchregal macht.
Nina Hoss liest uns Zur See vor. Was mir an ihrer Interpretation gut gefallen hat war, dass sie die Atmosphäre durch ihre Betonung herausgearbeitet hat. Die Figuren gehen sehr distanziert miteinander um. Es fehlt an Wärme.
Womit ich aber etwas Mühe hatte war, dass Nina Hoss keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Perspektiven gemacht hat und die Perspektiven für mich somit gleich geklungen haben. Das hat dafür gesorgt, dass ich einen Perspektivenwechsel oft etwas später realisiert habe und dann für einen Moment verwirrt war.

Der Schreibstil

Dörte Hansen erzählt Zur See in indirekter Rede. Das sorgt dafür, dass mir die Nähe zu den Figuren fehlten. Ich glaube aber, dass es ihr nicht darum ging, Nähe zu den Figuren herzustellen, sondern das Leben von vielen Personen zu zeigen. Was mich beeindruckt hat, waren ihre sprachlichen Bilder. Ich glaube nicht, dass ich alle erkannt und verstanden habe. Aber gerade das Bild des gestrandeten Wals und welche Auswirkungen das auf Jens Sanders Leben hat, hat mich fasziniert.

Womit ich aber Mühe hatte, war, dass mir die Verbindung von Schreibstil und Handlung fehlte. Ich mag Romane, die in indirekter Rede erzählt werden. Aber es braucht für mich auch einen roten Faden, den ich hier nicht gefunden habe.

Gesamteindruck

Ich befürchte, dass meine Erwartungen an Zur See zu hoch waren. Vielleicht lag es auch daran, dass ich vieles nicht verstanden habe. Wer die See liebt und Romane mag, die in indirekter Rede geschrieben sind, kommt hier mit Sicherheit auf seine Kosten. Womit ihr aber rechnen müsst ist, dass die Handlung leise erzählt wird.

Infos zum Hörbuch

Zur See
Geschrieben von: Dörte Hansen .
Es liest: Nina Hoss.
Bewertung: 2 von 5 Punkten

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

Das Hörbuch ist ein Teil unserer Jahres-Challenge im Buchclub. In diesem Beitrag erfahrt ihr wie die Genre-Challenge funktioniert.

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