Shadowmarch – Die Dämmerung

Das Hörbuchcover von "Shadowmarch 3 - Die Dämmerung"
Bild von der Hörverlag

Inhalt oder: Wo war die Spannung?

In Das Spiel, dem zweiten Teil der Shadowmarch Reihe, konnte mich Tad Williams mit der Verstrickung seiner Handlungsstränge wirklich fesseln. Ich hörte fasziniert zu und fragte mich, wie diese ganzen Handlungsstränge wieder entwirrt werden sollen.

Bei Die Dämmerung hatte ich das Gefühl, mich nicht wirklich von der Stelle zu bewegen. Es war nicht so, dass unsere Charaktere nichts erlebten:

Ferras Vannsen kämpft beispielsweise an der Seite der Funderlinge und trifft somit auf Chert Blauquarz. Prinz Barrick ist auf einer Reise zu sich selbst mit einem treuen, teils nervigen, Vogel an seiner Seite. Und Briony? Ihr bleibt auch nichts erspart. Kaum wägt sie sich in Sicherheit, gibt es schon wieder die nächsten Intrigen gegen sie…

Neben der Haupthandlung, nämlich den Geschichten unserer Charaktere, führt Tad Williams eine zweite Ebene – ich bin mir nicht sicher, ob hierfür die Bezeichnung Handlungsstrang passt – ein. Hier legt er seinen Fokus auf die Sache mit den Göttern. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass am Anfang jeden Kapitels kurze Zitate aus fiktiven Aufzeichnungen stammen. Auch die Charaktere der Geschichte nehmen immer wieder Bezug auf die Götter.

Allerdings hat es Tad Williams wunderbar geschafft, mich mit diesen ganzen Heiligen vollends zu verwirren. Shadowmarch spielt nämlich nicht nur in einem Land, nämlich in Südmark, sondern auch in verschiedenen Kontinenten. Da wäre es doch langweilig, wenn alle Götter überall gleich hießen. (Ist ja bei uns schließlich auch nicht so). Bei dem typischen Satz: “Gott X hat Tat Z begangen, aber Ihr kennt ihn wahrscheinlich als Gott B…”, rollte ich irgendwann mit den Augen und dachte mir: “Mein Gott, selbst Voldemort hat nur ZWEI Namen: Du weißt schon wen und … Voldemort…” (Nein, die Diskussion ob Tom Riddle auch zählt, sprengt den Rahmen dieser Rezension 🙂 ).

Da ich in diesem ganzen Götter Wirrwarr irgendwann den Überblick verlor, ertappte ich mich öfter dabei, dass ich abschweifte, was natürlich nicht dazu beitrug das Chaos zu entwirren.

Die Hörbuchgestaltung

Wie auch in den vorherigen Shadowmarch Bänden führte David Nathan wieder durch die Geschichte, den wir nicht nur als Synchronstimme von Johnny Depp kennen, sondern normalerweise eher von Thrillern oder Horrorromanen gewohnt sind. Und hier musste ich erstmals schmunzeln. In Die Dämmerung gab es nämlich einige Gelegenheiten die blutrünstige Seite zu zeigen :-).

Wäre David Nathan nicht gewesen, hätte ich Tad Williams wahrscheinlich zum Teufel gejagt. Nathan hat es geschafft mich bei Laune zu halten und mich trotzdem neugierig auf den letzten Band der Reihe werden zu lassen.

Der Schreibstil

Während mich der Schreibstil von Tad Williams in den vorherige Bänden gut unterhalten konnte, ermüdete er mich hier zunehmend. Das kann aber auch einfach daran liegen, dass ich zuvor die Tintenwelt Trilogie gehört habe, was ja eine Jugendbuchreihe ist. Allerdings wurde mir so auch bewusst, dass Shadowmarch definitiv keine harmlose Fantasy Geschichte ist und ich deswegen eine Altersbeschränkung eingeführt habe. Das lag vor allem auch daran, dass es hier die ersten blutrünstigen Beschreibungen gab, auf die ich hier jetzt nicht näher eingehen werde.

Gesamteindruck

Nachdem mir Die Grenze und Das Spiel so gut gefallen haben, war ich sehr gespannt auf den dritten und vorletzten Shadowmarch Band. Allerdings muss ich gestehen, dass er mich – bis auf die Tatsache, dass er von meinem Lieblingsverlag stammt und von David Nathan gelesen wurde – echt enttäuscht hat. Ich hoffe, ich finde beim großen Finale wieder etwas in die Geschichte rein.

Infos zum Hörbuch

Shadowmarch – Die Dämmerung
Geschrieben von: Tad Williams
Gelesen von: David Nathan
Bewertung: 3 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Weitere Bände

Die Grenze (Band 1)
Das Spiel (Band 2)
Das Herz (Band 4)

Dieses Hörbuch wurde mir von dem Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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