Shadowmarch – Das Spiel

Das Hörbuchcover von "Shadwomarch" Band 2 "Das Spiel"
Bild von der Hörverlag

Die Hörbuchgestaltung

Gleich zu Beginn durfte ich feststellen, das mir der Einstieg in Band 2, “Das Spiel”, deutlich leichter fiel. Während ich bei “der Grenze” etwas gebraucht habe, um in die Geschichte rein zu kommen, wusste ich, was mich hier erwartete. Und natürlich freute ich mich auf altbekannte Charaktere. David Nathan konnte mich mit diesem Band vollends für die Fantasy Reihe begeistern und mir beweisen, dass er nicht ausschließlich für Thriller geeignet ist. Diesmal vermisste ich kein einziges Mal die sonst verknüpften Thriller Effekte.

Nathan hat es mir leicht gemacht, mich wieder in Tad Williams fantasievolle Welt einzufinden. Außerdem musste ich über seine Interpretation verschiedener Charaktere schmunzeln und habe mich gefreut, auch zu Band 2 gegriffen zu haben. Zudem gibt es diesmal ein paar Monologe, die David Nathan richtig gut transportiert. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl, mitten drin zu sein. So als würde mir die Geschichte direkt auf einer Bühne präsentiert.

An dieser Stelle möchte ich auch kurz auf das Preis- Leistungsverhältnis eingehen. Einige von euch werden sich wahrscheinlich denken: “25 Euro für ein Hörbuch? Ist mir ne Nummer zu teuer.” Allerdings kostet die Hardcover Ausgabe von Shadowmarch beinahe genauso viel. Selbst die Taschenbuch Version ist nur 10 Euro günstiger. Für einige mag das ausschlaggebend sein. Ich finde es schön, dass hier ein ungekürztes Hörbuch produziert wird, dass möglichst zum selben Preis erhältlich ist.

Der Inhalt

Inhaltlich überrascht mich Tad Williams wieder einmal. Viele kennen den Fantasy Autor bereits von anderen Geschichten. Für mich ist es die erste “Williams”- Reihe. Und ich bin hin- und weg von seinen Charakteren. Während im ersten Band die wichtigen Personen vorgestellt und bereits sehr gut charakterisiert werden, habe ich den Eindruck, dass wir unsere Protagonisten hier nochmal bei einer anderen Entwicklung begleiten.

Prinzessin Briony ist kein typisches Mädchen. Sie macht sich nicht viel aus Frauenkleidern, sondern würde viel lieber, wie ihre Brüder in Hosen herumlaufen und die Kunst des Schwertkampfes erlernen. Als sie Hals über Kopf mit Shaso ihre Heimat verlassen muss, wird sie vor lebenswichtige Fragen gestellt: Wem darf sie vertrauen? Wie kann sie es schaffen Südmark zurückzugewinnen? Und wird sie ihren Bruder Barrick jemals wiedersehen?

Barrick hingegen ist mit Hauptmann Ferras Vansen, auf der anderen Seite der Schattengrenze. Während Vansen alles daran setzt, den Prinzen zu schützen, ist dieser in ganz eigener Mission unterwegs.
Auch meine Lieblinge, die Funderlinge Chert und Opalia Blauquarz haben es nicht leicht. Ihr Pflegesohn Flint bereitet ihnen große Sorgen. Und als wäre das nicht genug, wird Chert von seinem Freund dem Hofarzt Chaven um Hilfe gebeten.

Williams schafft hier vielseitige Charaktere. Jeder macht auf seine eigene Weise schwierige Zeiten durch. Denn die Welt befindet sich im Krieg, den jeder auf eine andere Art zu spüren bekommt.
Mir gefällt nicht nur, dass die Charaktere in der Shadowmarch Reihe unterschiedlicher nicht sein könnten, sondern das auch beinahe alltägliche Konflikte beschrieben werden: Wir treffen hier auf einen unglücklich verliebten Dichter oder auf einen Jungen, der glaubt verrückt zu werden. Nicht zu vergessen, werden verschiedene Beziehungskonstellationen auf harte Proben gestellt: Hauptmann Vansen wurde beauftragt Prinz Barrick zu beschützen. Doch denkt dieser gar nicht daran, sich von Vansen irgendetwas sagen zu lassen.

Zudem schafft es Tad Williams die Emotionen, wie Wut, Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit seiner Charaktere wunderbar zu transportieren.

Wer gedacht hat, dass das Netz aus Handlungssträngen in Band 1 erfolgreich gesponnen wurde, hat sich getäuscht. Tad Williams beweist in “Das Spiel”, dass es immer noch eine Spur verstrickter geht. Während ich mich in Band 1 gefragt habe, ob einige Charaktere überhaupt jemals aufeinander treffen, kann ich im zweiten Teil hier und da Berührungspunkte erkennen. Allerdings müssen manche Protagonisten auch in entgegengesetzte Richtungen aufbrechen, sodass ich hibbelig auf meinem Stuhl sitze und gespannt bin, wie sie wieder zueinander finden.

In “Das Spiel” glaubte ich, ganz langsam einen roten Faden in der Geschichte zu entdecken. Und das was ich da so höre, löst in mir eine Gier aus: Ich will meeehr! Und zwar am liebsten jetzt sofort!
Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass die Geschichte ein offenes Ende hat. Ob das jetzt unter die Kategorie Cliffhänger fällt, bleibt jedem selbst überlassen. Mir wurde gegen Ende klar, dass die meisten Handlungsstränge verhältnismäßig offen bleiben. Denn es sollen ja noch zwei weitere Bände erscheinen.

Der Schreibstil

Obwohl die Handlung im zweiten Band der Shadowmarch Reihe wirklich düster ist, schafft es Tad Williams mich mit seinen Dialogen zum schmunzeln zu bringen. Gerade die Gespräche zwischen den Funderlingen Chert und Opalia, oder den Dialogen mit den Dachlingen brachten mein(e) Auge(n) zum leuchten.

Gesamteindruck

Zusammenfassend möchte ich jedem, der Hörbücher und Fantasy Schinken liebt, diese wunderbare Reihe empfehlen. Der dritte Band erscheint wieder in ungekürzter Fassung, interpretiert von David Nathan am 13.06.16.
Ich hoffe, ich konnte meine Begeisterung etwas auf euch übertragen :-).

Infos zum Hörbuch

Shadowmarch – Das Spiel
Geschrieben von: Tad Williams
Gelesen von: David Nathan
Bewertung: 5 von 5 Punkten

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

__________________________

Weitere Rezensionen

Die Grenze (Band 1)
Die Dämmerung (Band 3)
Das Herz (Band 4)

Dieses Hörbuch wurde mir von dem Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Schreibe einen Kommentar

Wenn Du einen Kommentar abgibst, werden die eingegeben Daten und Deine IP-Adresse gespeichert. Die E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Weitere Informationen zur Datenspeicherung findest Du in meiner Datenschutzerklärung