tschick

Das Hörbuchcover von "tschick"
Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

Maik verbringt die Sommerferien allein. Seine Mutter ist in einer Entzugsklinik und sein Vater macht Urlaub mit seiner neuen Freundin. Eines Tages steht Tschick in Maiks Garten. Ein Junge, der neu in Maiks Klasse ist. Er überredet Maik zu einer Urlaubsreise in die Walachei. Dabei ist Maik der felsenfesten Überzeugung, dass es die Walachei gar nicht gibt. Weil er kein Feigling ist, will er nicht kneifen, sondern begleitet Tschick auf die Reise.

Das Interessante ist, dass es bei der Handlung keinen klassischen roten Faden gibt. Sie wird mehr in kleinen Episoden erzählt, die aber dafür sorgen, dass sich Maik und Tschick von Herausforderung zu Herausforderung weiterentwickeln und lernen sich zu vertrauen.

Bei den Situationen, die sie erleben, gibt es Stück für Stück eine Konfliktsteigerung.Der Grund, warum sich Tschick und Maik auf das Abenteuer einlassen ist ganz klar: Tschick möchte spannende Sommerferien und Maik will eben nicht der Spielverderber sein. Die Walachei als Ziel ist zwar in weiter Ferne, dennoch ist es nicht so, dass beide zielstrebig auf dieses Ziel hinarbeiten, sondern sich eher treiben lassen. Irgendwann gerät das eigentliche Ziel völlig in den Hintergrund. Was ich faszinierend fand war, dass die Handlung trotzdem funktioniert.

Maik, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wird, ist die Hauptfigur des Romans. Während er zu Beginn der Handlung noch zurückhaltend und schüchtern ist, lernt er auf der Reise Stück für Stück, sich zu behaupten.
Tschick übernimmt die Rolle des Mentors. Er ist älter als Maik, verbringt viel Zeit allein und hat schon einiges erlebt.

Die Hörbuchgestaltung

Auf dem Hörbuchmarkt existieren mehrere Versionen von tschick. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind im Argon Verlag erschienen. Das Hörbuch ist ungekürzt ausschließlich als Download erschienen. Auf CD gibt es eine gekürzte Hörbuchausgabe. Außerdem gibt es sogar eine Hörspielfassung.
Alle ausgaben haben unterschiedliche Sprecher.

Ich habe mich für die gekürzte Ausgabe entschieden, damit der Titel in mein Hörbuchregal einziehen kann. Die Laufzeit zur ungekürzten Ausgabe unterscheidet sich ca. um eine Stunde. Was mich fasziniert hat war, dass ich mich nicht erinnern konnte, welcher Inhalt gekürzt wurde.

Meine Ausgabe wurde von Hanno Koffler gelesen. Hanno Koffler fiel mir vor allem aufgrund seines Berliner Dialektes auf. Er klingt zwar etwas älter, hat aber dennoch eine helle Stimmfarbe, die gut zur Geschichte passt. Was mir gut gefallen hat war, dass er Maiks Entwicklung in seiner Interpretation gut herausgearbeitet hat. Anfangs liest er eine Spur zögerlicher oder schneller, was Maiks Unsicherheit betont.

Der Schreibstil

Ich glaube ich habe noch nie ein Hörbuch gehört, bei dem so viele Sätze mit “Weil” beginnen. Genau das hat mich vor ein paar Jahren, als ich das Buch das erste Mal gelesen habe, auch so genervt. Dennoch: Es war Wolfgang Herrndorfs Art zu beschreiben, wie sich Jugendliche ausdrücken. Es ist keine klassische Jugendsprache, in der mit Wörtern um sich geworfen wird, die wahrscheinlich nur von einer Generation Jugendlicher verstanden wird. Anhand des Satzbaus wird aber deutlich, dass Maik noch nach Worten sucht und nicht immer weiß, wie er das, was in ihm vorgeht, beschreiben soll.
Da Herrndorf keine klassische Jugendsprache verwendet, sorgt das dafür, dass tschick zeitlos bleibt.
Herrndorfs Schreibstil ist lebendig. Ich habe seine Dialoge sehr genossen, weil sie mich gut unterhalten haben.

Gesamteindruck

Jetzt habe ich tschick also ein zweites Mal gehört, in der Hoffnung, dass ich meine Rezension diesmal mit mehr Inhalt füllen kann. Ich habe nicht den Eindruck, dass es mir gelungen ist, weil mir die Worte fehlen, um zu beschreiben, was mir diesmal an der Handlung gefallen hat.

tschick erzählt von zwei Jugendlichen, die auf sich allein gestellt sind und ihren Platz im Leben suchen. Ob sie ihn finden werden? Ich lade euch ein, das herauszufinden und verspreche euch, dass ihr auf dieser Reise gut unterhalten werdet.

Infos zum Hörbuch

tschick
Geschrieben von: Wolfgang Herrndorf
Es liest: Hanno Koffler.
Bewertung: 5 von 5 Punkten

 

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