Umgang mit der Sehbehinderung im Studium – Meine Erfahrungen

Zwei Personen, die als Silhouetten dargestellt sind, besteigen einen Berg und helfen sich dabei gegenseitig.
Bild von: Emma Zecka

Hallo zusammen,

wie die Überschrift des Artikels schon ankündigt, erzähle ich euch in diesem Artikel, wie ich in meinem Studium mit meiner Sehbehinderung umgehe.

Im ersten Teil geht es vor allem um Reflexion: Wie gehe ich mit meiner Behinderung um? Will ich meine Behinderung thematisieren? Oder ist es mir ganz recht, nicht darauf angesprochen zu werden?

Im zweiten Teil geht es dann um das Thema Umgang mit der Behinderung im Studium. Hier liegt der Schwerpunkt vor allem auf den sozialen Kontakten und das Thematisieren meiner Behinderung gegenüber Dozenten.

Die Einstellung zur eigenen Behinderung

Einige von euch finden den Punkt vielleicht unwichtig. Dennoch finde ich es wichtig, sich Gedanken über den Umgang mit der eigenen Behinderung zu machen. Im besten Fall habt ihr das schon früher getan. Ansonsten ist es spätestens zu Beginn des Studiums an der Zeit, sich mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:

Wie gehe ich mit meiner Sehbehinderung um?

Ich empfinde es hier als Vorteil, dass man mir meine Sehbehinderung ansieht. So komme ich erst gar nicht in Versuchung, sie zu verstecken, weil es einfach zu offensichtlich ist. Von Klein auf bin ich einen offenen Umgang mit diesem Thema gewöhnt. Ich beantworte Fragen, erkläre Dinge und habe kein Problem damit, das mehrmals zu tun.

Kurzum: Natürlich nehme ich wahr, dass ich viele Sachen nicht machen kann, habe aber nicht das Gefühl wegen meine Sehbehinderung irgendetwas zu verpassen.

Was möchte ich vermitteln / ausstrahlen?

Dieser Punkt richtet sich vor allem an Menschen mit Behinderung, die wie ich, wenig Kontakt zu gleichaltrigen Leuten ohne Behinderung hatten. (In meinem Fall hat das vor allem damit zu tun, dass ich eine Förderschule besucht habe).

Ich möchte vor allem signalisieren, dass meine Behinderung kein Tabuthema ist, sondern man mich gerne darauf ansprechen darf. Menschen ohne Behinderung, die bisher noch keine Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung gemacht haben, fühlen sich nämlich häufig verunsichert. Schließlich wollen sie nicht in irgendwelche Fettnäpfchen treten.
Allerdings: Ihr müsst natürlich nicht alle Fragen beantworten.

Gerade im Studium ist es mir wichtig einen selbstständigen Eindruck zu vermitteln und nicht den Eindruck zu erwecken eine dauerhafte Betreuung zu brauchen. Wichtig ist mir außerdem, mich um meine Angelegenheiten zu kümmern und nicht darauf zu warten, dass mir schon Hilfe angeboten wird.

Leider kann es auch an Förderschulen immer wieder vorkommen, dass Leute mit Behinderung nicht gefördert, sondern sehr viel unterstützt werden. Das heißt, sie müssen sich die Selbstständigkeit manchmal erst später erarbeiten.
Wie ihr weiter unten lesen werdet, ist das aber leichter gesagt als getan.

Wichtig ist auch, sich darüber klar zu sein, welcher Typ man ist und was man braucht. Also:

Rückmeldungen von meinem Umfeld

Bisherige Rückmeldungen im Rahmen meines Studiums haben mir bestätigt, dass meine Rechnung größtenteils aufzugehen scheint und ich wohl einen offenen Eindruck vermittle.

Umgang gegenüber den Studierenden aus meinem Semester oder: Die Sache mit den sozialen Kontakten

Der Schwerpunkt liegt hier vor allem auf der Fragestellung, wie ich meine Behinderung anspreche, ohne eine Sonderrolle zu bekommen und wie das mit den sozialen Kontakten bei mir läuft.
Start ins Studium – Die ersten Wochen – Welcher Typ bin ich?

Schon in den ersten Wochen musste ich mir die Frage stellen: Welcher Typ bin ich? Kann ich auf andere Menschen zugehen, mit denen ich vorher noch kein Wort gewechselt habe? Macht es mir etwas aus alleine zu sein?

Am Anfang war mein Start ins Studium nicht gerade einfach. Ich bin nicht der Typ, der sich zu irgendwelchen bereits bestehenden Gruppen stellt und sich einfach so ins Gespräch einbringt.

Ich beobachte. Sofern es mir möglich ist, natürlich. Dazu muss ich sagen, dass ich mit den nonverbalen Mitteln, wie, sich freundlich anlächeln oder den Blickkontakt aufnehmen nichts anfangen kann, da mein Sehrest es nicht zulässt einen Blickkontakt herzustellen.

In den ersten Wochen habe ich also vielleicht 1-2 kurze Gespräche am Tag geführt, in denen es meistens um irgendwelche praktischen Fragen ging: Orientierlungslose Menschen suchten ihren Seminarraum, oder wollten wissen, wo unsere Vorlesung stattfand.

Ihr glaubt nicht, wie froh ich war, weiterhin zu Hause zu wohnen und dort eine kommunikative Familie um mich zu haben.
Dennoch: Ich fühlte mich selbstständig, weil ich alleine von A nach B kam.

Nach und nach entstanden dann die ersten einmaligen längeren Gespräche, in denen mich neugierige Menschen ansprachen und mich fragten, wie ich denn das alles so mache, wie viel ich sehe und so weiter.

Ich habe zwar kein Problem über meine Behinderung zu reden, habe das Thema aber auch nicht dauerhaft hervor. Schließlich bin ich mehr als meine Behinderung. Dennoch ist sie eben das Erste was auffällt, wenn man mit mir Kontakt aufnimmt. Daher wäre es für mich nicht stimmig, so zu tun, als ob nichts wäre.

Das Thema Behinderung ansprechen

Dann kam meine erste Bewährungsprobe: Ein Seminar in Improvisationstheater. Dank ein paar privater, ziemlich lustiger Videoprojekte mit dem Ge(h)folge habe ich hier schon erste Erfahrungen gesammelt und mich also wahnsinnig auf das Seminar gefreut. Ich wusste: Theaterspielen und Leute zum lachen bringen – das kann ich.

Und gleich bei der ersten Aufgabe kam ich ins Schleudern: Wir saßen alle in einem Sitzkreis beisammen. Die Aufgabe bestand darin, einen Blickkontakt mit demjenigen aufzunehmen, mit dem man seinen Platz tauschen möchte.

Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Zugeben, dass ich das nicht machen kann?
  2. Oder nichts sagen und schauen was passiert?

Möglichkeit 1: Zugeben, damit eine Lösung gefunden werden kann.

Da es mir peinlicher erschien, wenn Möglichkeit 2 schief ging, habe ich also auf mich aufmerksam gemacht und ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut.

Rückblickend war das eines der tollsten Seminare, die ich bisher erlebt habe, weil ich meine Behinderung hier nicht als Problem empfunden habe, sondern kreative Lösungen gefunden wurden, damit ich an manchen Spielen teilnehmen konnte, die mit den klassischen Regeln nicht funktioniert hätten.

Zudem hatte ich auch den Eindruck, dass meine Offenheit dafür gesorgt hat, dass die anderen mutiger wurden. Aber ich schweife ab..

Soziale Kontakte

Ich für meinen Teil habe mittlerweile die Einstellung, dass das Studium für mich eine Zwischenstation ist. Ich gehe hauptsächlich an die Hochschule, weil ich studieren und etwas lernen möchte. Wenn ich dabei dann noch ein paar nette Leute kennenlerne, die nicht nur zu mir kommen, wenn sie irgendwelche Fragen zum Studium und oder meiner Behinderung haben, ist das natürlich ein schöner Pluspunkt. Jedoch stelle ich fest, dass es eher selten der Fall ist.

Hier stellen sich wieder die Fragen: Was ist euch lieber? Eine Menge Bekanntschaften, die sich nicht wirklich für euch interessieren? Oder Menschen, die eben auf euch zukommen, wenn sie sich für euch als Person und nicht nur für eure Behinderung oder eure Kompetenzen bezüglich des Studiums interessieren?

In der Praxis: Bei Vorlesungen sitze ich meist ganz vorne, aus den einfachen Gründen, dass es da…

a) eine tolle Steckdose für meinen netten Laptop gibt.
b) Ich das verstehe, was die Dozenten erzählen und nicht das, was meine Kommilitonen besprechen. (Und je nach Vorlesungen ist letzteres ziemlich intensiv und laut).
Fazit: Ich vermute – das ist reine Spekulation! – das ich dadurch den Eindruck vermittle, mehr aufzupassen, als andere. Und glaubt mir: Man kann auch in der ersten Reihe tagträumen, Fanfictions und Blogbeiträge planen.

Wenn ich dann nach irgendwelchen Dingen gefragt werde, die Dozenten gefühlte 65467 Mal erzählt haben, bin ich dann hin- und her gerissen zwischen:

Möglichkeit 1: Genervt mit dem Auge rollen und mein Gegenüber darauf hinweisen, dass Zuhören oder Anwesend sein auch ein Vorteil sein kann.

Möglichkeit 2: Freundlich bleiben. Immerhin möchte ich ja auch, dass man mir hilft, wenn ich eine Frage habe.

Die Schwierigkeit bei Möglichkeit 2

Ich versuche mich mehr oder weniger erfolgreich an Möglichkeit 2 zu halten. Es ist einfach ziemlich frustrierend von Menschen nur dann angesprochen zu werden, wenn sie etwas von mir wollen.

Für mich sind das meistens Leute, die ich gefühlt noch nie in meinem Leben gesehen habe, weil mir einfach im wahrsten Sinne des Wortes der optische Überblick fehlt. Sobald ich ihnen die Informationen gegeben habe, die sie brauchen, werden sie für mich somit wieder unsichtbar.

Deswegen passiert es mir manchmal auch, dass ich bei manchen Leuten, die ich gefühlt noch nie gesehen habe, so tue, als hätte ich selbst keine Ahnung, weil ich keine Lust mehr habe, ihnen zu helfen, nur damit sie in der Menge untertauchen und ich sie wahrscheinlich erst wiedersehen werde, wenn sie eine neue Frage haben.

Allerdings versuche ich mir immer wieder klarzumachen, dass es nichts mit mir als Person zu tun hat. Ich bin mir ziemlich sicher, das es auch Menschen ohne Behinderung, ähnlich geht und der einzige Unterschied darin besteht, dass ich zum einen nichts davon mitbekomme und Menschen, die nicht sehbehindert oder blind sind, die Leute wiedererkennen, die sie etwas gefragt haben.

Umgang gegenüber den Dozierenden

Dieser Punkt ist in der Theorie einfach erklärt, doch für mich in der Praxis hier und da wirklich schwer umzusetzen. Aber ich muss dazu sagen, dass es sich hierbei wieder um eine Typ Frage handelt und andere Betroffene hier vielleicht weniger Probleme haben:

In der Schule wurde uns erklärt, dass Dozenten Sprechstunden hätten und wir gut daran täten, die Sprechstunden zu besuchen und uns vorzustellen. Warum ich das nicht getan habe:
Es war mir zu peinlich.

Ich empfand es als extrem aufdringlich.
Ich habe mich auch gefragt, was es einem Dozenten hilft, zu wissen, dass eine der 140 Studenten in seiner Vorlesung die Folien halt nicht lesen kann.
Mein Plan war: Mich dann bei den Dozenten zu melden, wenn ich konkret etwas von ihnen brauche.

Die ersten beiden Semester stellte das kein großes Problem dar. Ich habe die Dozenten nach der Vorlesung abgepasst, erklärt, dass ich die Materialien gerne vorab, oder ein paar Tage nach der Vorlesung hätte, damit ich im besten Fall direkt in der Vorlesung mitlesen kann, oder die Veranstaltung sobald wie möglich nacharbeiten kann, um für die darauffolgende Veranstaltung vorbereitet zu sein.

Mir begegneten hier eine Menge verständnisvoller und gut organisierter Menschen. Mein Glück war auch, dass ich in den ersten zwei Semestern beinahe keine Fachliteratur gebraucht habe und es im Studiengang Soziale Arbeit auch nicht wirklich viele zu erfassender Grafiken gibt. Somit hatte ich einen entspannten Start ins Hochschulleben. Doch nach dem dritten Semester stiegen die Anforderungen und es gab deutlich mehr zu tun.

Materialien der Dozenten

Dieses Semester sollten wir nicht nur mit den klassischen Folien arbeiten. Wir mussten während der Vorlesung innerhalb kurzer Zeit häufig den ein oder anderen Artikel lesen.
In den ersten beiden Semestern gehörte dieser Stoff zur Zusatzlektüre und war somit nur bedingt prüfungsrelevant. Ich konnte mich also gut davor drücken, mir die Texte zu beschaffen.

Im dritten Semester gab esa ber Veranstaltungen, die inhaltlich auf den Zeitungsartikeln aufbauten. Wenn man sie nicht gelesen hatte, konnte man der Veranstaltung nicht folgen.
Natürlich bin ich mit Hilfsmitteln ausgestattet, die es mir möglich machen, den Text lesen zu können. Allerdings kam ich mit meiner normalen Handlupe hier an meine Grenzen. Hinzu kommt auch, dass ich es trotz Hilfsmittel nicht schaffe, einen Text in derselben Geschwindigkeit zu lesen, wie die Studenten ohne Behinderung.

Nachtrag: Das könnte aber schaffbar sein, wenn der Text digital vorliegt und ihr über eine Sprachausgabe verfügt, die ihr schneller einstellen könnt.

Hinzu kam auch, dass die Folien für die Veranstaltungen zu spät in der digitalen Veranstaltung hochgeladen wurden.
Deswegen hing ich mit den Nacharbeiten der Veranstaltungen ziemlich hinterher. Mir fehlten die Materialien damit ich meine Stichpunkte sortieren und ggf. auf Richtigkeit überprüfen konnte. Da die Inhalte der Vorlesungen aber aufeinander aufbauten, sammelten sich irgendwann die unbearbeiteten Dokumente an.

Also stellte ich mir wieder die Frage: Auf den Tisch hauen und an Materialien erinnern?

Möglichkeiten:
a) Ich möchte niemandem auf die Nerven gehen und übe mich in Geduld.
b) Ich erinnere freundlich aber bestimmt daran, dass ich auf die Materialien angewiesen bin.

Die erste Möglichkeit schien mir erstmal am einfachsten. In Geduld üben ist immer gut. Sprich: Ich habe mich vor notwendigen Gesprächen gedrückt und im Stillen gehofft, dass sich das Problem von selbst lösen wird.

Kurzum: Pustekuchen: Irgendwann fragte mich ein Dozent in einer “Wir lesen still einen Text”- Session, wie ich denn das eigentlich mit dem Lesen mache. Und schwupps hatte ich das willkommene Setting um meine Probleme auf den Tisch zu legen.
Schlecht weil: Es mein Job ist, für mich zu sorgen.
Vorteil des Gespräches: Ich wurde darin bestärkt, ihn daran zu erinnern, die Sachen rechtzeitig in unserer digitalen Plattform hochzuladen. Und glaubt mir: Jetzt gehe ich ihm auf die Nerven.

Fazit

Umgang mit den Mitstudierenden

Ich bin mir sicher, dass mich definitiv mehr Leute kennen, als ich sie. Aber ich finde es nicht schlimm. Ich habe eine Hand voll Kontakte, mit denen ich mich nicht nur übers Studium unterhalte, freue mich über die Menschen, die ich im Laufe des Studiums noch kennen lernen werde.

Umgang mit den Dozenten

Hier ist es immer wieder wichtig, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass Dozenten einem ganz bestimmt nicht absichtlich das Leben schwer machen wollen. Sie sind auch nur Menschen, haben genug zu tun und können Dinge auch einfach vergessen oder sich nicht bewusst sein, wie wichtig es z.B. sein kann, Materialien zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Gerade deswegen ist es wichtig, sie gelegentlich daran zu erinnern, dass man auch noch da ist und bestimmte Dinge benötigt.
Und wie ihr oben lesen konntet, gehe ich da nicht unbedingt als Paradebeispiel voran, aber ich gebe mir Mühe und habe ja noch ein bisschen Zeit mich auszuprobieren :-).

Und Du?

Hast Du selbst eine Behinderung?
Wie erlebst Du Dein Studium?

Oder:

Bist Du nicht selbst betroffen, hast aber schon Menschen mit Behinderung kennengelernt?
Was nimmst Du aus diesen Begegnungen mit?

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Zu meiner Person:

Ich bin von Geburt an auf dem linken Auge blind und auf dem rechten Auge hochgradig sehbehindert. Seit 2017 beträgt mein Sehrest 2%, was bedeutet, dass ich nach dem Gesetz als blind gelte. In der Praxis heißt dass: Ich…

  • Habe Mühe mich in unbekannten oder schlecht beleuchteten Räumen zu orientieren
  • Erkenne mir bekannte Personen nicht im Vorbeigehen
  • Laufe mit einem Blindenlangstock (von mir als Elderstab betitelt) pendelnd durch die Weltgeschichte
  • Kann keinen Blickkontakt aufnehmen und mit der Mimik meines Gegenübers nichts anfangen
  • Kann Personen, die in unmittelbarer Nähe (linker, rechter Sitznachbar je nach Entfernung auch mein Gegenüber) erkennen, alles was darüber hinaus geht aber nicht

Eine Auswahl an Artikeln, die in dieser Rubrik bereits erschienen sind

Für einen Studien- / Ausbildungsplatz bewerben
Wie komme ich an Fachliteratur?
Was muss ich für Prüfungen beachten?
Mit einer Gesetzessammlung arbeiten 

7 Gedanken zu „Umgang mit der Sehbehinderung im Studium – Meine Erfahrungen“

  1. Huhu, ich hatte ja schon einmal geschrieben, das ich ebenso Soziala Arbeit studiere. Wir haben nun seit dem aktuellen Winter Semester auch eine junge Dame mit Sehbehinderung, sie hat es bei uns aber wohl nicht ganz so leicht und ist auch teilweise überfordert. wir als Fachschaft versuchen auch einiges. Aber schon schwer.
    Ich überlege gerade ob ich ihr deinen Blog mal empfehle. da du scheinbar besser organisiert bist. Sie ist noch nicht lange Blind und hat sich noch nicht ganz so damit abgefunden.

    Wärst du dazu bereit?

    LG melde dich einfach per Mail bei mir
    Buchmagie.de

    Antworten
  2. Ein sehr interessantes Thema – und so persönlich! Ich finde, dass du das toll beschrieben hast.
    Ich studiere ja selbst aktuell. In einer Grundlagenveranstaltung hatte ich 2 Herren in der ersten Reihe, die auf ihrem Bildschirm praktisch alles wortwörtlich mit getippt haben. Wenn dann eben mal nichts zum tippen war, haben sie die Pdfs (bei uns werden die immer vorher hochgeladen) mit der Bildschirmlupe auch ziemlich riesig geöffnet, sodass ich ein paar Reihen höher auch alles mitlesen konnte. Klar, das erregt Aufmerksamkeit. Aber es ist keine schlechte Aufmerksamkeit.

    In meinem ersten Semester habe ich meinem VWL-Prof 2 ziemlich böse (zumindest empfand ich das so) Fragen gestellt, was sich auf die politische Sichtweise der VWL bezog. Nun ja. Ich fühlte auch alle Blicke im Hörsaal (und das war kein kleiner!) auf mir. Danach hat der Prof einen Bogen um mich gemacht.
    Es gibt andere Studenten, die bleiben dir im Gedächtnis. Glaub mir, dazu gehörst du nicht, wenn du deinen Prof mehrmals nach etwas fragst. 😉
    Viel Erfolg bei den Klausuren und Arbeiten!

    Antworten
  3. Hey,
    so der Emailkontakt steht und jetzt komme ich auch dazu dir hier zu antworten. Meinen Blog kannst du ihr natürlich auch sehr gerne weiterempfehlen, ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie gut er sich mit der Sprachausgabe nutzen lässt.
    Ich hoffe echt ihr bekommt einige der Probleme gelöst!

    viele Grüße
    Emma

    Antworten
  4. Hey,
    also wirklich! Fragen stellen darf doch hoffentlich noch erlaubt sein? 🙂 Schade, dass er jetzt einen Bogen um dich macht.

    Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt. Ich war mir nicht ganz sicher, wie er ankommt, da ich ja nicht einen "bedürftigen" oder "integriert jetzt alle Behinderten" Eindruck vermitteln wollte. Das hilft ja schließlich auch keinem :-).

    viele Grüße und danke das wünsche ich dir natürlich auch.

    Antworten
  5. Ein sehr interessanter Artikel … ich bin vor ein paar Wochen am linken Auge operiert worden und man weiß nicht wie viel Sehrkraft ich darauf zurück bekomme werde, das rechte Augen ist durch Diabetes Typ 1 seit 20 Jahren auch schon leicht geschädigt (links hatte ich eine Thrombose) und mir ging es wirklich schlecht, ich hatte Angst davor, nichts mehr zu sehen und ja … ich habe die immer noch, auch weil ich momentan gezwungen bin, zu Hause zu sitzen (mitten in der Ausbildung) und ich mich nicht ablenken kann …

    Es ist immer schwierig mit "Behinderten", wenn man die falschen Leute kennt ^^
    Meinen Diabetes sieht man nicht und daher ist es relaiv leicht, diesen zu verstecken … aber gerade als Kind, wenn ich dann öffentlich spritzen musste, wurde ich oft ausgegrenzt, könnte ja ansteckend sein … man lern iwann damit umzugehen, aber es war früher nicht immer leicht, heute lache ich über sowas, aber als sechsjährig, na ja ..

    Die Augen sind bei mir was anderes, das sieht auch keiner, aber ich muss halt oft zugeben, dass ich etwas nicht sehe oder erkenne … ich kann es somit weniger verstecken, aber auch damit lernt man zu leben, denke ich …

    Und dein Beitrag ist das sehr bestärkend, danke schön =)

    Liebste Grüße und viel Erfolg weiterhin für dich und dein Studium,
    Vivka

    Antworten
  6. Hallo Vivka,
    es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat bzw. du ihn bestärkend findest. (Ich unterschätze so eine Wirkung irgendwie oft und habe die Idee, dass solche Beiträge an vielen Lesern vorbei gehen 🙂 ).

    Ich denke das Thema "Behinderung" allgemein ist wirklich nicht einfach. Gerade diesen Mittelweg zwischen "thematisieren" aber auch nicht "übertreiben" zu finden, braucht einfach seine Zeit und hängt natürlich, aber nicht nur von dem eigenen Umfeld ab. Gerade wenn es um das "zugeben" etwas nicht zu sehen, geht, hab ich das Gefühl, dass es die Betroffenen meist mehr stört, als das Umfeld.

    Früher haben mich die Kinder auf dem Spielplatz beispielsweise auch immer angestarrt und meine Mutter war dann immer damit beschäftigt zu vermitteln, bzw. hat dafür gesorgt, dass ich den Kindern erkläre, was ich habe :-). Mir ging das dann oft auf die Nerven, weil ich es natürlich unangenehm fand, angestarrt zu werden. Mittlerweile bekomme ich es zum einen nicht mehr mit, bzw. ist es mir auch egal, wenn Leute starren. (Wenn sie sich dann nicht trauen zu fragen, ist es ja ihr Problem und nicht meins 🙂 ).

    Ich hoffe, dass du dich schnell wieder erholst und so viel Sehrest wie möglich zurückkehrt!

    viele Grüße
    Emma

    Antworten
  7. Ja so geht es mir mit solchen Beiträgen aber auch, meistens weiß ich nicht, ob ich die auch wirklich veröffentlich soll und dann kommt so viel positive Resonanz =)

    Das stimmt! Mir ist das immer mega unangenehm und den anderen ist das vollkommen egal und helfen mir dann einfach, statt zu urteilen, aber irgendwie lerne ich daraus auch nicht ^^

    Ok, ich war meist alleine unterwegs, da muss ich das selbst klären, aber die richtigen Leute in meinem Umfeld haben auch immer alles wissen wollen und sich selbst damit beschäftigt, das finde ich bis heute schön =)

    Danke schön!

    Liebste Grüße,
    Vivka

    Antworten

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