Die Sache mit dem Überarbeiten

Eine Schreibmaschine in der ein Blatt eingespannt ist. Auf dem Blatt steht "Ge(h)schrieben". Darunter "Mein Autorenleben"oder wie ich vor meinem Projekt davonlaufe

Hallo Schreiberlinge oder solche, die es werden wollen,

vielleicht kennt ihr es: Ihr habt einen Text beendet und fragt euch, wie es weitergehen soll. Womöglich ahnt ihr, dass der Text noch nicht so ist, wie er sein sollte. Dass noch nicht der Inhalt darin zu finden ist, den ihr eigentlich ausdrücken wollt. Aber vielleicht seid ihr mit eurem Ergebnis auch zufrieden.
Anfang Juni habe ich euch von zwei beendeten Romanen und der Arbeit erzählt, die mich noch erwartet. Es hat einen Grund, warum ich den heutigen Ge(h)schrieben-Post nicht mit der Statistik beginne. Es gibt nämlich keine. Was ich im Juni gemacht, oder wohl eher nicht gemacht habe? Davon werde ich euch nun erzählen.

Die Sache mit dem Planen

Die Manuskripte sind beendet und ich widme mich einem Schritt, den viele Schreibende machen, bevor sie überhaupt das erste Wort im Manuskript schreiben. Die Planung. Während des Schreibens habe ich mir ein Planungsdokument angelegt, das ich immer wieder fleißig befüllt habe. Gerade beim Halloweenbuch habe ich gemerkt, dass ich viele Dinge über das Projekt erst während des Schreibens lerne. Wenn ich mich also vorher hinsetze und eine Welt oder Figuren bis ins kleinste Detail plane, gibt es später nichts mehr worüber ich schreiben könnte.

Bei den Halloweenbüchern fiel mir auf, dass viele Ideen in mir sind und gar nicht zwingend im Planungsdokument stehen müssen. Umso ratloser wurde ich, als ich zum Schluss feststellte, dass es in beiden Projekten viele Lücken gibt, von denen ich eigentlich gehofft habe, sie während des Schreibens zu füllen.
Also beschloss ich nochmal einen Schritt zurückzugehen und nun erst einmal alle Ideen zu den Projekten aufzuschreiben, die mir einfallen. Kleiner Funfact: Ich weiß jetzt schon mehr über den Ort, an dem die Halloweenwesen leben, als über Christstollen (siehe Rentierfieber).

Dennoch gab es auch bei der Planung viele Dinge, die noch nicht ganz feststehen. Dinge, die ineinander greifen, oder Möglichkeiten, welche die Geschichten in unterschiedliche Richtungen bringen können. Daher war die Planung auch immer mit einem leisen, langen Seufzen begleitet. Schließlich wollte ich fast 400 Seiten nicht für die Tonne geschrieben haben. Mein Ziel ist es, die Lücken so zu füllen, dass die Teile, die mir im Text gefallen, gut miteinander verbunden werden. Aber bis dahin ist es eben noch ein Weg, den ich langsam mal gehen sollte.

Wie ich vor meinem Text davon laufe

Vielleicht kennt ihr es: Ihr wisst, es steckt noch viel Arbeit in eurem Text, aber ihr habt keine Ahnung, wo ihr ansetzen sollt? Das eine ist, ein gut gefülltes Planungsdokument zu haben. Es ist aber etwas völlig anderes, sich wieder an den Text zu trauen und das zu verändern, was bereits geschrieben wurde.

Im Juni habe ich viele Ausreden gesucht, um nicht zu überarbeiten. Ganz vorne mit dabei war das Argument, dass ich das Geplante erstmal auf mich wirken lassen müsse und nicht sofort Entscheidungen treffen könnte. So ging der Juni dahin. Die Abstände in denen ich ins Planungsdokument schaute, wurden immer länger.

Wenn ihr das Ganze jetzt positiv deuten wollt, könntet ihr behaupten, dass etwas Abstand vom eigenen Text vielleicht ganz gut tut. Grundsätzlich ein interessanter Gedanke. Allerdings hilft es nicht dabei, das Manuskript wirklich zu beenden und irgendwann veröffentlichen zu können. Der Abstand hat mir vor allem bewusst gemacht, dass ich beiden Projekten aus dem Weg gehe. Dass ich Gründe suche, die Überarbeitung weiter hinauszuzögern.
Mein Ziel ist es aber, zu veröffentlichen.

Und jetzt?

Fang doch einfach an, werdet ihr euch jetzt denken. Recht habt ihr. Ob die Ideen, die ich in den letzten Wochen geplant habe, wirklich funktionieren, kann ich nur herausfinden, in dem ich wieder in die Projekte springe und es ausprobiere.
Wünscht mir Glück!

Und Du?

Was hilft Dir dabei, die eigenen Texte wieder zu überarbeiten?

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