Böses Licht

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Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

Während eines Theaterstücks im Wiener Theater taucht plötzlich eine echte Leiche auf der Bühne auf. Das Verwirrende: Ulli war ein langjähriger und allseits beliebter Mitarbeiter im Theater. Er hatte keine Feinde. Wer sollte also ein Interesse daran haben, den Mann zu ermorden?
Das darf die Wiener Mordgruppe 2 herausfinden. Nämlich Fina und ihr Team. Zu den Verdächtigen gehört das Ensemble, das gerade für das Theaterstück Dantons Tod probt, das in Salzburg aufgeführt werden soll.

Der Inhalt ist ähnlich aufgebaut, wie im ersten Band: Wir erleben einen Teil der Handlung aus drei Perspektiven: Finas, dem Regieassistenten David, der alle Mitglieder des Ensembles kennt und die dritte unbekannte Person, die wir schon in Band 1 kennenlernen durften.

Diesmal hat mich der Kriminalfall leider nicht so sehr interessiert. Das lag hauptsächlich an zwei Punkten: Zum einen habe ich sowohl die Ensemblemitglieder als auch manche Mitarbeitende des Theaters ständig miteinander verwechselt. Die beiden Schauspielerinnen der Gruppe hoben sich toll ab. Die Männer, egal ob Schauspeier oder Teammitglied, habe ich bis auf den Regieassistenten David ständig durcheinandergebracht.

Zum zweiten fand ich David als zweite Hauptfigur nicht interessant genug. Er ist ein zurückhaltender Mensch, der immer wieder die Rückmeldung bekommt, dass er in der Menge untergeht. Im Laufe der Handlung entwickelt er sich zwar, aber mir war er als Figur nicht klar genug.

Was mich am Inhalt auch etwas nervte war, dass die offenen Fragen aus dem ersten Band ungeklärt blieben und auch im zweiten Band neue Fragen aufgeworfen wurden, die aber ungelöst bleiben. Ich mag es bei Krimireihen vor allem, wenn die Fälle entweder in sich abgeschlossen sind oder wir von Band zu Band mehr Infos bekommen, die dabei helfen, das Rätsel zu lösen. Hier hingegen hatte ich den Eindruck nur noch verwirrter zurückzubleiben.

Was mich an der Reihe aber fasziniert ist die Hauptfigur Fina. Im ersten Band war sie noch zurückhaltend, beobachtete viel und versuchte eher unterzutauchen. Im zweiten Band hingegen, wird sie mutiger und sucht die Konfrontation. Außerdem lernen wir ihre Schwester kennen mit der Fina nicht wirklich gut klarkommt. wir haben also jede Menge Konfliktpotenzial. Mich interessiert sehr, welche Entwicklung Fina im Laufe der Reihe macht.

Die Hörbuchgestaltung

Das Hörbuch ist sowohl gekürzt als auch ungekürzt im Argon Verlag erschienen. Ungekürzt gibt es den Titel ausschließlich als Download. Bei mir ist die gekürzte Fassung auf CD eingezogen. Auch diesmal befinden sich die CDs in einer schönen Digifile Hülle, die sich gut im eigenen Hörbuchregal macht.

Julia Nachtmann ist auch diesmal wieder als Sprecherin mit an Bord. Interessant fand ich, dass sie den zweiten Band anders interpretiert hat, als Stille blutet. Wenn Julia Nachtmann in Finas Perspektive schlüpfte, hörte ich eine Dynamik und eine Spannung, was wahrscheinlich auch mit den Konfliktsituationen zusammenhängt, mit denen sich Fina beschäftigen muss.
Wenn Nachtmann aus der Perspektive des Regieassistenten liest, wird sie leiser, was deutlich macht, dass David eine Person ist, die in der Menge untergeht, obwohl er sich wünscht, von anderen Menschen gesehen zu werden.

Was ich in meiner Rezension von Stille blutet völlig vergessen hatte war auf das Stilmittel einzugehen, was der Argon Verlag für diese Reihe nutzt. Es gibt die Perspektive eines Unbekannten, die auch von Julia Nachtmann gelesen wird. Allerdings wird hier mit einem Stimmenverzerrer gearbeitet. Was mich in TV Sendungen oft nervt ist, dass die Stimmenverzerrer eine unangenehme Stimme haben oder aufgrund der Verzerrung für mich kaum zu verstehen sind. Hier hingegen ist das anders. Was ich total faszinierend finde ist, dass ich Julia Nachtmann als Sprecherin erkenne, obwohl ihre Stimme verändert ist. Das war für mich eine ziemlich verblüffende Erfahrung.

Der Schreibstil

Was mir an Ursula Poznanskis Schreibstil sehr gut gefallen hat war wie sie hier die Konflikte aufgebaut hat. Sie hat es nicht nur geschafft, mir Fina als Figur dadurch näherzubringen. Ich habe auch mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut, wenn sie aufgestanden ist und für sich eingestanden ist.
Auch den Kriminalfall inszeniert Ursula Poznanski spannend. Ich bin zudem auch fasziniert, wie sie die Fährten hin zum dritten Band legt und sehr gespannt, wie sie das Ganze auflösen wird.

Gesamteindruck

Was mir an Böses Licht gut gefallen hat war, dass es nicht nur bei Fina, sondern auch ihren Teammitgliedern eine spannende Entwicklung gibt. Der Kriminalfall war solide, konnte mich aber nicht ganz erreichen, was aus meiner Sicht aber nichts mit Ursula Poznanskis Können, sondern eher mit meinem Geschmack zusammenhängt.
Ich bin sehr gespannt, was der dritte Band der Mordgruppe 2 Reihe für uns bereithält.

Infos zum Hörbuch

Böses Licht (Band 2 der Mordgruppe 2 Reihe)
Geschrieben von: Ursula Poznanski
Es liest: Julia Nachtmann.
Bewertung: 3 von 5 Punkten


Weitere Rezensionen

Stille blutet (Band 1)

 

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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