Die Stadt der träumenden Bücher

Das Hörbuchcover von "Die Stadt der träumenden Bücher"
Bild von der Hörverlag

Der Inhalt

Hildegunst von Mythenmetz ist bereits literarisch erzogen worden. Und zwar von seinem Dichtpaten Dancelot, der nur ein Manuskript geschrieben, seinem Lehrling die Liebe zur Literatur aber weitergegeben hat. Nach dem Tod von Dancelot, macht sich Mythenmetz auf, um die Welt zu entdecken. So landet er schließlich in Buchhaim, wo er nicht nur auf nette Bewohner trifft…

Walter Moers erzählt ihr eine sehr fantasievolle Geschichte. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie detailliert er seine Welten ausbaut. So führt er den Leser*innen nicht nur ein, was es in Buchhaim zu entdecken gibt, sondern hat auch einen perfekt Plan davon, was unter der Erde, nämlich in den Katakomben Buchhains, passiert.

Während er auf der einen Seite eine fantasievolle Geschichte malt, gibt es andererseits auch ein paar wenige Stellen, an der er das Ganze etwas überzieht. So gibt es plötzlich Gewaltszenen wie beispielsweise rollende Köpfe, die es für mich jetzt nicht gebraucht hätte, um eine Geschichte spannend zu machen.

Inhaltlich war es mir hier und da auch etwas zu langatmig. So sitzt Mythenmetz beispielsweise einmal in einer Kneipe. Hier trifft er auf jemanden, der ihm eine Geschichte erzählt. Während der Erzählung fragte ich mich dann irgendwann, ob unser Protagonist nicht eigentlich in einer Kneipe sitzt. Geschichten in der Geschichten finde ich zwar ein tolles Stilmittel. Es wird aber etwas kompliziert, wenn ich dabei die Haupthandlung vergesse :-).

Neben den langatmigen Teilen ist der Spannungsbogen aber ganz gut gestrickt. Ich war beinahe immer auf der Hut und rechnete fast jederzeit damit, dass ein Feind um die Ecke kommen und Mythenmetz etwas Böses wollen könnte.

Die Hörbuchgestaltung

Die Stadt der träumenden Bücher wird von Dirk Bach gelesen. Und was soll ich sagen? Es hätte keinen besseren Sprecher für dieses Hörbuch geben können. Manchmal hatte ich das Gefühl, er legte eine regelrechte Wortakrobatik hin, um die Eigennamen oder Fachbegriffe der Geschichte aussprechen zu können. Da wäre ich im Tonstudio dann wirklich sehr gerne Mäuschen gewesen.

Dirk Bach hat es geschafft, mich in die Welt von Buchhaim zu entführen. Ich wäre am liebsten mit unserem Protagonisten die verschiedenen Antiquariate plündern gegangen. Selbst wenn er die Bösewichte imitierte, musste ich über die gelungene Interpretation schmunzeln. Zum fürchten blieb also nicht viel Zeit.
Ich finde es nur äußerst deprimierend, dass es keine weiteren Zamonien Bücher mehr gibt, die von ihm gelesen werden können, da er ja bereits verstorben ist.

Der Schreibstil

Ich habe Die Stadt der träumenden Bücher mit der Erwartung begonnen, wieder einmal in die Welt Zamoniens eintauchen zu dürfen. Ich wollte unbedingt wieder einen Roman im typischen Walter Moers Schreibstil lesen und kann sagen, dass ich hier nicht enttäuscht wurde. Während mich der letzte Versuch – Rumo – schnell langweilte, konnte mich Moers hier mit seiner Erzählweise überzeugen, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass es hier eben um Bücher geht.

Gesamteindruck

Die Stadt der träumenden Bücher hat mir insgesamt wirklich gut gefallen. Aufmerksame Leser wissen vielleicht, dass es eigentlich eine Trilogie ist. Der zweite Band heißt Das Labyrinth der träumenden Bücher, Band 3 ist wohl noch in Arbeit.

An dieser Stelle möchte ich aber darauf hinweisen, dass Band 1 keineswegs mit einem Cliffhanger endet. Von daher könnt ihr die Geschichte ruhig verschlingen, auch wenn ihr noch nicht sagen könnt, ob ihr Lust auf eine ganze Reihe habt.

Infos zum Hörbuch

Die Stadt der träumenden Bücher
Geschrieben von: Walter Moers
Gelesen von: Dirk Bach
Bewertung: 4 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Weitere Bände:

Das Labyrinth der träumenden Bücher (Band 2)

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