ÖDLAND – Der Keller

Das Hörbuchcover von "ÖDLAND - Erstes Buch der Keller" Band 1 der ÖDLAND-Reihe.
Bild von Lucid Dreams

Der Inhalt

Eigentlich wollte ich mir vornehmen, in nächster Zeit keine Dystopien zu hören. Schließlich sind die Nachrichten schon gruselig genug. Dann bekam ich aber eine Mail von Christoph Zachariae, der mir von ÖDLAND, seinem dystopischen Thriller, erzählte. Christoph Zachariae ist Selfpublisher. Da es für Selfpublisher ziemlich schwer ist, das eigene Buch als Hörbuch zu produzieren wollte ich ihn unbedingt unterstützen und bin von der Handlung positiv überrascht worden.

Was mir am Inhalt richtig gut gefällt ist, dass es keine typische Dystopie ist. Es gibt kein System, das von einer Gruppe rebellierender Personen gestürzt werden will. Die Zivilisation in ÖDLAND wurde zerstört. Vereinzelt haben sich Gruppen zusammengeschlossen, die versuchen zu überleben, oder sich mühsam einen neuen Alltag erarbeitet haben. Schon allein das ist ein ziemlich spannendes Setting.

Christoph Zachariae erzählt die Handlung aber nicht nur aus der Perspektive von zwei verschiedenen Hauptfiguren. Er bedient sich auch verschiedener Zeitebenen, was mich zu Beginn etwas irritiert hat. Dennoch ist das Stilmittel ziemlich genial, weil sich zwei Handlungsstränge dadurch aufeinander zu bewegen.

Die Figuren

Kommen wir aber nun zu den Hauptfiguren, die uns vermutlich auch in den Folgebänden von ÖDLAND begleiten werden. Wir lernen Hagen kennen, der gleich zu Beginn der Geschichte zu verdursten droht. Er sieht eine junge Frau, die ihm Wasser anbietet. Doch ihn erwartet eine böse Überraschung. Dabei schien er die Frau zu kennen. Mit Hagen befinden wir uns in der Gegenwart. Schnell müssen wir herausfinden, dass es Hagen faustdick hinter den Ohren hat und er keinesfalls so sympathisch ist, wie wir zu Beginn der Handlung vermuten.

Dann geht es in die Vergangenheit: Wir lernen Mega kennen, die gemeinsam mit einer anderen Gruppe im Keller lebt. Nach draußen ins ÖDLAND dürfen sie nicht. Die Personen, die ihre Gruppe anführen erklären nämlich, dass es dort oben ziemlich gefährlich ist. Dennoch sehnt sich Mega nach etwas Anderem als dem Keller. Eines Tages bietet sich ihr eine interessante Gelegenheit.

Was die beiden Hauptfiguren verbindet ist, dass sie beide ein Ziel verfolgen und alles daran setzen, damit das Ziel erfüllt wird. Hagen geht hierbei wohl überlegt vor, merkt aber, dass es Dinge gibt, die ihn zweifeln lassen. Die dafür sorgen, dass sein Plan zu scheitern droht.

Mega handelt impulsiv und verlässt sich oft auf ihr Gefühl, auch wenn es dafür keine rationale Begründung gibt. Wie weit wird sie mit ihrer Taktik kommen?

Außerdem ist immer noch nicht geklärt, woher sich Hagen und Mega kennen könnten.

Die Hörbuchgestaltung

Die Hörbuchgestaltung hat mir sehr gut gefallen. Christoph Zachariae hat das Hörbuch selbst produzieren lassen und lässt es über den Distributor Xinxii vertreiben. Xinxii sorgt dafür, dass ÖDLAND in sämtlichen Onlineshops wie z.B.
Thalia, oder auch Abomodellen wie z.B. BookBeat oder Audible gehört werden kann. Übrigens: Wisst ihr was ich lustig finde? Immer wieder gibt es bei Hörbüchern das Problem, dass die ungekürzten Titel nur exklusiv über Audible erhältlich sind. Wer also kein Audible hat, kann das Hörbuch entweder gar nicht hören, oder muss sich mit einer gekürzten Version zufrieden geben.Bei ÖDLAND verhält es sich anders: Das Hörbuch kann über viele Portale erworben werden.
Das eBook hingegen gibt es exklusiv über Amazon.

Das Hörbuch wird von Vaile Fuchs und Bernd Egger gelesen. Oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass man bei Hörbüchern, die von mehreren Personen gesprochen werden, darauf achtet, dass die Stimmfarben der Personen ähnlich sind. Bei Vaile Fuchs und Bernd Egger ist es nicht so, was zu Beginn etwas ungewöhnlich wirkt, aber schnell keine Rolle mehr spielt, weil beide sehr gut miteinander harmonieren.

Vaile Fuchs hat eine helle Stimmfarbe, klingt jung und schlüpft in die Rolle von Mega. Sie bringt uns Megas Gefühlschaos näher und arbeitet Megas Entwicklung in der Handlung gut heraus.

Bernd Egger hat eine tiefe Stimme und klingt etwas älter. Er schlüpft in die Rolle von Hagen, einem Mann, der schon viel erlebt hat und kaputt scheint. Genau das fasst Bernd Egger in Worte. Ich hoffe sehr, dass Vaile Fuchs und Bernd Egger auch bei der Produktion der Folgebände mit dabei sind.

Der Schreibstil

Christoph Zachariaes Schreibstil ist lebendig. Er schafft es, Spannung aufzubauen und Handlungsstränge zu verstricken. Anfangs war ich zwar aufgrund der Zeitebenen etwas verwirrt. Aber schnell war ich auch sehr beeindruckt, weil im ersten Band von ÖDLAND sehr viele Fährten gelegt werden und ich ziemlich gespannt bin, wie sich alles auflöst.

Was mir auch sehr gut gefällt: Wie es bei Dystopien üblich ist, gibt es auch in ÖDLAND Gewalt. Allerdings beschreibt Christoph Zachariae die Szenen nicht ausführlich. Er belässt es meist bei ein bis zwei Sätzen, sodass es uns selbst überlassen bleibt, wie ausführlich wir uns die Szene vorstellen.

Gesamteindruck

ÖDLAND hat mich positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Auftakt der Reihe so packt. Die Folgebände werden kommendes Jahr produziert und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Mega und Hagen weitergeht.
Alle, die schon viele Dystopien gehört haben und auf der Suche nach etwas Neuem sind, kann ich ÖDLAND sehr empfehlen. Vorausgesetzt natürlich, ihr haltet es durch, bis zum kommenden Jahr auf die Folgebände zu warten.

Infos zum Hörbuch

ÖDLAND Erstes Buch – Der Keller
Geschrieben von: Christoph Zachariae
Gelesen von: Vaile Fuchs und Bernd Egger
Bewertung: 4 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Das Hörbuch wurde mir kostenlos als Rezensionsexemplar vom Autor zur Verfügung gestellt.

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