Ge(h)schrieben: Mein Zeitplan und die Sache mit den Finanzen

Eine Schreibmaschine in der ein Blatt eingespannt ist. Auf dem Blatt steht "Ge(h)schrieben". Darunter "Mein Autorenleben"Hallo Schreiberlinge,

im letzten Beitrag aus dieser Rubrik habe ich euch von meiner Suche nach einer Lektorin erzählt. Neben einem Schreibupdate zum Weihnachtsbuch geht es heute vor allem um die Themen Zeitplan und Finanzen, wobei hier noch nicht alle Komponenten geklärt sind. Aber dazu später mehr.
Wir beginnen also erstmal mit dem Schreibupdate.

Ge(h)schrieben im Februar

Nachdem ich im Januar so wenig geschrieben hatte, habe ich befürchtet, dass es sich im Februar mit viel Pech ähnlich verhält. Zum Glück habe ich mich getäuscht. Ich bin mit dem Weihnachtsbuch richtig gut voran gekommen und habe Ende Februar das 22. Kapitel beendet. Wenn alles gut läuft, kann ich die Rohfassung kommende Woche beenden. Ich habe 16.440 Wörter geschrieben. Ich saß jeden Tag am Manuskript. Meistens habe ich 2-3 Stunden vormittags und noch mal 1-2 Stunden Nachmittags bzw. abends geschrieben. Ich hoffe, ich kann diese Routine beibehalten.

Inhaltlich bin ich mit dem Projekt hier und da noch nicht ganz zufrieden. Zu Beginn bestand mein Hauptproblem darin, dass mir der Weg zum Finale der Geschichte fehlte. Den Weg habe ich inzwischen gefunden. Allerdings sind die Übergänge noch nicht gut genug herausgearbeitet. Mit Übergängen meine ich die Entwicklungen der Charaktere und die damit verbundenen Handlungen. Ein Nebencharakter muss zudem noch besser in die Handlung eingebunden werden.

Aber es fühlt sich sehr gut an, dass die Rohfassung schon fast steht und eine Veröffentlichung somit greifbar wird. Ich habe mein Ziel für das Weihnachtsbuch also mehr als erreicht.

Auch beim Jugendbuch gibt es einen kleinen Fortschritt. Ich habe den ersten Entwurf eines Fragebogens formuliert. Allerdings ist dieser Entwurf noch nicht vorzeigbar. Aber es ist immerhin schon mal ein Anfang, die chaotischen Gedanken in meinem Kopf zu sortieren.

Meine Ziele für den März sehen folgendermaßen aus: Ich möchte das Weihnachtsbuch beenden und an den Stellen nachbessern, die mir aktuell noch nicht so gut gefallen. Allerspätestens Anfang April soll der Text dann im Postfach meiner Lektorin landen. Idealerweise schaffe ich es, den Text noch einmal durchzugehen und Titelvorschläge herauszuschreiben. (Ich befürchte, das wird nicht gerade einfach).

Das Ziel für das Jugendbuch ist diesmal sehr klein gesteckt, weil ich die Energie in die Fertigstellung des Weihnachtsbuches stecken möchte. Dennoch nehme ich mir vor, den Fragebogen noch einmal zu überarbeiten und zu schauen, ob noch Fragen fehlen bzw. welche Fragen umformuliert werden müssen.

Die Finanzen

Bevor wir zum Zeitplan kommen, widme ich mich erst dem kniffligen Thema, nämlich den Finanzen. Um herauszufinden, wie viel eine Veröffentlichung kostet, muss erst einmal geklärt werden, was man für die Veröffentlichung überhaupt braucht. Den fertigen Text setze ich an dieser Stelle voraus. Im Folgenden liste ich die verschiedenen Dienstleister einmal auf:

  • Lektorat
  • Korrektorat
  • Distributor: Damit meine ich eine Plattform, die dafür sorgt, dass euer Buch im Buchhandel verfügbar ist und bestellt
  • werden kann.
  • Buchsatz: Vereinfacht gesagt meint das die Formatierung eines Buches.
  • Coverdesign
  • Marketing: Das Marketing könnt ihr natürlich selbst machen. Dennoch müsst ihr Geld dafür einplanen. Damit finanziert ihr dann z.B. Rezensionsexemplare oder Goodies für Blogger*innen.
  • Die Arbeitszeit, die ihr in das Schreiben oder das Marketing steckt, zähle ich hier mal nicht auf, da ihr ja keinen klassischen Stundenlohn bekommt.

Nun erzähle ich euch mal von meiner Kalkulation:

Das Lektorat kostet 4 Euro pro Normseite zuzüglich einer Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Das ergibt für mich bei 150 Seiten also einen Preis von 642 Euro. (Ich nehme aber an, dass ich vielleicht auf etwas mehr Seiten kommen werde).
Das Korrektorat ist in der Regel günstiger, da hier nicht auf den Inhalt geachtet wird. Ich habe bereits Kontakt zu einer Korrektorin aufgenommen und warte noch auf ihren Preisvorschlag. Ich rechne aber mit 1,50 Euro pro Normseite. Das macht dann 225 Euro, wenn es bei den 150 Seiten bleibt.

Was den Buchsatz und das Cover betreffen habe ich Glück. Hier habe ich zwei liebe Menschen gefunden, die mich unentgeltlich unterstützen. Das heißt das hier keine Kosten auf mich zukommen.

Nun kommen wir zum Distributor. Hier gibt es verschiedene Anbieter. Die bekanntesten Anbieter sind Books on Demand (BoD) und epubli. Ich habe mich für BoD entschieden. BoD bietet verschiedene Modelle an. (Bei Interesse stelle ich euch diese Modelle in einem Beitrag vor, bzw. erzähle euch, warum ich mich für BoD entschieden habe).

Ich wähle das Paket BoD Classic, was mich einmalig 19 Euro kostet. Darin enthalten sind ein eBook und ein Printbuch. Die Kosten entstehen, weil für eine Veröffentlichung eine ISBN Nummer benötigt wird.

Nun kommen wir zu dem Punkt, für den ich noch keine klaren Zahlen habe. Und zwar das Marketing. BoD bietet Blogger*innen nur unter bestimmten Voraussetzungen Rezensionsexemplare an. Eine dieser Voraussetzungen ist eine möglichst große Reichweite. Weitere Infos könnt ihr hier nachlesen.

Allerdings möchte ich nicht nur Rezensionsexemplare an Blogger*innen herausgeben, sondern plane auch zwei weitere Aktionen, zu denen ihr mehr Infos bekommt, wenn das Buch wirklich fertig vorliegt. Für diese Aktionen werde ich auch bekanntere Blogger*innen anschreiben. Da es für mich zum guten Ton gehört, ihnen für die Aktion ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen, muss ich diese Exemplare selbst finanzieren. Schließlich ist es keine gute Grundlage für eine Kooperation, wenn ich zwar mit einem / einer Blogger*in zusammenarbeiten möchte, aber erst einmal darum bitten muss, dass die Blogger*innen ihre Exemplare für die Aktion erst einmal selbst bei BoD anfragen.

BoD hat hier Staffelpreise. Je mehr Bücher man bestellt, desto günstiger wird es. Ich liebäugle aktuell mit der Option mir 25 – 49 Exemplare zu bestellen. Das kostet mich dann zwischen 8,65 – 9,25 Euro pro Buch.

An dieser Stelle liste ich die Kosten noch einmal übersichtlich auf:

  • Lektorat:                                  642,00 Euro
  • Korrektorat:                             225,00 Euro
  • BoD Classic:                              19,00 Euro
  • Rezensionsexemplare 20 Stück: 185,00 Euro
  • Gesamt:                                   1071,00 Euro

Im nächsten Abschnitt kommen wir zu den voraussichtlichen Einnahmen.

Gewinne

Allerdings dürfen an dieser Stelle auch die Einnahmen nicht fehlen.

Ich möchte definitiv ein eBook und ein Paperback Buch anbieten. Mit dem BoD Buchkalkulator lässt sich recht leicht berechnen, wie viel man an einem verkauften Buch oder eBook verdient. Hier müssen nur Angaben zur Ausstattung gemacht werden.

Das Format für das Weihnachtsbuch wird 13,5 x 21,5 cm. Wenn es bei den 150 Seiten bleibt, sieht die Berechnung folgendermaßen aus:

BoD empfiehlt mir mein Buch für 6,99 Euro anzubieten, damit ich im Buchhandel einen Gewinn von 1,11 Euro oder 1,04 Euro mache, je nachdem, ob die Mehrwertsteuer mitgerechnet wird.
Ich möchte den Adventskalender aber voraussichtlich mindestens 10 Euro und höchstens 12 Euro anbieten. Da sehen meine Margen folgendermaßen aus:
10 Euro: 2,59 Euro oder 2,77 Euro.
12 Euro: 3,87 Euro oder 3,62 Euro.

Für das eBook schlägt mir BoD einen Preis von 4,49 Euro vor. Hier nehme ich dann 1,76 Euro ein. Ich plane aber mein eBook für mindestens 4,99 Euro mit einem Gewinn von 1,96 Euro oder 5,99 Euro mit einem Gewinn von 2,35 Euro anzubieten.

Da eine Printveröffentlichung nur einmalig 19 Euro kostet, spiele ich mit dem Gedanken, den Adventskalender auch als Hardcover zu veröffentlichen. Allerdings gibt es hier folgendes Problem: Um einen Gewinn beim Hardcover Buch zu erzielen muss ich es für mindestens 15 Euro anbieten. Dann nehme ich pro Buch entweder 0,86 Cent oder 0,92 Cent ein, je nachdem ob ich die Mehrwertsteuer mitrechne. Allerdings ist das wirklich sehr wenig, sodass ich überlege, es für 15,99 Euro anzubieten. Dann nehme ich 1,37 Euro oder 1,47 Euro ein.

Allerdings kann ich mir im Moment nicht vorstellen, dass es Leser*innen gibt, die so viel für ein so dünnes Buch ausgeben würden. (Natürlich ändert sich noch was an den Preisen, falls es doch mehr Seiten werden).

Idealerweise möchte ich bei meinen Preisen auch eine Staffelung erzielen. Das eBook soll am günstigsten sein. Das Paperback soll doppelt so viel wie das eBook kosten. Das Hardcover fällt dann vom Preis her etwas heraus, falls ich es überhaupt anbiete.

Kommen wir also auch an dieser Stelle nochmal zu einer Übersicht:

Die Paperback Preise

  • 10 Euro:  2,59 Euro oder 2,77 Euro.
  • 10 Stück: 25,90 Euro oder 27,70 Euro.
  • 12 Euro:  3,87 Euro oder 3,62 Euro.
  • 10 Stück: 38,70 Euro oder 36,20 Euro.

Die eBook Preise:

  • 4,99 Euro: 1,96 Euro.
  • 10 Stück:  19,60 Euro.
  • 5,99 Euro: 2,35 Euro.
  • 10 Stück: 23,50 Euro.

Die Hardcover Preise:

  • 15 Euro:     0,86 Euro oder 0,92 Cent.
  • 10 Stück:    8,60 Euro oder 9,20 Euro.
  • 15,99 Euro: 1,37 Euro oder 1,47 Euro.
  • 10 Stück:    13,70 Euro oder 14,70 Euro.

Ihr merkt schon: Es wird eine Weile dauern, bis ich die Ausgaben wieder drin habe.

Mein Zeitplan

Ich bin schon mitten im Zeitplan. Dennoch dachte ich, dass es eine clevere Idee ist, wenn ich euch meinen Plan mal zeige:

Januar – Ende März: Schreibzeit

Hier hatte ich das Glück, dass ich bereits im letzten Jahr mit der Geschichte begonnen habe und die ersten sieben Kapitel kaum verändert werden mussten. Das hat mir natürlich Zeit gespart. Außerdem kann ich aktuell Vollzeit schreiben.

April: Lektorat

Meine Lektorin meinte, dass sie ca. 10 Tage braucht, um mein Manuskript zu lektorieren. Im Idealfall schaffe ich es, ihre Anmerkungen in 10 Tagen umzusetzen, damit sie die zweite Korrektur starten kann. Ich hoffe also, dass wir Ende April allerspätestens aber Anfang Mai mit dem Lektorat durch sind.

Mai: Korrektorat

Leider habe ich hier noch keine genauen Angaben, wie viel Zeit für ein Korrektorat benötigt wird. Deswegen veranschlage ich mal vorsichtshalber einen ganzen Monat.

Juni: Buchsatz

Mir wurde gesagt, dass wir zwei bis drei Wochen für den Buchsatz benötigen. Deswegen gehe ich davon aus, dass im ganzen Juni gesetzt wird.

Juni – Juli: Cover

Meine Coverdesignerin möchte den Text gerne lesen, bevor sie sich ans Cover setzt. Im Idealfall kann sie, während wir am Buchsatz sitzen, bereits den Text lesen und sich an das Cover machen.

August: Hochladen bei BoD und ggf. Veröffentlichen

Es wäre ideal, wenn mein Projekt im August beendet ist, damit mir noch genug Zeit bleibt Blogger*innen für mögliche Kooperationen zu gewinnen. Falls etwas dazwischen kommt, habe ich zeitlich aber noch etwas Puffer. Meine Deadline für die Veröffentlichung ist spätestens Anfang oder Mitte Oktober.

Ab November ist das BoD Team im Weihnachtsstress und es kommt zu einer hohen Nachfrage. Da es sich bei meinem Titel um einen Adventskalender handelt, sollte er zum ersten Dezember gelesen werden können. Das ist ab November dann nicht mehr gewährleistet.

Und Du?

Planst Du selbst eine Veröffentlichung?
Wie sieht Deine Kalkulation aus?
Wie viel Geld gibst Du für ein eBook, ein Paperback oder ein Hardcover Buch mit 150 Seiten aus?

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