Ein ganz neues Leben

Das Hörbuchcover von "Ein ganz neues Leben"
Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

In dieser Rezension erzähle ich euch von dem zweiten Band von Ein ganzes halbes Jahr. Ich werde euch spoilerfrei von diesem Band erzählen. Allerdings solltet ihr die Rezension nicht lesen, wenn ihr den ersten Band noch lesen wollt. Denn selbst der Klappentext enthält an dieser Stelle einen massiven Spoiler, der sich aber nicht vermeiden läss

Inhaltlich setzt Jojo Moyes fast an derselben Stelle ein, an der wir  Louisa Clark verlassen haben. Sie muss den Tod ihres Lebensgefährten Will Traynor verarbeiten. Und das fällt ihr alles andere als leicht.

Und dann nimmt ihr Leben ein zweites Mal eine überraschende Wendung: Louisa muss Verantwortung für ein Mädchen übernehmen. Denn Louisa scheint ihre einzige Bezugsperson zu sein.

Jojo Moyes hat mich hier inhaltlich etwas enttäuscht. Die Geschichte hat mich zwar interessiert, war aber im Vergleich zu Ein ganzes halbes Jahr sehr oberflächlich gehalten.

Zu Beginn von Ein ganz neues Leben widmet sich Jojo Moyes zwar der Frage, wie man Trauer bewältigen kann, allerdings streift sie dieses Thema nur am Rande und wechselt recht schnell in den Handlungsstrang mit dem auftauchenden Mädchen. Meine Vermutung wäre, wenn sie das Thema Trauer tiefgründiger dargestellt hätte, wäre der zweite Handlungsstrang mit dem Mädchen, das Louisa braucht, vielleicht gar nicht notwendig gewesen. So hingegen baut die Autorin zwei Handlungsstränge auf, die zwar ganz nett waren, aber auch keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen haben.

Zudem fielen mir in dieser Geschichte erstmals kleinere Handlungsmuster auf, die klassische Liebesromane eben mit sich bringen. Und ich mag es nicht, wenn ich von vorne herein weiß, wie sich eine Handlung entwickelt und es somit nur noch wenige Überraschungsmomente für mich gibt.

Der erste Punkt, den ich an Ein ganz neues Leben mochte, war die Darstellung der Charaktere Allen voran für Louisa Clark, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Schon im ersten Band haben wir erkannt, dass Louisa kein klassisches, geregeltes Leben führt. Und auch hier durften wir erfahren, dass ihre Flexibilität eine Rettung für Andere sein kann und es nicht immer darum geht, ein geradliniges Leben zu haben..
Besonders gefreut hat es mich, dass es hier auch ein Wiedersehen mit Louisas Familie gab.

Die Hörbuchgestaltung

Ein Grund, weswegen ich das Hörbuch nicht abgebrochen habe, war die Hörbuchgestaltung. Auch diesmal führt uns Luise Helm durch die Geschichte. Ich mag ihre Stimmfarbe und finde, dass sie Louisa Clark und ihre Familie wunderbar interpretieren kann. Sie hat bereits den ersten Band der Reihe gelesen und es freut mich, dass sie auch beim dritten und letzten Band der Reihe dabei ist.

Das Hörbuch wurde als autorisierte Lesung im Argon Verlag produziert. Mich irritierte es etwas, dass es sich hierbei um eine autorisierte Fassung handelt, da ich felsenfest davon überzeugt war, den ersten Band als ungekürztes Hörbuch gehört zu haben. Allerdings muss ich auch kleinlaut gestehen, dass der erste Band bei mir ein anderes Cover hat und ich ihn auch nicht im Buchhandel, sondern im Discounter gekauft habe.

Der Schreibstil

Der zweite Grund weswegen ich Ein ganz neues Leben zu Ende gehört habe, war Jojo Moyes Schreibstil. Sie erzählt Louisas Geschichte aus der Ich-Perspektive und gerade diesen Erzählstil höre ich sehr gerne. Die Ich-Perspektive sorgt dafür, dass ich schnell in eine Geschichte einsteigen kann und mitten in die Handlung eintauche. Während die Handlung hier zwar oberflächlich ist, beweist, Jojo Moyes aber, dass sie Louisa Clarks Gefühlsleben differenziert und  annähernd tiefgründig darstellen kann. Außerdem schreibt die Autorin dynamische Dialoge, die mich unglaublich gut unterhalten haben.

Gesamteindruck

Als ich hörte, dass es sich bei Louisa Clarks Geschichte um eine Trilogie handelte, war ich mehr als skeptisch. Ein ganzes halbes Jahr hatte mir richtig gut gefallen, da die Geschichte die Frage beleuchtet, bis zu welchem Punkt ein Leben lebenswert ist. Und hier werden zwei Perspektiven dargestellt. Da Ein ganzes halbes Jahr für mich eine abgeschlossene Handlung hat, war ich mir nicht sicher, wie Jojo Moyes die Folgebände gestalten wird. Außerdem war so unmittelbar klar, dass Louisa Clark die Protagonistin sein würde und es keine zweite Perspektive mehr geben würde, wie sie noch im ersten Band zu finden war. Ich befürchtete, dass Jojo Moyes ihre Protagonistin nicht groß trauern lässt, sondern gleich ins nächste Abenteuer wirft. Und das war glücklicherweise nicht so.

Obwohl ich in meiner Rezension viel über Oberflächlichkeit geschrieben habe und ich mir eindeutig mehr von Ein ganz neues Leben erhofft hätte, hat mich die Geschichte gut unterhalten.———————————————————–

Infos zum Hörbuch

Ein ganz neues Leben
Geschrieben von: Jojo Moyes
Gelesen von: Luise Helm
Bewertung: 3 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

Weitere Bände

Ein ganzes halbes Jahr (Band 1)
Mein Herz in zwei Welten (Band 3)

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