Der Glasmurmelsammler

Das Hörbuchcover von "Der Glasmurmelsammler"
Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

Dieses Hörbuch habe ich dank eines tollen Buchclubs entdeckt, den es inzwischen aber nicht mehr gibt. Ich hätten ie gedacht, dass es mal einen Roman von Cecilia Ahern gibt, der mich so begeistert. Aber beginnen wir erst einmal von vorne.

Der Glasmurmelsammler wird aus zwei Perspektiven erzählt. Wir begegnen Fergus Boks im Pflegeheim. Er blickt auf sein Leben zurück und erzählt uns, was dafür gesorgt hat, dass er zu dem Mann wurde, der er heute ist.

Dann gibt es auf der anderen Seite Tochter Sabrina, die als Bademeisterin in dem Pflegeheim arbeitet, in dem Fergus untergebracht ist. Während ihr Vater eine tiefe Leidenschaft für Murmeln pflegt, hat es Sabrina das Wasser besonders angetan. Allerdings langweilt sie ihre Arbeit zutiefst. Ein Hallenbad in dem nichts los ist. Und als dann endlich mal etwas Aufregendes passiert, ist sie gerade in der Kaffeepause. Doch dann muss sie eine Lieferung für ihren Vater entgegennehmen und eine abenteuerliche Reise zu ihren Wurzeln beginnt.

Wie ich bereits in meinem Lesemonat berichtet habe, haben es mir Fergus und Sabrina wirklich angetan. Ich konnte ihre Sichtweisen auf ihr Leben so gut nachvollziehen und fühlte mit, als sie Entscheidungen trafen, die bei ihrem Gegenüber für Stirnrunzeln und fragende Blicke sorgten.

Cecilia Ahern hat hier zwei Charaktere erschaffen, die sich sehr ähnlich sind. Und dennoch ist diese Ähnlichkeit erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Besonders gut gefallen hat mir hier, wie Cecilia Ahern die Handlung der Geschichte verstrickt. Während ich mich zu Beginn der Geschichte noch gefragt hatte, was jetzt so besonders daran sein soll, dass Sabrina die Vergangenheit ihres Vaters aufrollt, wurde langsam aber sicher die Parallelen zu den beiden Leben deutlich. Und da meine ich nicht nur die verwandtschaftlichen Verhältnisse.

Cecilia Ahern legt Fährten, führt diese zusammen und löst diese so auf, dass ich an keiner Stelle ein unbefriedigendes Gefühl hatte. Obwohl… eigentlich hätte ich Fergus und Sabrina gerne noch ein bisschen länger begleitet, weil mir ihre Geschichte ans Herz gewachsen ist. Aber ich konnte es auch verstehen, warum wir die Charaktere verlassen mussten. Und an sich war das Ende auch mehr als stimmig.

Die Hörbuchgestaltung

Endlich habe ich mal wieder ein Hörbuch des Argon Verlags in den Händen. Wusstet ihr, dass der Argon Verlag speziell Hörbücher für Blinde und Sehbehinderte herstellt und diese sogar in einer Verpackung produziert, die in Punktschrift (Blindenschrift) beschriftet ist? Wenn ihr euch das mal genauer anschauen wollt, besucht den Stand des Argon Verlags auf der Frankfurter Buchmesse. Aber kommen wir nun zur Gestaltung des Glasmurmelsammlers.

Wie ihr oben bereits lesen konntet, wird der Roman von zwei Sprechern gelesen.
Till Hagen schlüpft in die Rolle des Vaters Fergus Boks, der durch einen Schlaganfall einen Großteil seiner Erinnerungen verloren hat. Dennoch kehren immer wieder Bruchstücke von Kindheitsereignissen zurück, die er auch mit uns teilt. Fergus hat also zwei Gesichter: Wir erleben ihn dabei, wie er erwachsen wird.

Er ist jung und möchte seine Vergangenheit hinter sich lassen. Alles, bis auf eine Eigenschaft: Seine Liebe zu den Murmeln. Dann begegnen wir einem Mann, der gefangen in seinem eigenen Körper scheint. Er wirkt alt, beinahe zerbrechlich. Und diese beiden Gegensätze transportiert Till Hagen wirklich gut. Während ich am Anfang Mühe hatte, mich an ihn als Sprecher zu gewöhnen, konnte er mich nach und nach für sich gewinnen und mir den Charakter des Fergus näher bringen.

Eva Gosciejewicz helle Stimme hingegen konnte mich schnell für sich gewinnen. Sie spricht die zweite Protagonistin des Romans. Fergus Tochter Sabrina, die unglücklich ist und auf das große Abenteuer wartet. Und dann klopft es leise an ihre Tür und sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

Ich weiß nicht, wie sie es gemacht hat, aber Eva Gosciejewicz hat Sabrinas Stimmung sehr gut aufgefangen. Ich mochte ihre Interpretation sehr, da sie die Wandlung der Protagonistin gut getroffen hat und das einzig und allein durch ihre Stimme. Es fällt mir schwer, das Gehörte in Worte zu fassen. Der Glasmurmelsammler gehört wahrscheinlich zu den Hörbüchern, die man selbst erlebt haben muss, um zu verstehen, was ich meine.

Der Schreibstil

Ich habe ja schon ein paar Bücher von Cecilia Ahern gelesen und jedes Mal habe ich das Gefühl, einen anderen Schreibstil vor mir zu haben. Ich war selbst erstaunt, wie schnell ich in die Geschichte hinein fand. Cecilia Ahern habe ich bisher immer mit Liebesgeschichten verbunden. Umso mehr habe ich mich hier gefreut, dass es zwar mit Liebe zu tun hat, aber die Paarbeziehung nicht zwangsläufig die Haupthandlung dominiert.

Ich lernte diesmal, wie fein Cecilia Ahern Geschichten spinnt. Sie erzählt viel zwischen den Zeilen, lässt ihre Charaktere aber auch, das Wesentliche zusammenfassen, damit uns nichts verloren geht. Dennoch bin ich mir sicher, dass mir beim zweiten Mal lesen noch mehr Details auffallen würden, die mir beim ersten Hören entgangen sind.

Gesamteindruck

Ich bin sehr positiv überrascht von Der Glasmurmelsammler. Angefangen bei der tollen Produktion bis hin zu der schönen Geschichte. Ich rechnete eigentlich damit, in eine Liebesgeschichte einzutauchen und bekam stattdessen etwas viel Schöneres geboten.
An dieser Stelle möchte ich euch dieses Hörbuch wärmstens empfehlen und bin gespannt, wie euch die Geschichte gefällt.

Infos zum Hörbuch

Der Glasmurmelsammler
Geschrieben von: Cecilia Ahern
Gelesen von: Eva Gosciejewicz und Till Hagen
Bewertung: 5 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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