Türchen 20: Marianne

ein Kranz in dessen Mitte eine 20 steht.23. Dezember 10:00 Uhr

Heute war also endlich der Tag der Wahrheit. Ollis Signal war verstummt. Vielleicht habe ich es mir doch nur eingebildet?, fragte ich mich.
Aber das Programm hatte mir bestätigt, dass der Junge ganz in der Nähe sein musste. Zumindest war er das gestern Abend gewesen.

»Ich bringe Papa morgen mit. Er hat sicher noch einen Weihnachtsbaum für uns übrig. Und dann werden wir Weihnachten gemeinsam mit Ihnen feiern«, meinte Lisa lächelnd.

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Türchen 19: Ernst

Ein Kranz in dessen Mitte eine 19 steht.22. Dezember:

Abends: Marlene

Müde ließ ich mich in mein Bett fallen. Der »Schrank« stand auf meinem Nachttisch. Es war eine gute Idee, in den Ort zu fahren. So hatte ich Ernst wiedertreffen können. Annika hatte den Weihnachtsbaum immer noch nicht abgeholt. Hoffentlich war ihr nichts passiert.

Ich griff nach dem »Schrank« und öffnete mein E-Mail Postfach. Sollte ich ihr noch einmal schreiben? Nicht, dass sie es sich anders überlegte und den Ort nicht mehr rechtzeitig erreichte.

Und Gerda … Ja, meine beste Freundin hatte wohl auch genug von meinen Rätseln. Sonst hätte sie wohl ein Gläschen Glühwein ohne mich und stattdessen auf mich trinken können. Und Marianne wäre sicher mitgekommen. Vermutlich hätte ich den beiden auch verraten sollen, dass sie im Team spielen konnten. Stattdessen vertraute ich auf ihre Fähigkeiten.
Während ich den »Schrank« auf meinem Schoß abstellte, begann er in meinen Händen zu vibrieren.

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Türchen 18: Gerda

ein Kranz in dessen Mitte eine 18 steht.22. Dezember:

morgens

Ich saß auf der Veranda meines vorübergehenden Heimes. Über der Haustür standen die Worte »Das ist das Haus vom Nikolaus« geschrieben.
Diese Hütte war die Attraktion meines Heimatortes und niemals hätte ich es mir träumen lassen, sie für mein Weihnachtsfest mieten zu können.

Was viele Bürgerinnen und Bürger für ein harmloses Strichmännchen Spiel gehalten hatten, welches sich über die Jahrhunderte bewährte, war für die Dorfbewohner Realität.

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Türchen 17: Jürgen

Ein Kranz in dessen Mitte eine 17 steht.21. Dezember

23:45 Uhr: in Jürgens Wohnung

Das Weihnachtsfest rückte unaufhaltsam näher. Und ich liege hier auf meinem Sofa und starre an die Decke. In dieser ach so romantischen Zeit, dachte ich seufzend.

Die Wohnung war ruhig. Nein, das ganze Haus schwieg mich geradezu lautstark an. Das Schweigen war so penetrant, man konnte es kaum ignorieren.

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Türchen 16: Annika

Ein Kranz in dessen Mitte eine 16 steht.20. Dezember

»Ernst hat mir immer noch nicht Bescheid gegeben, ob Annika ihren Weihnachtsbaum abgeholt hat.«
»Der Baum steht noch an Ort und Stelle. Ich habe ihn erst heute Morgen wiedergesehen. Ich dachte, Sie hätten miteinkalkuliert, dass Annika vermutlich kurz vor knapp kommen wird«, meinte Lisa und räumte den Frischkäse, Wurst und Käse zurück in den Kühlschrank.

»Ja, natürlich. Aber so langsam wird es doch etwas knapp. Findest du nicht auch? Vielleicht hat sie meinen Hinweis auch einfach nicht verstanden. Wenn sie nicht bald vorbeikommt, könnte sie es vielleicht nicht mehr rechtzeitig schaffen«, meinte ich aufgeregt.

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Türchen 15: Olli

Ein Kranz in dessen Mitte eine 15 steht.Neun Tage bis Weihnachten

»Verpatz deinen Auftritt nicht, Junge. Dein Artgenosse ist nicht so gut davongekommen«, befahl ich dem Gerät, öffnete das Fenster und schickte die Drohne nach draußen.
Schnell schloss ich das Fenster wieder.
Vor mir lag eine tief verschneite Landschaft. Ich blickte auf das Dorf hinab und hoffte, dass meine Gäste bald eintreffen würden. Reifenspuren schmückten den Weg von meiner Unterkunft zurück ins Dorf.

Heute war Olivers großer Tag. Endlich würde er seinen zweiten Hinweis bekommen. Ich wandte mich von meinem Fenster ab und setzte mich an meinen »Schrank«. Zum Glück war die Drohne mit einer »Schrunk« ausgestattet.

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Türchen 14: Chris

Ein Kranz in dessen Mitte eine 14 ist.Noch 10 Tage bis Weihnachten

»Guten Morgen, Marlene. Haben Sie gut geschlafen?« Lisa hatte den Frühstückstisch schon gedeckt, als ich aus meinem Zimmer geschlurft kam.
Mich beschäftigte nur eine Frage: War die Jugend schon dahintergekommen, wohin Christians zweiter Hinweis führte?

»Ich muss gestehen, langsam werde ich etwas nervös«, erklärte ich. Wäre ich bei Sinnen gewesen, hätte ich bemerkt, dass Lisa eine ganz andere Frage gestellt hatte und meine Antwort nicht ganz passte.
»Sie werden schon alle kommen. Das Schneetreiben ist noch überschaubar«, meinte Lisa zuversichtlich.

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Türchen 13: Lilly

Ein Kranz in dessen Mitte eine 13 steht.An einem unbekannten Ort: Marlene

Ha! Die Dreier Kombination scheint schon mal zu funktionieren, dachte ich zufrieden.
Ich wusste, dass Lilly den beiden Jungs eine große Hilfe sein würde. Zum Glück erinnerte sie Christian an seinen zweiten Hinweis. Warum war er denn bloß nicht selbst darauf gekommen?

Auf dem Bildschirm des »Schranks« war der Wohnbereich meiner Wohnung zu sehen. Gerade hatten Lilly und Christian die Haustür geöffnet und blickten sich jetzt unsicher in meiner Wohnung um. Die Bildqualität war sehr gut.
Zufrieden legte ich meinen »Schrank« auf meinem Nachttisch ab. Genug der Recherche, dachte ich. Sie werden schon fündig werden.

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Türchen 12. Daniel

Ein Kranz in dessen Mitte eine 12 steht.Lieber Daniel,

noch zwölf Tage bis zum Weihnachtsfest. Vielleicht wurden Sie bereits von Harald, Marina und Renate auf eine Kooperation angesprochen. Sie spielen gemeinsam in einem Team.

Was Sie gewinnen können? Ein unheimlich gutes Weihnachtsfest. Hoffe ich zumindest. Und eine abenteuerliche Reise.
Sie brauchen ein Fahrzeug, um mich zu finden. Ja, schauen Sie mich nicht so finster an! Ich weiß genau, dass Sie keines besitzen. Und aus diesem Grund habe ich vorgesorgt.

Werfen Sie einen Blick in den beiliegenden Umschlag. Dort finden Sie die Schlüssel. Renate weiß, wo sich das Fahrzeug befindet.

Ich wünsche gutes Gelingen.

Marlene

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Türchen 11: Harald

Ein Kranz in dessen Mitte eine 11 steht.Lieber Harald,

du musstest jetzt geschlagene zehn Tage durchhalten. Wahrscheinlich hast Du Dich schon gefragt, ob Du überhaupt auf meiner Liste stehst.
Aber glaub mir: Obwohl ich alte Schachtel hier in der Residenz wohne, funktionieren meine grauen Zellen mindestens genauso gut wie Deine.
Horch, wie Du bereits mitbekommen hast, bin ich verschwunden und hinterlasse eine Flut von interessanten Botschaften.
Da Du die Musik liebst, habe ich eine musikalische Botschaft für Dich versteckt.

Wende Dich vertrauensvoll an Herrn Pelzer. Er soll endlich die weihnachtliche Playlist im Foyer anwerfen. Wenn dann das Lied »Sleigh Ride« von Amy Grant abgespielt wird, achte bitte, von welchem Fahrzeug hier die Rede ist. Denn ihr werdet es benötigen, um mich zu finden.

Ja, schau mich nicht so böse an. Ich weiß genau, dass Du kein Wort Englisch verstehst. Aber genau an dieser Stelle kommen Deine Mitspieler zum Zug. Du kannst Dich gerne mit Herrn Pelzer, Marina und Renate zusammentun. Sie wissen von meinem Plan und haben ebenfalls eine Nachricht mit Hinweisen erhalten.

Bis zum Heiligen Abend,

Marlene

11. Dezember

Die Drohne in Form einer Schneeeule hatte ihn bereits verlassen. Marlene mochte die gemeinsame, magische Vergangenheit.
Na, immerhin hat sie mir nicht Errol gebucht, grinste Harald in sich hinein. Die Kopie einer Eule der Weasleys wäre wahrscheinlich an der geschlossenen Fensterscheibe gescheitert.

Seine Nachricht war handschriftlich angefertigt und zusammengerollt worden. Irgendjemand, vermutlich Marlene, hatte sie dann der technischen Eule um den Fuß gebunden. Allerdings nicht etwa mit einem harmlosen Band.
Mittlerweile gab es Magnetringe, die nur von demjenigen geöffnet werden konnte, an den die Nachricht adressiert war. Und Marlene hatte weiß Gott genügend Möglichkeiten gehabt, seine Fingerabdrücke einzuspeichern, damit die Sicherheitseingabe auch bei ihm funktionierte.
»Ich hätte ihr nicht so oft mit der Technik helfen sollen«, murmelte Harald.
Aber er musste anerkennen, dass die Idee mit dem elektronischen Band auch gar nicht mal so schlecht war.
Er legte den Brief beiseite, schnappte sich seinen Gehstock, der die Farbe einer Zuckerstange angenommen hatte, und machte sich auf den Weg von seinem Zimmer zurück in den Aufenthaltsraum. Die Mittagsruhe war beendet und Herr Pelzer musste nun wieder an seinem Arbeitsplatz anzutreffen sein.

Und so war es tatsächlich.
Als Harald das Foyer betrat, saß der Mann wie gewohnt an seinem Platz hinter der Rezeption.
»Oh, haben Sie die weihnachtlichen Requisiten ausgepackt?«, fragte Herr Pelzer, als er Haralds Gehstock erblickte.
»Ja, ich dachte mir, es wird langsam aber sicher Zeit.« Harald ließ sich auf seinem Sessel nieder.
Sollte er den Mann gleich einweihen? Was war, wenn er noch gar nichts davon wusste, dass sie nun gemeinsam in einer Mannschaft spielten?

Nein, ich möchte ihm die Überraschung nicht verderben.
Also fragte er betont beiläufig: »Wie wäre es, mit etwas weihnachtlicher Musik?«
»Sehr gerne. Ich habe vorhin unsere weihnachtliche Musiksammlung zusammengestellt. Haben Sie irgendwelche speziellen Wünsche?«, fragte Herr Pelzer.
Harald winkte ab. Ihm war der Titel von Marlenes Musiktipp entfallen. So begann die weihnachtliche Musik. Nach etwa fünf Liedern fiel Harald auf, dass es sich nur im Instrumentalstücke handeln musste. Bisher hatte er noch keine Sänger oder Sängerinnen vernehmen können.
Ach, Marlene. So viel also zu Liedtexten.
»Jetzt kommt >Sleight Ride<. Marlenes Lieblingslied. Wo sie wohl gerade ist?«, fragte Herr Pelzer gedankenverloren.
Harald war hellwach. Woher wusste Herr Pelzer, dass es sich hierbei um Marlenes Lieblingslied handelte? Und hatte er »sleigh« oder »sleight« gesagt? Gab es überhaupt einen Unterschied zwischen diesen Wörtern?

Diese Sprache bringt mich noch um Kopf und Kragen, dachte Harald seufzend. Herr Pelzer hat einfach ein unheimlich gutes Gedächtnis. Und er bekommt wohl mehr mit, als ich. Obwohl wir beide ziemlich oft in diesem Raum sitzen.
Harald konzentrierte sich. Die Melodie war fröhlich. Die ersten Klänge waren mit klingelnden Glöckchen verziert.
Kein Wunder, dass Marlene das Lied mag. Es macht Freude auf das Weihnachtsfest, dachte Harald.
Doch was hatte es mit dem Text auf sich? Hatte sie ihn nur hereinlegen wollen? Oder meinte sie vielleicht ein anderes Lied, das weder Harald noch Herr Pelzer kannten?

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