Gefragt – Jennifer Jäger

Jennifer Jäger heute bekannt als Liza Grimm.
Foto von Jennifer Jäger

Über Jennifer Jäger

Jennifer Jäger ist eine Fantasyautorin und Bloggerin. Ihren ersten Roman “Melodie der Finsternis” schrieb sie im Alter von 15 oder 16 Jahren. Ihr Debütroman wurde beim AVAA Verlag veröffentlicht.

Viele von euch werden sie aber dank Bookrix kennen. Dort machte sie sich als “Indie Autorin” einen Namen und veröffentlichte die eBook Fortsetzung “Klang der Finsternis” und die Trilogie “Saphirtränen”.

Der Carlsen Verlag wurde auf sie aufmerksam und engagierte sie als eBook Autorin. Momentan arbeitet sie an ihrer “Traumlos” Trilogie.

Inzwischen veröffentlicht Jennifer Jäger unter dem Pseudonym Liza Grimm. Mehr Infos über Liza Grimm findet ihr im Web, bei Instagram, bei Threads, bei Twitch und bei YouTube.

Ein Mikrofon, das seitlich in Richtung der Person zeigt, die das Bild betrachtet. Darunter steht Gefragt.
Foto: Emma Zecka

Das Interview

Hallo Jennifer herzlich willkommen auf diesem Blog. Erzähl doch etwas über Dich: Wie entstand der Gedanke Geschichten schreiben zu wollen?

Der Gedanke entstand, als Harry Potter einen immer größeren Teil meines Lebens wurde. Mich faszienierte, dass Worte auf Papier einen so starken Einfluss auf mich ausüben konnten.
Als ich zwischen zwei Bänden „Tintenherz“ las, war es um mich geschehen: ich wollte unbedingt selbst Geschichten verfassen, die Leserherzen berühren. (Wobei ich gestehen muss, dass meine ersten Versuche wirklich grauenhaft waren.)

Du hast Deinen ersten Roman mit 15 bzw. 16 Jahren geschrieben. Wie oft hast Du “Melodie der Finsternis” überarbeitet bis es letztendlich bei einem Verlag gelandet ist?

Irgendwann habe ich aufgehört, zu zählen. Auch heute ist es noch so, dass ich mich ab einem gewissen Zeitpunkt zwinge, mit dem Korrigieren aufzuhören. Je länger ich über einem Manuskript sitze, desto schlimmer finde ich es. Auf diese Art und Weise haben schon einige Ideen ihren  virtuellen Tod gefunden.

Wie bist Du dann auf Deinen ersten Verlag aufmerksam geworden? Warum hast Du Dich für den Verlag entschieden?

Ich habe mich an meinen Rechner gesetzt und das Internet durchsucht. Um ehrlich zu sein habe ich mich für diesen Verlag entschieden, da er der erste war, der mir eine Zusage gab. Keine Kosten für mich, ein Lektorat und sie bezahlen das Cover – für mich gab es da nicht mehr so viel zu überlegen.

Die Fortsetzung „Klang des Tempels“ wurde von BookRix auf der Buchmesse beworben. BookRix ist ein großes Portal und jeder träumt davon, mithilfe der Plattform durchstarten zu können. Wie konntest Du die Plattform für Dein Buch begeistern? Wie kam es dazu, dass „Klang des Tempels“ auf der Buchmesse verteilt wurde?
Damals plante BookRix, ein Printangebot für Selfpublisher umzusetzen. Für die Buchmesse suchten sie also Werke, die sie in einer limitierten Stückzahl (50) drucken und verschenken konnten.

Wie die Betreiber auf mich aufmerksam wurden, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Scheinbar habe ich in dem Portal viele Leser gesammelt und das ist ihnen nicht entgangen.

Als „Selfpublisher“ hat man es ja nicht leicht. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass der Markt von Autoren überquillt. Wie hast Du es geschafft, trotzdem auf Dich aufmerksam zu machen? Hat jemand Deine Werke Korrektur gelesen? Welche Tipps kannst Du angehenden Autoren geben?

Huch, das sind aber viele Fragen auf einmal 😉

Da ich mit meinem Debütroman und meine Aktivitäten auf BookRix schon eine kleine Lesergemeinschaft hatte, fiel mir der Einstieg ins Selfpublishing deutlich leichter als einem unbekannten Autoren. Meine Leser haben stark dazu beigtragen, „Saphirtränen“ bekannt zu machen. Gekoppelt mit Marketingaktionen und Gewinnspielen konnte ich mich dann doch ganz gut behaupten. Das wichtige am Marketing ist, irgendwie hervorzustechen.
Korrekturgelesen wurde „Saphirtränen“ von einigen Bloggern sowie meiner Covergestalterin, da ich damals Schülerin war und mir kein Lektorat leisten konnte.

Angehenden Autoren würde ich raten, sich viel Feedback von Fremden zu holen. Beispielsweise auf BookRix funktioniert das super. Die Rückmeldungen, die ich dort zu meinen Kurzgeschichten und Romananfängen bekommen habe, haben mir enorm weitergeholfen.

Heute bist Du eBook Autorin beim Carlsen Verlag. Wie wurde der Verlag auf Dich aufmerksam?
Ach, wenn ich das wüsste 😉

Verlage hüten ihre geheimen Informanten wie ein Drache seinen Hort.

Wie läuft die Arbeit beim Carlsen Verlag ab? Welche Entscheidungen müssen getroffen werden, bevor Dein Buch auf den Markt kommt? Musst Du für Besprechungen auch in die „Zentrale“ fahren, oder wird das heutzutage alles über das Internet geregelt?

Entscheidungen wurden bis jetzt immer gemeinsam getroffen – das bedeutet von meiner Lektorin und mir. Das geht vom Cover bis zum Titel und Szenenänderungen. Allerdings hat sie meistens das letzte Wort. Nicht, weil sie darauf besteht, sondern weil ich ihr mehr vertraue.
Bis jetzt war ich erst einmal in Hamburg, ansonsten läuft alles telefonisch oder per Mail.

Welche Marketing Arbeiten nimmt Dir der Verlag ab? Hast Du die Möglichkeit Dich hier auch selbst einzubringen?

Der Verlag nimmt mir die Arbeiten ab, die ich abgenommen haben möchte. Da ich Marketing liebe war es für mich wichtig, weiterhin Aktionen durchführen zu können. Wenn ich Hilfe brauche, kann ich mich jederzeit an sie wenden. Ansonsten teilen sie meine Aktionen auf ihren Social Media Kanälen und unterstützen mich, wo es nur geht.

Über Geld wird ja bekanntlich nicht gerne gesprochen. Magst Du mir trotzdem verraten, ob sich Deine Verkaufzahlen „verändert“ haben, seit Du bei einem Verlag bist?

Also einen Bestseller habe ich noch nicht gelandet, wenn das hilft 😉

Spaß beiseite: ja, die Marketing-Aktionen von Carlsen haben sich auch bei meinen anderen Büchern bemerkbar gemacht.

Erscheinen Deine Bücher auch als „gedruckte“ Versionen?

„Saphirtränen“ gibt es über CreateSpace zu kaufen, alles andere steht noch in den Sternen :-).

Hast Du bereits Autorenkollegen aus dem Carlsen Verlag, oder anderen Verlagen, kennen gelernt?

Ich kannte schon vorher einige Autorenkollegen, da ich den Umgang mit anderen Autoren schätze und als sehr wichtig empfinde. Aber natürlich haben sich durch den Carlsen Verlag noch einmal ganz andere Möglichkeiten geboten – vor allem im Bezug auf erfolgreiche Verlagsautoren.

Wie gehst Du bei der Entwicklung Deiner Charaktere vor? Nutzt Du da die „typischen“ Schreibratgebertipps wie z.B. ein Interview mit Deinem Protagonisten zu führen?

Die Charaktere drängen sich einfach in meinem Kopf und definieren sich im Laufe der Geschichte selbst. Manchmal schreibe ich auch kurze Spin-Offs, wenn die Protagonisten mir unbedingt etwas erzählen wollen, was aber nicht in den eigentlichen Plot passt.

Du schreibst ja Fantasybücher. Prägt sich das auch auf Dein Leseverhalten aus? Oder liest Du auch andere Genres?

Ich lese vorwiegend im Bereich Fantasy und Jugendbuch.

Nenne drei Bücher, die Dich besonders berührt haben und die Du keinem vorenthalten möchtest.

Der Schwarm, Alisik und Brave New World.

Inzwischen bist Du ja Gründerin des Forums Schreibnächt und der dazugehörigen Facebook Gruppe. Wie kam es zu der Idee? Was möchtest Du mit dem Forum erreichen?

Die Idee entwickelte sich aus meiner Ambition, mich mit möglichst vielen verschiedenen Autoren über das Schreiben austauschen zu können. Da schon nach der ersten Schreibnacht die Facebookgruppe groß und unübersichtlich wurde, entschloss ich mich, in ein Forum auszuweichen. Dort herrscht ein besserer Überblick und man kann Diskussionen später noch einmal nachlesen.

Und zu guter letzt möchte ich mich bei Dir bedanken, dass Du Dir die Zeit genommen hast meinen Fragekatalog zu beantworten. Ich hoffe sehr, dass wir noch viel von Dir hören werden.

Vielen Dank! Ich bedanke mich bei dir für die tollen Fragen und verneige mich vor jenen, die dieses Interview bis zum Ende gelesen haben J

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