tolino story days & litcampherbst21 – Ein Bericht

Gelbe Fläche, die mit einem Reißverschluss aufgezogen wird. Heraus schaut eine große Menschengruppe, die wir aus der Vogelperspektive sehen.
Bild von A. Mack

Hallo Buchlinge, 
von Freitag den 12.11. bis Sonntag den 14.11. fanden zwei ziemlich coole Veranstaltungen statt. Zum einen feierten die #tolinostorydays Premiere. Zum anderen gab es die zweite Ausgabe des digitalen Literaturcamps unter dem #litcampherbst21. 
Okay, an dem Wochenende fand auch eine hybride Ausgabe der lit.love dem Lesefestival der Verlagsgruppe RandomHouse statt. Allerdings wurden mir drei parallele Veranstaltungen dann doch etwas zu viel. Ich entschied mich also für das #litcampherbst21 und die #tolinostorydays. Heute werde ich euch von den Veranstaltungen berichten. 

Die tolino story days 
Von dieser Veranstaltung habe ich mir nur wenige Termine herausgesucht. Deswegen steige ich mit den tolino story days ein. tolino hat ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, das kostenlos im Internet gestreamt wurde. Die Veranstaltung bestand nicht nur aus Lesungen und Talkrunden mit verschiedenen Autor:innen. Es gab auch Workshops zu verschiedenen Themen. Für die Workshops war aber eine Anmeldung notwendig. Was mir hier sehr gut gefiel war, dass die Workshops ca. eineinhalb oder zwei Stunden gedauert haben, sodass in der Zeit auch viel Wissen vermittelt werden konnte. 
Die lange Lesenacht
Am Freitag startete die Veranstaltung mit einer Lesenacht. Den Auftakt machte Cornelia Funke. Mit dabei waren unter anderem Romy Hausmann und Arno Strobel. Die Autor:innen haben zu Beginn immer ein paar Fragen beantwortet. Anschließend haben sie aus einem mitgebrachten Text gelesen. Auf Twitter habe ich anlässlich der Lesenacht wieder einen Thread gestartet, in dem ich hauptsächlich von den Fragen erzähle, die Cornelia Funke gestellt wurden. 
Ich war ziemlich begeistert, dass so viele bekannte Autor:innen mit dabei waren. Da ich tolino vor allem mit tolino media verbinde, bin ich davon ausgegangen, dass die #tolinostorydays vor allem als Veranstaltung gedacht ist, um den Fokus auf das Selfpublishing zu richten. Deswegen dachte ich, dass vor allem Selfpublisher:innen oder Autor:innen eingeladen werden, die hybrid unterwegs sind. Also sowohl bei Verlagen als auch im Selfpublishing veröffentlichen. 
Sehr gefreut habe ich mich, dass Cornelia Funke bei der Lesenacht fast eine Stunde lang Fragen beantwortet hat. Im Rahmen der Veranstaltung gab es auch ein Gewinnspiel. Der Hauptpreis besteht aus einer Reise in die Toskana und einem zweistündigen Treffen mit Cornelia Funke. 
Etwas schade fand ich, dass der Interviewteil bei den anderen Autor:innen etwas kürzer gehalten wurde. Ich gehöre generell zu den Leserinnen, die lieber einen längeren Frageteil hat und dafür weniger vorgelesen bekommt. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass man sich hier aber an dem klassischen Format einer Lesung orientiert hat. 
Erfolgsgeschichten im Selfpublishing 
Zu Gast waren Sameena Jehanzeb und Michael Hirtzy, die beide mit ihren Büchern auf der Short- bzw. Longlist des tolino media Newcomerpreises gelandet sind. Da ich den Wettbewerb nicht verfolgt habe, kann ich euch zu den Büchern oder zu den schlussendlichen Platzierungen leider nichts erzählen. 
Das Gespräch habe ich eine halbe Stunde verfolgt. Es ging vor allem um die Fragen, warum sich beide Autor:innen für das Selfpublishing entschieden haben und was für das Selfpublishing wichtig ist. Sameena Jehanzeb war Verlagsautorin, entschied sich dann aber für das Selfpublishing, da sie gern alle Entscheidungen rund um die Buchproduktion selbst treffen wollte. Hinzu kam auch, dass ihre Romane keine klassische Genreliteratur sind und sich somit einem bestimmten Genre zuordnen lassen. Das heißt, es ist schwieriger einen Verlag für die Bücher zu finden. 
Michael Hirtzy arbeitete viele Jahre im Buchhandel und erlebte dort vor allem, wie das Marketing der Verlage läuft. 
Von dem was ich mitbekommen habe, war die Veranstaltung sehr allgemein gehalten. Autor:innen, die sich im Selfpublishing bereits ein bisschen auskennen, haben hier nicht viel Neues erfahren. Für Leser:innen hingegen war es sicher ein interessanter Termin. Auch diesmal habe ich wieder einen Thread auf Twitter erstellt. 
Sebastian Fitzek über Playlist 
Ursprünglich bin ich wegen dieser Veranstaltung auf die tolino story days aufmerksam geworden. Ich habe Playlist bereits beendet, war aber dennoch neugierig, ob Sebastian Fitzek noch etwas Neues über die Entstehung des Buches erzählen würde. 
Zum Buch ist ja auch eine Playlist mit 15 Liedern entstanden. Das Team von tolino hat sich hier etwas ziemlich Cooles ausgedacht. Gemeinsam mit Sebastian Fitzek und einem Überraschungsgast spielten sie eine Runde rückwärts raten mit Liedern der Playlist. Ich liebe solche Musikspiele. Obwohl ich die Lieder der Playlist nicht so gut kenne, habe ich doch einige Lieder richtig erraten. 
Mein Fazit 
Kurz vor dem Start der Veranstaltung gab tolino media bekannt, dass dort ab sofort auch Printbücher gedruckt werden können. Ich hätte mich gefreut, wenn es eine kleine FAQ-Veranstaltung zu dem Thema gegeben hätte. Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. 
Insgesamt war die Veranstaltung aber ein toller und gelungener Auftakt. Ich hoffe sehr, dass sich diese Veranstaltung etabliert und nicht wieder parallel zu einer anderen Literaturveranstaltung liegt. Wäre das litcampherbst21 nicht parallel gelegen, hätte ich mir vermutlich noch mehr Veranstaltungen angeschaut. 
Das litcampherbst21 
Eine Veranstaltung auf die ich seit einer Weile hingefiebert habe, war die digitale Ausgabe des Literaturcamps. Die Veranstaltung funktioniert nach dem Barcamp Prinzip: Die teilnehmenden Personen gestalten das Programm selbst. Im Frühjahr habe ich zum ersten Mal offiziell am Litcamp teilgenommen. Die letzten Jahre habe ich die Veranstaltung vor allem im Livestream verfolgt und konnte nur eine Auswahl an Veranstaltungen sehen. 
Was die Zusammenfassungen der Veranstaltungen betrifft, halte ich mich auch diesmal kurz, weil die meisten Sessions bereits nachgeschaut werden können und ich zu vielen Terminen auch Threads auf Twitter gemacht habe, welche die Sessions gut zusammenfassen. 
Schritt für Schritt zum eigenen Buch 
Jetzt werdet ihr euch wahrscheinlich fragen, warum ich mir die Veranstaltung anschauen wollte. Schließlich habe ich ja bereits ein Buch veröffentlicht. Juliana Fabula und Mareike sind Dienstleisterinnen, die mit Selfpublisher:innen zusammenarbeiten. In ihrer Veranstaltung ging es vor allem darum, etwas über ihre Arbeit zu erzählen, aber auch aufzuklären, was bei der Zusammenarbeit mit Dienstleister:innen wichtig ist. 
Hier gibt es meinen Twitter Thread
Hier gibt es die komplette Session
Geheimgänge
Diese Session habe ich etwas missverstanden. Eigentlich dachte ich, dass uns Rafaela Creydt erklärt, wie wir Geheimgänge entwerfen können, welche Logik dafür wichtig ist und was wir unbedingt vermeiden bzw. unbedingt beachten sollten. In dieser Session ging es aber vor allem um historische Wege, die beispielsweise als Rückzugsort genutzt werden können. Interessant fand ich die Unterscheidung zwischen Labyrinth und Irrgarten: Der Irrgarten soll Personen in die Irre führen. Das Labyrinth hingegen hat seinen zentralen Punkt in der Mitte. Dort wird man irgendwann ankommen und findet von dort aus wieder hinaus. 
Hier findet ihr einen kleinen Thread auf Twitter
Das Video wird in Kürze auf dieser Seite online gestellt. 
Social Media Fragestunde
Mari arbeitet hauptberuflich als Social Media Managerin. (Zumindest habe ich das so verstanden). Durch Zufall habe ich eine Session von ihr gefunden, in der sie alle möglichen Fragen zum Thema Social Media beantwortet hat. Leider kam ich erst gegen Schluss dazu und habe nicht mehr ganz so viel mitbekommen. Spannend fand ich vor allem, wie mit Hatekommentaren umgegangen werden soll. 
Hier findet ihr meinen kleinen Thread auf Twitter
Hier gibt es die komplette Session
Buchserien schreiben 
Patricia Bellasie erzählte uns beim litcampherbst21 etwas zum Thema Buchserien schreiben. In ihrer Präsentation ging sie vor allem darauf ein, warum es manchmal sinnvoller sein kann, ein Buch als Serie und nicht als kompletten Roman zu veröffentlichen. Interessant fand ich, als sie auf Amazons Kindle Unlimited Prinzip einging. Autor:innen werden hier pro gelesener Seite bezahlt. Soweit ich das verstanden habe, werden die Einnahmen aller Autor:innen, die das Angebot nutzen in einen Topf geworfen und die Autor:innen bekommen alle dieselbe Vergütung. Ich kann mir gerade noch nicht ganz vorstellen, dass Amazon wirklich faire Konditionen für Autor:innen hat. 
Hier findet ihr meinen Thread auf Twitter
Das Video wird in Kürze auf dieser Seite online gestellt. 
Analyse Aspekte Lektorat 
Raphaela Schöttler-Potempa erzählte uns in dieser Session etwas über die Arbeit eines:r Lektor:in. Was ich beim Litcamp besonders spannend finde ist, wenn Dienstleister:innen Sessions zu den Themen anbieten, für die sie selbst Dienstleistungen anbieten. So bekomme ich nicht nur einen Eindruck davon, wie sie arbeiten, sondern auch wie sie so drauf sind. 
Hier gibt es meinen Thread auf Twitter
Hier gibt es in Kürze die komplette Session
Ableistische Sprache 
Tanja besser bekannt als RolliFräulein lud mich ein, Teil ihrer Session zum Thema ableistische Sprache zu sein. Ich schlug das Thema am Samstagmorgen vor, meinte aber auch, dass ich leider selbst nichts dazu beitragen könne. Also einigten wir uns darauf, dass ich mir Fragen ausdachte und sie den Input dazu beisteuerte. Ich sag’s euch, schaut euch die Session unbedingt an. 
Hier gibt es die komplette Session
Karl-Heinz Zimmer hat die wesentlichen Punkte in diesem Thread für uns zusammengefasst. 
Mein Fazit 
Was mir am Literaturcamp ziemlich gut gefällt, ist die Interaktion während der Veranstaltung. Insbesondere auf Twitter. Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen wie beispielsweise der Frankfurter oder Leipziger Buchmesse, habe ich beim Literaturcamp nicht das Gefühl alleine vor mich hin zu twittern, sondern gemeinsam mit anderen Menschen eine tolle Veranstaltung zu erleben. 
Obwohl diesmal weniger Personen am Literaturcamp teilnahmen, war auf Twitter wieder einiges los, was mich ziemlich freute und für ein lebendiges Wochenende sorgte. 
Niemals wäre ich vor dem Litcamp auf die Idee gekommen, dass ich plötzlich Teil einer Session werden könnte. Für das nächste Litcamp habe ich mir vorgenommen, eine Session zu einem Thema zu halten, über das ich mehr weiß. 
Ich bin froh, auch diesmal wieder Teil der Veranstaltung gewesen zu sein und freue mich sehr auf das #litcamp22. 
Weitere spannende Sessions von diesem Literaturcamp: 
Schreiben von Multikulturalität (…) am Beispiel von Die Götter müssen sterben. 

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