Buchmesse ist das, was wir daraus machen

Eine Frau, die aus dem Fenster schaut. Sie blickt auf eine Gedankenblase in der "Gedacht" steht.
Foto: Emma Zecka

Stellt euch vor…

es ist Buchmesse. So richtig. In Präsenz. Mit vielfältigen, interessanten Aussteller:innen, tollen Buchmenschen und natürlich auch den Lieblingsautor:innen.

Doch nachdem ihr euch mit dem Programm der Buchmesse auseinandergesetzt habt, werdet ihr stutzig. Eure Lieblingsautor:innen sind vor Ort. Es gibt auch Veranstaltungen, bei denen ihr sie antreffen könnt. Doch im Veranstaltungskalender steht weder eine Uhrzeit noch der Veranstaltungsort.

Wir alle wissen, wie schwierig es ist, bei einer Präsenzmesse innerhalb kurzer Zeit den Messestand oder die Halle wechseln zu müssen. Eine Veranstaltung bei der Ort und Zeit fehlen, würde in Präsenz also nie funktioinieren. Aber wie ist das online?

Vielleicht läuft es aber auch besser: Ihr wisst, wo ihr hin müsst, wollt euch frühzeitig einen guten Platz am Stand, oder an der Bühne sichern, an der die Veranstaltung stattfinden wird. Doch als ihr ankommt, stutzt ihr erneut. Anstatt eurer Lieblingsautor:innen und anderer Teilnehmenden erwartet euch ein großer Bildschirm, der euch einen Countdown ankündigt und euch darauf hinweist, dass der Film in wenigen Minuten startet. Euch wird bewusst, dass hier gar nichts stattfinden wird. Keine Buchmessen-Stimmung. Keine Möglichkeit euren Lieblingsautor:innen nah zu sein, Fragen zu stellen, oder zum Schluss vielleicht noch ein Foto, oder ein Autogramm zu bekommen. Warum solltet ihr euch eine Aufzeichnung anschauen?

Vielleicht fragt ihr euch, was mit dieser merkwürdigen Einleitung auf sich hat. Ich beschreibe hier Probleme, die entstehen, wenn es um die Durchführung einer Onlinemesse geht. In diesem Beitrag erzähle ich euch nicht nur, was ich mir von einer Onlinemesse wünsche, sondern konkretisiere die Probleme und erzähle euch aber auch, welche Angebote mir im Rahmen der digitalen Alternativen gut gefallen haben.

Die digitale Buchmesse – Bekannte Probleme

Das in der Einleitung beschriebene Szenario ist bei der Durchführung der digitalen Buchmesse Standard. In diesem Abschnitt fasse ich mal die wichtigsten Probleme zusammen:

Unübersichtlichkeit der Angebote

Mir war völlig unklar, an welcher Stelle alle Angebote übersichtlich aufgelistet waren. Die Leipziger Buchmesse wurde zwar von offizieller Seite aus abgesagt. Dennoch gab es auf der Website der Leipziger Buchmesse einen Veranstaltungskalender für das Lesefestival Leipzig liest. Hier war auch vermerkt, welches Angebot in Präsenz, ausschließlich online, oder in Hybrid (also mit LIvepublikum und im Livestream) stattfinden sollte. Bei den Onlineveranstaltungen konnte ich aber leider keine Links finden, die mich direkt zu dem Ort führten, an dem der Livestream stattfinden sollte. So verging mir die Lust, an anderer Stelle nach dem Angebot zu suchen.

Fehlende Transparenz

Wenn wir eine Veranstaltung besuchen, wollen wir wissen, was uns erwartet, wann und wo die Veranstaltung stattfindet. In meinem Fall gilt das auch für Onlineangebote, schon allein damit keine falschen Erwartungen bei mir geweckt werden. Droemer Knaur kündigte im Rahmen von #BücherBühne ein Abendprogramm an, bei dem jeden Abend verschiedene Autor:innen zusammenkommen sollten. Die letzte Veranstaltung stand dann unter dem Motto Überraschungsgast. Unklar war, wann die Veranstaltung beginnen sollte und wo sie stattfinden würde.

Vorproduzierte Beiträge

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Veranstaltende für die Messe vorarbeiten wollen und deswegen einige Beiträge vorproduziert werden. Allerdings sollte aus meiner Sicht sorgfältig ausgewählt werden, welche Beiträge vorproduziert und welche live durchgeführt werden.

Im Rahmen der Frankfurter, aber auch der diesjährigen inoffiziellen Leipziger Buchmesse bin ich immer wieder auf Veranstaltungen gestoßen, bei denen ich zuerst den Eindruck hatte, es könnte ein Livestream werden. Im nächsten Abschnitt gehe ich auf den Vorteil des Formates ein. Allerdings fand ich heraus, dass die Veranstaltungen, auf die ich mich freute, aufgezeichnet waren. Es würde also keinen Austausch weder mit anderen Zuschauenden noch mit den Autor:innen geben. Es war auch völlig egal, ob ich mir das Video zum Zeitpunkt des Uploads oder in einem halben Jahr anschauen würde. Meine Vorfreude verzog sich also unter die Erde.

Daraus resultierende Probleme für Veranstaltende

Aufgrund oben beschriebener Probleme nahm ich vor der inoffiziellen Leipziger Buchmesse Kontakt zu einigen Buch-, oder Hörbuchverlagen auf. Hier stellte sich heraus, dass dort der Eindruck entstand, dass es kein Interesse (mehr) an Onlineveranstaltungen gäbe. Daher sitze man das Ganze eher aus, bis Veranstaltungen in Präsenz wieder möglich seien.

Es kann sein, dass ich hier auf einem sehr alten, brüchigen Holzweg unterwegs bin. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich die Einzige bin, die Interesse an digitalen Veranstaltungen hat. (Schon allein deswegen, weil ich euch im Laufe des Artikels Angebote zeigen werde, die funktionieren).

Die digitale Buchmesse – Meine Wünsche

Den Verlagen erzählte ich außerdem von den Veranstaltungen, die ich mir im Rahmen der Messe wünschte, in der Hoffnung, dass sie eine der Ideen umsetzen könnten. (Aber natürlich auch mit dem Wissen, dass ich zwar Ideen, aber keine Erfahrung in der Umsetzung habe). Eine Zusammenfassung meiner Ideen gibt es hier: Was ich mir wünsche…

Livestreams

Immer wieder höre ich das den Menschen vor allem der Austausch fehlt. Durch einen Livestream kann nicht nur Austausch unter Zuschauenden, sondern auch Interaktion zwischen den Teilnehmenden und den Zuschauenden entstehen.
In einem Gespräch mit einem Verlag stellte sich heraus, dass vor allem die Technik eine große Hürde für den Verlag darstelle. Das Einzige was es für mich braucht, ist eine gute Akustik. Gute Akustik heißt für mich, dass ich die sprechenden Personen verstehen können muss. Ihr lest: Meine Anforderungen an einen guten Livestream sind sehr niederschwellig.

Booktuber:innen, oder aktive Buchmenschen auf Instagram zeigen auch immer wieder, dass ein Livestream auch ohne große technische Ausstattung geht. Folgende Formate eignen sich aus meiner Sicht für einen Livestream:

Diskussions- bzw. Gesprächsrunden

Sowohl mit Autor:innen aus den jeweiligen Verlagen, Sprecher:innen aus den Hörbuchverlagen, als auch mit Mitarbeitenden der jeweiligen Buch- und Hörbuchverlage. Folgende Fragen können diskutiert werden:

Genre Austausch:

Autor:innen, die im selben Genre schreiben tauschen sich darüber aus. Sie könnten sich mit folgenden Fragen beschäftigen:

  • Was macht das Genre aus ihrer Sicht aus?
  • Gibt es bestimmte Merkmale, die sie an dem Genre mögen / nicht mögen?
  • Welche Bücher aus dem Genre mögen sie?
  • Lesen sie privat auch Bücher aus dem Genre, in dem sie schreiben?
  • Inwiefern hat sich das Genre in den letzten Jahren verändert?

Hier geht es für mich vor allem darum zu erfahren, was die Autor:innen über ihr Genre denken.

Für Hörbuchverlage könnten die Gesprächsinhalte folgendermaßen aussehen:

Genre Austausch:

Sprecher:innen, die Hörbücher aus demselben Genre sprechen, tauschen sich im Rahmen einer Diskussionsrunde darüber aus. Folgende Fragen können diskutiert werden:

  • Was gefällt ihnen an bzw. gefällt ihnen an dem Genre nicht?
  • Was ist für die Interpretation in diesem Genre wichtig?
  • Gibt es bestimmte Merkmale, die ihnen als Sprecher:in bei der Interpretation wichtig sind?
  • Welche Hörbücher aus dem Genre haben sie besonders gern eingelesen?
Vorstellung ihrer oder anderer Bücher:

Autor:innen oder Sprecher:innen bringen ihre aktuellen Werke mit und sprechen darüber. Oder sie bringen

Bücher mit,

  • die sie bewegen
  • mit denen ihre Liebe zur Literatur / zum Schreiben / zum Lesen begonnen hat.
  • die sie weiterempfehlen können.
  • die von einer:m Autor:in aus der Runde geschrieben wurde.

Ihr lest: Diese Auflistung könnte man endlos erweitern. Das Ziel soll vor allem darin bestehen, aktuelle Bücher, oder die Lieblingsbücher der Autor:innen kennenzulernen.

Autor:innen sprechen über das Schreiben:

Ein Thema, das sowohl für Leser:innen als auch angehende Autor:innen interessant sein könnte. Hier könnten Fragen besprochen werden wie:

  • Wie sieht der Arbeitsalltag von Autor:innen aus?
  • Wie haben sie einen Verlag / eine Agentur gefunden?
  • Was können sie angehenden Autor:innen mit auf den Weg geben?
  • Wie stehen sie zum Thema Austausch mit den Leser:innen via Social Media?

Für viele Leser:innen oder Hörer:innen ist die Arbeit von Hörbuchsprecher:innen sicher auch ziemlich spannend.

Arbeit als Sprecher:in:

Hier könnten folgende Fragen diskutiert werden:

  • Wie war der Werdegang der Sprecher:innen?
  • Was macht für sie eine gute Interpretation aus?
  • Wie hat sich das Hörbuch, Hörspiel oder Synchronsprechen in den letzten Jahren verändert?
  • Welche Bücher würden sie gerne einlesen?
  • Wie bereiten sie sich auf eine Lesung vor?
  • Welche Tipps haben sie für das Vorlesen z.B. das »Gute Nacht Geschichten«-Vorlesen für Kinder?
  • Welche Tipps können sie angehenden Sprecher*innen geben?

Ich stelle es mir ziemlich spannend vor, wenn im Rahmen einer Diskussionsrunde verschiedene Meinungen zusammenkommen.

Wie entsteht ein Buch?

Mitarbeitende aus den verschiedenen Abteilungen sprechen über ihre Zusammenarbeit bzw. welche Schritte es braucht, bis ein Buch in der Buchhandlung steht. Hier gibt es zwei Optionen: Zum einen kann es Gesprächsrunden mit Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Abteilungen geben. Zum anderen könnten sich die Mitarbeitenden der selben Abteilung unterschiedlicher Verlage austauschen.

Wie entsteht ein Hörbuch?

Mit folgenden Fragestellungen:

  • Nach welchen Kriterien wird entschieden ob ein Hörbuch gekürzt oder ungekürzt produziert wird?
  • Wer entscheidet, welche Stellen beim Hörbuch gekürzt werden? Muss man sich an die Vorgaben der ausländischen Vorlage halten?
  • Wer entscheidet, welche Ausstattung ein Hörbuch bekommt? Welche Ausstattungsarten (also z.B. Digifile, CD Boxen, Plastik CDs.) werden im Verlag favorisiert / nicht gern genutzt?
  • Nach welchen Kriterien wird entschieden, ob ein Hörbuch sowohl digital als auch in haptischer Form erscheint?
  • Warum erscheinen manche Titel nur ausschließlich digital?
  • Was ist für die Arbeit in den verschiedenen Abteilungen im Hörbuchverlag wichtig? Braucht man eine bestimmte berufliche Qualifikation oder wird man in manchen Abteilungen auch »eingearbeitet«?
Zusammenarbeit mit Bloggenden:

Ein Thema, das sicher viele Leser:innen und Blogger:innen interessiert. Diskutiert werden können folgende Fragestellungen:

  • Was ist den Verlagen bei der Zusammenarbeit mit Blogger:innen wichtig?
  • Inwiefern hat sich die Zusammenarbeit in den letzten Jahren oder z.B. aufgrund von Corona verändert?
  • Welche Aktionen wurden bereits mit Blogger:innen umgesetzt?

Besonders spannend wäre es hier, wenn sich die Blogger:innenbetreuer:innen der unterschiedlichen Verlage über ihre Erfahrungen austauschen.

Beiträge für Social Media oder vorproduzierte Beiträge

Hier erzähle ich euch, welche Beiträge aus meiner Sicht ruhig vorproduziert werden können.

Vorstellungen der Bücher:

In diesem Format könnten sowohl Neuerscheinungen als auch ältere Titel zu folgenden Themen vorgestellt werden:

  • Humorvolle Bücher
  • 5 Bücher / Hörbücher aus dem Verlag, die man unbedingt gelesen haben muss.
  • 5 Bücher / Hörbücher aus dem Verlag, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben.
  • 5 vielversprechende Debüts
  • 5 vielversprechende Reihenauftakte.
  • Herzenstitel aus dem Lektorat, dem Vertrieb, oder der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Diese Liste kann ebenfalls beliebig erweitert werden.

Mitmach Aktionen:

Interaktion könnte im Rahmen folgender Aktionen stattfinden:

  • Cover Challenge: Follower:innen können ihr Lieblingsbuchcover aus dem Verlag nachstellen.
  • Hörprobe raten: Die Follower*innen müssen erraten, aus welchem Titel die Hörprobe stammt.
  • Sprecher:innen raten: Die Follower*innen dürfen die Sprecher*innen erraten. (Was sicher lustig wäre: Man könnte den Auszug rückwarts abspielen, um das Ganze schwieriger zu machen).
  • Buchtitel-Raten / Neu erfinden: Bei Covern aus dem Verlag wird der Titel entfernt und Follower:innen werden eingeladen, Titelvorschläge zu posten. Der originellste Buchtitel gewinnt 😊.
  • Gemeinsam eine Geschichte schreiben: Der Verlag kann 1-2 Kriterien vorgeben und z.B. entweder eine »Jeder schreibt einen Satz in die Kommentare«-Aktion daraus machen, oder den Follower:innen eine maximale Wortanzahl vorgeben wie z.B. 500-800 Wörter.
  • Buch- / Hörbuchquiz: Es gibt drei Fakten oder fünf Begriffe aus einem Buch und die Follower*innen müssen den Titel erraten.
  • Zitate Quiz: Es gibt ein Zitat aus einem Buch und die Follower*innen dürfen raten.

Natürlich interessiert mich sehr, wasi hr von meinen Ideen denkt.

Onlineevents, die mich überzeugen

In diesem Abschnitt möchte ich die Angebote hervorheben, die zum einen im Rahmen der Buchmesse gut funktoniert haben, aber zum anderen allgemein auch gut als Onlineveranstaltung funktionieren.

Veranstaltungen im Rahmen der inoffiziellen LBM2021

Hier wird es Zeit, euch die Veranstaltungen zu zeigen, die ich verfolgt habe und die mir gefallen haben.

Liveticker zu Radiosendungen

Mir war nicht bewusst, dass der Deutsche Hörbuchpreis jedes Jahr im Radio übertragen wird. Ich dachte bisher immer, dass die Veranstaltung nur mithilfe eines Tickets zugänglich ist. Am Mittwochabend wurde die Gala zum Deutschen Hörbuchpreis 2021 in den Radiosendern der ARD übertragen. In meinem Liveticker habe ich über die Veranstaltung getwittert. Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen.

Kurzfristig erfuhr ich, dass es in der Sendung Marktplatz des Deutschlandfunks um das Thema Buch veröffentlichen gehen sollte. Zu Gast waren Expert:innen aus der Verlagsbranche, aber auch aus dem Selfpublishing. Gerade für junge Autor:innen war die Sendung sehr informativ. In diesem Thread habe ich die wichtigsten Infos zusammengefasst.

Livestreams von tolino media

Nun komme ich zum Programm von tolino media, das zu meinen Highlights gehört. Das Team von tolino media hat alle Programmpunkte per Livestream übertragen. Ich habe mir einige Streams auf YouTube angeschaut. Am Abend wurde dann über Instagram gelesen. Tolino Media hat sein Programm rechtzeitig vor dem Start der digitalen Alternativen auf dem eigenne Blog und über die Social Media Kanäle veröffentlicht. Ich verlinke euch nun die Livestreams, die ich mir angeschaut habe.

In Geld verdienen mal anders stellt Lennart Schäfer von der Oetinger Verlagsgruppe die Plattform Heldenstücke LIVE vor. Autor Benjamin Spang teilt seine Erfahrungen zum Thema Crowdfunding mit uns.

Im Livestream wurde zudem auf einen Artikel hingewiesen, der zum Thema Crowdfunding für Autor:innen im Blog von tolino media online gegangen ist. In diesem Artikel gibt es 7 Tipps für Autor:innen.

Im Livestream zum Thema Diversität heißt Vielfalt ging es darum, wie verschiedene Gruppen in der Literatur repräsentiert werden können. Außerdem wurde aufgezeigt, wie Repräsentation nicht aussehen soll.

Im Talk zum Thema Blogger:innen und Selfpublisher:innen wurde diskutiert, wie die Zusammenarbeit zwischen Autor:innen und Blogger:innen aussehen kann.

Martina von tolino media gab im Livestream zum Thema Optimiert eure Metadaten wichtige Hinweise, wie Titel von Selfpublisher:innen langfristig auffindbar bleiben können. Außerdem klärte sie grundlegende Begriffe wie z.B. den Unterschied zwischen Keywords und Schlagwörtern. Im Blog von tolino media sind außerdem zwei Artikel zum Thema Metadaten erschienen. Hier findet ihr Teil 1 und Teil 2.

Babsi und Marco von 9lesen haben uns im nächsten Livestream verraten, wie man ein Onlineevent organsiert. Ursprünglich begann ihre Veranstaltungsreihe als Livelesung parallel zur Frankfurter und zur Leipziger Buchmesse.

Jasmin Zipperling und Justine Pust haben uns im letzten Livestream von tolino media verraten, wie man als Autor:in Rezensionen bekommt und mit ihnen umgeht. Das war für mich ein sehr schöner Abschluss der #onlinelbm2021 von tolino media.

Veranstaltungen des MDR und des Blauen Sofas

Unter dem Motto #wirsindbuchmesse wurden einige Interviews im MDR im Radio übertragen. Die Beiträge sind alle unter dem Hashtag in der ARD Mediathek oder in der ARD Audiothek zum nachhören oder sehen hinterlegt.
Das Blaue Sofa hatte ebenfalls viele Autor:innen zu Gast. Alle Veranstaltungen wurden live übertragen. Außerdem gab es am Sonntag im Programm von 3sat eine Best Of Zusammenstellung. Leider ist mir nicht bekannt, ob die Interviews nachgeschaut werden. Versucht es am besten mal in der ZDF Mediathek.

Livestreams von Bastei Lübbe

Bastei Lübbe stand tatsächlich nicht auf meine Verlagsliste. Rechtzeitig vor Beginn der digitalen Alternativen der LBM schickte der Verlag aber eine Mail an den Blogger:innenverteiler und wies auf die #buchmesseathome hin. Wir wurden per Mail mehrfach an das Angebot erinnert. Dennoch war das Ganze nicht aufdringlich gestaltet, was mir sehr gut gefiel. Jeden Abend gab es einen Livestream auf dem YouTube Kanal des Verlages.

Livestreams von BoD

Books on Demand (BoD) hat ebenfalls eine neue Ausgabe von #bodhomestory gestartet. Pro Tag gab es einen Livestream auf dem YouTube Kanal, in dem alle Sessions gesammelt sind. Soweit ich das mitbekommen habe, waren die Veranstaltungen sehr gut besucht.

Livestreams der Leipziger Buchmesse

Aus lauter Frustration heraus, weil es so wenig Alternativen gab, abonnierte ich auf gut Glück den YouTube Kanal der Leipziger Buchmesse. Ich bin total begeistert. Hier gab es zum Teil vier Livestreams parallel. (Ihr müsst auf den Reiter Videos klicken, um die Livestreams zu sehen). Auf der Übersichtsseite werden sie nicht angezeigt.

Onlineveranstaltungen außerhalb der LBM2021

Hier gibt es jetzt noch ein paar Veranstaltungen, die mich außerhalb der LBM21 überzeugt haben.

Highlight: Das Litcamp21

Durch das Home Office sitzen viele von uns täglich viele Stunden am PC. Durch den fehlenden Arbeitsweg fehlt oft der Ausgleich. Da bleibt nur wenig Motivation auch das Wochenende am PC zu verbringen. Doch das Literaturcamp Heidelberg hat im April große Motivation geschaffen. In meinem Artikel erzähle ich euch ausführlicher von der Veranstaltung. Das LitCamp21 ist ein tolles Beispiel, dass Interaktion bei Onlineevents funktionieren kann.

#wirschreibenzuhause: Schreibwettbewerb

Einige von euch erinnern sich vielleicht noch an den Schreibwettbewerb, der im vergangenen Frühjahr von Sebastian Fitzek ausgerufen wurde. Die Aktion entstand ziemlich spontan über Instagram. Hier wurde in Form von Livestreams bestimmte Punkte festgelegt, die in einer Kurzgeschichte vorkomemn mussten. Außerdem lud der Autor andere Autor:innen für Livestreams ein, um mit ihnen über das Schreiben zu reden. Diese Livestreams wurden nicht nur von Autor:innen, sondern auch von Leser:innen verfolgt.

Es soll also zeigen, dass es nicht immer eine große Bühne mit guter Technik reicht, sondern der Erfolg von Livestreams auch davon abhängen kann, wer den Livestream veranstaltet.

Der einzige Nachteil der Aktion: Wer kein Instagram hat, war ausgeschlossen.

Spendengala 2.0. zugunsten der Flutopfer

Der Booktuber Basti vom Kanal BelletristikBasti organisierte gemeinsam mit Lena von expectobooktronum und Lisa von rubyredbooks eine Spendengala zugunsten der Flutopfer. Der 4 1/2 stündige Livestream war interaktiv gestaltet. Es gab nicht nur die Möglichkeit, sich im Chat einzubringen und Fragen zu stellen. Die Veranstalter:innen sorgten für ein buntes Programm und hatten einige Gäste geladen.

Mein Fazit

Was ich also sagen will: Obwohl Messen offiziell abgesagt werden, soll das nicht heißen, dass wir resigniert zu Hause rumsitzen und auf bessere Zeiten warten müssen. Natürlich wünsche ich allen, die die Präsenzveranstaltungen vermissen, oder vor allem finanziell auf Präsenzveranstaltungen angewiesen sind, sehr, dass diese Veranstaltungen bald wieder möglich sind. Ich hoffe aber auch sehr, dass zumindest ein paralleles Onlineangebot erhalten bleibt.

Und Du?

Nachdem ich jetzt einen Roman vorgelebt habe interessiert mich:
Was denkst Du?
Hast Du Interesse an digitalen Buchmessen?
Oder ist eine gelungene Buchmesse für Dich nur möglich, wenn Du auch vor Ort in Büchern stöbern kannst?

2 Gedanken zu „Buchmesse ist das, was wir daraus machen“

  1. Hey!
    Danke für deinen spannenden Artikel. Du hast dich ja sehr ausfühlich mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich hätte Lust auf die digitale Buchmesse gehabt, bin aber an daran gescheitert, passende Veranstaltungen zu finden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alles zu unübersichtlich ist und ich nicht wusste, wo ich gesammelt finde, was es alles online zu bestaunen geben wird, und vor allem wo.
    Vor der Presänzmesse mache ich mir auch immer ein Programm, auf dem ich genau sehen kann, wann ich wo sein möchte. Vor der digitalen Messe wollte ich mir das auch erstellen, bin aber gescheitert.
    Fazit: Ich habe nicht an einer Veranstaltung teilgenommen und fand das sehr schade.
    Ich würde mir wünschen, dass auf einer Seite gebündet alle Termine zu finden sind, so wie auch vor der Präsenzmesse. Dann wäre ich total gernre dabei gewesen.
    LG
    Yvonne

    Antworten
  2. Liebe Yvonne,
    vielen Dank für Deinen Besuch und das Kommentieren.
    Es freut mich sehr, dass ich nicht die Einzige bin, die Interesse an einem digitalen Angebot hat :).
    Ich kann so gut nachvollziehen, was Du zur digitalen Buchmesse schreibst. Mich hat es auch ziemlich genervt, dass eine Übersicht gefehlt hat. Falls es nächstes Jahr auch Livestreams während der Messe geben soll – ich gehe jetzt einfach mal ganz optimistisch davon aus, dass die Messen wieder in Präsenz stattfinden 🙂 – wäre es echt super, wenn die Suchmasken etwas nachgebessert werden oder die Ausstellenden daran denken, auch den Link zur Veranstaltung zu hinterlegen.

    Was Du zum Thema "ausführlich" schreibst: Ich hab während des Schreibens immer wieder überlegt, an welcher Stelle ich den Artikel kürzen kann. Aber mir sind keine passenden Stellen eingefallen 🙂 ).

    Ich wünsche Dir einen guten Start ins Wochenende!
    viele Grüße
    Emma

    Antworten

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