Vanitas – Rot wie Feuer

Das Hörbuchcover von "Vanitas" Band 3.
Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

Da es sich hier um den Abschluss einer Trilogie handelt, setze ich in meiner Rezension das Wissen aus den vorherigen Bänden voraus. Inhaltlich werde ich aber nicht zum dritten Band spoilern.

Der Inhalt erzählt das Finale der Vanitas-Reihe. Wir begleiten Caro, die zurück nach Frankfurt reist, um den Clan, der ihr so viele Probleme bereitet hat, ordentlich aufzumischen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Ob ihr das gelingen wird?
Den Inhalt fand ich unglaublich faszinierend. Ursula Poznanski beschreibt die Struktur und die Kommunikation innerhalb des Clans sehr realistisch, sodass ich mich beim Hören mehrfach fragte, ob sie sich all diese Details ausgedacht hat, oder die Möglichkeit hatte, zu recherchieren. (Ich könnte mir vorstellen, dass die Recherche hier keinesfalls einfach war).

Zum Inhalt möchte ich gar nicht so viel verraten, da es recht schnell zur Sache geht. Vorwarnen möchte ich euch aber davor, dass es im dritten Band der Reihe wieder viel Gewalt und den ein oder anderen blutigen Tod zu hören gibt. Diese Morde werden nicht detailliert beschrieben, aber dennoch so geschildert, dass es mir keine Mühe bereitet hat, mir die Szenen bildhaft vorzustellen. Gerade bei einer Szene fragte ich mich hier, wie es Ursula Poznanski geschafft hat, sich so etwas auszudenken und weiterhin ruhig schlafen zu können.

Die Figuren

Kommen wir nun zu den Figuren. Protagonistin Caro gefällt mir nach wie vor sehr gut. Während wir im vorherigen Band eine überraschend harte Seite von ihr kennengelernt haben, gab es hier auch einen Blick auf ihre weiche Seite. Sie möchte ihren Plan durchziehen, aber dafür nicht mehr Leute als nötig verraten. Was mir in diesem Band sehr gut gefallen hat, war Caros Entwicklung, die vor allem gegen Ende deutlich wird. (Leider muss ich jetzt auf meine Begründung aus Spoilergründen verzichten).

Was ich etwas schade fand war der zum Teil fehlende Ausbau der Nebencharaktere: Hier hätte ich mir gewünscht, dass einige noch besser in die Handlung eingebunden wären. Ich war mir beispielsweise nicht sicher, ob der ein oder andere Nebencharakter noch eine wichtige Rolle spielen wird und war dann etwas enttäuscht, als es nicht so war. Aber das ist immer noch Jammern auf sehr hohem Niveau.

Die Spannung

Den Spannungsbogen erlebte ich als konstant. Bis kurz vor Schluss fragte ich mich, ob Ursula Poznanski die Geschichte wirklich zum Abschluss bringt, oder ob uns ein weiterer Cliffhänger bevorsteht. Interessant fand ich vor allem, dass sie gegen Ende noch einen neuen Handlungsstrang anlegt, der eine Option auf einen vierten Band offenhält.

Die Hörbuchgestaltung

Die Hörbuchgestaltung hat mir wieder sehr gut gefallen. Das Hörbuch wurde als gekürzter Titel im Argon Verlag produziert. Insgesamt gab es nur eine Stelle, an der ich mich gefragt habe, ob diese einer Kürzung geschuldet ist. Ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, dass mir Inhalt gefehlt hat. Es freut mich wirklich sehr, dass mit den Kürzungen inzwischen sensibler umgegangen wird und nicht einfach wahllos Inhalt gestrichen wird. (Natürlich wäre ich froh, wenn es keine gekürzten Titel mehr gibt. Aber da das momentan eben nicht so ist, freue ich mich eben über gut gekürzte Hörbücher).

Das Hörbuch befindet sich in einer Digifile Hülle und passt somit wunderbar zum zweiten Band der Vanitas-Reihe. Der erste Band ist noch in einer Plastik CD Hülle produziert worden und sieht im Regal daher etwas klein aus neben den anderen beiden Bänden.

Luise Helm bleibt uns als Hörbuchsprecherin treu. Ich habe mich sehr auf ein Wiederhören gefreut. In diesem Hörbuch gab es einige Szenen, die sehr bewegend waren. Momente in denen Caro ihre Härte gegen eine weiche, empathische Seite eintauscht. Oder Szenen, in denen es der ein oder anderen Figur an den Kragen geht. Hier zeigt Luise Helm nicht nur, wie wandlungsfähig ihre Interpretation ist und das sie sich darauf versteht, die Entwicklung innerhalb der Handlung und die Entwicklung von Caro scheinbar nebenbei herauszuarbeiten. Als in einer Szene ein Charakter auf unschöne Weise ermordet wird, hat mich Luise Helm mit ihrer Interpretation der Szene wirklich sehr beeindruckt, weil die Verzweiflung und die Angst, die diese Figur in dem Moment empfand in Worte gefasst wurden.

Der Schreibstil

Ursula Poznanskis Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich mochte ihre Beschreibungen, die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren und war fasziniert davon, wie sie die Handlungsstränge in Vanitas – Rot wie Feuer verbindet.

Beeindruckt war ich vor allem von den grausamen Szenen, die es in dem Hörbuch zu hören gab, weil ich Ursula Poznanski vermutlich nicht zugetraut hätte, sich solche Dinge auszudenken.

Gesamteindruck

Insgesamt hat mir der Abschluss der Reihe gut gefallen. Das Hörbuch bleibt spannend bis zur letzten Minute. Und zum Schluss war ich fasziniert davon, wie es Ursula Poznanski geschafft hat, alle wichtigen Fragen zu klären.
Ich kann diese Reihe also allen empfehlen, die einen spannenden Thriller suchen.

Infos zum Hörbuch

Vanitas – Rot wie Feuer
Geschrieben von: Ursula Poznanski
Gelesen von: Luise Helm
Bewertung: 5 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Weitere Bände:

Vanitas – Schwarz wie Erde (Band 1)
Vanitas – Grau wie Asche (Band 2)

Dieses Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt.

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