Der Schatten des Windes

Das Hörspielcover von "Der Schatten des Windes"
Bild von der Hörverlag

Der Inhalt

Der Schatten des Windes von Carlos Ruiz Zafon ist ziemlich oft vertont worden. Zum einen gibt es zwei Hörbuchversionen. Und zum anderen gibt es dieses Hörspiel, was schon etwas älter ist.

Carlos Ruiz Zafon erzählt hier die Geschichte von Daniel, der als zehnjähriger Junge das Buch Der Schatten des Windes von Julian Carax in die Hände bekommt. Er ist beeindruckt von dieser Geschichte und möchte unbedingt wissen, ob es noch weitere Geschichten von dem Autor gibt und was aus Julian Carax geworden ist. Und so wird er in eine Geschichte verstrickt, die sehr viele Parallelen zu seinem eigenen Leben aufweist.

Die Hörspielgestaltung

Das Hörbuch hat eine Laufzeit von 16 Stunden. Die hier vorliegende Hörspielfassung erzählt die Geschichte in 2 1/2 Stunden. Die Sprecher sind sehr gut besetzt. Allerdings war ich von der Hörspielgestaltung etwas enttäuscht.

Um die Geschichte gut zusammenzufassen, wird hier das Stilmittel des Erzählers eingeführt. An sich eine clevere Idee, da so zum einen klar ist, an welchem Ort wir uns befinden und zum anderen kann der Erzähler Längen im Roman gut in ein paar Sätzen zusammenfassen. Der Erzähler von Der Schatten des Windes war Daniel, der sich auf die Spuren des Autors Julian Carax begibt. Obwohl Daniel die Geschichte erzählt, ist er aber aus meiner Sicht nicht der Protagonist der Geschichte, da es nicht primär um seine Geschichte geht, sondern um Julian Carax.

In die Rolle des Erzählers schlüpfte Matthias Schweighöfer. Nach wenigen Minuten dachte ich mir, dass ich diese Stimme irgendwoher kenne. Und ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich Matthias Schweighöfer wiedererkannt habe, da ich kaum Filme gesehen habe, in denen er zu sehen ist. Er hat eine angenehme Stimmfarbe und konnte gut zwischen der Rolle des Erzählers und des Daniels, der sich in einer Geschichte bewegt, hin und her springen.

Was mich aber an der Hörspielfassung enttäuschte, war die Aufmachung der Geschichte. Die Sprecher und Sprecherinnen waren zwar gut besetzt und auch die Geräusche waren im Hintergrund gehalten und haben beispielsweise keinen Sprecher überlagert.

Allerdings wird die Geschichte hauptsächlich durch Monologe oder wenige Dialoge erzählt. Ich hatte den Eindruck, dass Passagen zusammengekürzt wurden, die es aber gebraucht hätte, um die Geschichte als Ganzes zu verstehen. So lernen wir Daniel beispielsweise als zehnjährigen Jungen kennen, erleben aber, dass wir sehr schnell in sein Erwachsenenalter springen. Und Leute mit denen er in seiner Kindheit noch viel Zeit verbracht hatte, spielten jetzt plötzlich keine Rolle mehr. Das hatte mich etwas irritiert.

Allerdings hat mich das Hörspiel neugierig auf das Hörbuch gemacht. Und von daher hat es ja seinen Zweck erfüllt, oder

Gesamteindruck

Ein Hörspiel, das eine gute Besetzung mitbringt und eine spannende Geschichte erzählt. Hier und da stehen die Monologe etwas im Vordergrund. Aber die Geschichte geht dennoch nicht verloren.

Infos zum Hörspiel

Der Schatten des Windes
Geschrieben von: Carlos Ruiz Zafon
Gelesen von: Matthias Schweighöfer, Michael Habeck, Christian Redl, Alexander Grill, Sylvester Groth, Matthias Hase, Nina Weniger, Wolfgang Rüter, Caroline Schreiber, Martin Ross, Gisela Uhl, Maximilian Hillbrandt, Donata Höfer, Horst Bollmann, Jochen Nangler, Hartmut Stanker, Sigrid Burgholder, Effie Rabsilber, Walter Gontermann, Gregor Höfner, Astrid Mayerfeld, Max von der Groeben, Marie Agnes Reitgen, Reinhard Schulert, Ilse Strabowsky,
Bewertung: 3 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

Schreibe einen Kommentar

Wenn Du einen Kommentar abgibst, werden die eingegeben Daten und Deine IP-Adresse gespeichert. Die E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Weitere Informationen zur Datenspeicherung findest Du in meiner Datenschutzerklärung