Into the Water

Das Hörbuchcover von "Into the water"
Bild von RandomHouse Audio

Der Inhalt

In Into the water begegnen wir verschiedenen Handlungssträngen. Die Geschichte steigt mit einem sehr starken Prolog ein, in dem wir hautnah miterleben, wie jemand ermordet wird. Wer genau, möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Hier wird dem Leser schnell klar: Wir bewegen uns auf gefährlichem Terrain!

Dann führt uns Paula Hawkins in die Geschichte ein und stellt uns eine Reihe von Charakteren vor. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich eine Weile gebraucht habe, um den Überblick zu bekommen. In Beckford gibt es eine Tote: Nel Abbott.

Angeblich Suizid. Doch ihre Schwester Julia ahnt, dass da etwas faul ist. Obwohl das Verhältnis zu ihrer Schwester alles andere als gut war, kehrt sie in die alte Heimat zurück, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Lenna hat nicht nur an dem Verlust ihrer Mutter zu knabbern. Auch ihre beste Freundin Katie nahm sich scheinbar völlig grundlos das Leben.

Into the water wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen aus Lennas Sicht, die uns an einem typischen Teenager Leben teilhaben lässt. Dann lernen wir auch Nels Schwester Julia besser kennen, die keine positiven Gefühle mit ihrer Schwester verbindet. Wie das bei einem waschechten Thriller so ist, gibt es auch diesmal zwei Ermittler, aus deren Sicht ebenfalls ein paar Parts erzählt werden.

Das Tolle war, dass diese verschiedenen Handlungsstränge die Geschichte abwechslungsreich gemacht haben. Zum Schluss hat Paula Hawkins alles zusammengefügt und es war völlig logisch wie die Verbindung der einzelnen Stränge war.

Die Spannung

Während ich am Anfang noch orientierungslos durch die Geschichte tappte und mehr fasziniert von den Sprechern und dem Schreibstil war, fand ich irgendwann den roten Faden und konnte mich kaum noch von der Handlung trennen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Paula Hawkins baut die Handlung gekonnt auf und lässt zum Schluss auch keine Frage offen. Wobei… Gerade der letzte Satz hat bei mir noch ein paar Fragezeichen aufgewirbelt. Andererseits dachte ich aber auch: Genial!

Paula Hawkins Debütroman Girl on the train konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich habe das Buch in gedruckter Form gelesen und kam leider nicht wirklich mit Hawkins Schreibstil klar. Dennoch frage ich mich, ob mir die Geschichte, interpretiert als Hörbuch, vielleicht besser gefallen hätte. Als mir dann in Leipzig erzählt wurde, dass Paula Hawkins demnächst einen neuen Roman rausbringt und zudem die Sprecherwahl schon feststünde, war es um mich geschehen.

Die Hörbuchgestaltung

Into the water ist ja eine gekürzte Lesung. Allerdings hatte ich hier nicht das Gefühl, irgendetwas von gekürzten Stellen gemerkt zu haben. Aufmerksame Hörer meinen ja, gekürzte Hörbücher erkennen zu können. Ich verliere meine Vorurteile gegenüber gekürzten Hörbüchern immer mehr und habe das Gefühl, dass die Verlage in diesem Bereich dazu gelernt bzw. sich weiterentwickelt haben.

Kommen wir aber nun zu der Sprecherwahl: Marie Bierstedt ist die Tochter des Schauspielers und Synchronsprechers Detlef Bierstedt. Ich wollte unbedingt ein Hörbuch von ihr hören und war froh, dass ich mit Into the water endlich die Gelegenheit dazu hatte.

Britta Steffenhagen ist nicht nur als Hörbuchsprecherin, sondern arbeitet auch als Synchronsprecherin. So leiht sie hier Charakteren in den Animationsfilmen Drachenzähmen leicht gemacht und Zomania sowie einem Charakter in ein paar Folgen Supernatural ihre Stimme. Vom Namen her, kam mir sie mir sehr bekannt vor, obwohl ich wieder einmal nicht sagen könnte, woher ich sie kenne.

Und zu Simon Jäger muss ich wohl nicht mehr viel sagen. So wie Rufus Beck die Hörbuchstimme von Harry Potter ist, verknüpft man Simon Jäger sofort mit den Thrillern von Sebastian Fitzek. Schön fand ich hier, dass ich ihn als Sprecher bereits kannte. Also selbst, wenn die anderen beiden Sprecherinnen schlecht sein sollten, wusste ich, dass seine Parts das Ganze rausreißen würden.

Nun ist es leider bei Hörbüchern mit mehreren Sprechern so, dass ich nicht viel über die einzelnen Sprecher sagen kann, weil ich gerade bei unbekannten Sprechern, ja nicht genau weiß, wer welche Parts gelesen hat.

Die Lesung von Into the water hat mir aber unglaublich gut gefallen. Die Stimmen haben toll miteinander harmoniert. Ich konnte mich kaum von Into the water trennen. Das passiert nur, wenn Geschichte und Sprecher wie die Faust aufs Auge zueinander passen. Kurzum: Eine sehr schöne Produktion!

Der Schreibstil

Während ich bei Girl on the train nicht wirklich mit dem Schreibstil klar kam, retteten mich bei Into the water die unterschiedlichen Perspektiven aus denen die Geschichte erzählt wird. Ich hatte auch den Eindruck, dass Paula Hawkins so zeigen konnte, was wirklich in ihr steckte. Sie schrieb aus der Sicht der jugendlichen Lenna, konnte Julias Hass auf ihre Schwester Nel durch deren direkte Anrede glaubhaft darstellen und schlüpfte nebenbei noch in Ermittler Rollen oder in die Rolle einer alten Dame, die noch wichtige Dinge ans Tageslicht befördern könnte. Wenn ihr denn endlich mal jemand zuhören würde.

Gesamteindruck

Ich bin von Into the water positiv überrascht. Nie hätte ich damit gerechnet, dass mich der Inhalt so packen konnte. Hier kommen wieder eine tolle Hörbuchproduktion verknüpft mit einer guten Buchvorlage zusammen.
Ich hoffe, dass Into the water in vielen Bücherregalen ein flauschiges Zuhause findet.

Infos zum Hörbuch

Into the water
Geschrieben von: Paula Hawkins
Gelesen von: Britta Steffenhagen, Marie Bierstedt, Simon Jäger
Bewertung: 5 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Dieses Hörbuch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.

2 Gedanken zu „Into the Water“

  1. Ich höre das HB auch gerade und ein bisschen verwirren mich die vielen Namen. Leider kann man ja nicht, wie beim Buch, einfach mal vor- oder zurückblättern, um sich die anderen Namen nochmal anzuschauen! Aber spannend ist es bzw. mysteriös und geheimnisvoll! LG Verena

    Antworten
  2. Hallo Verena,

    super, dass du das Hörbuch hörst. Ich hab den Eindruck, dass viele Leser eher zum Buch greifen. Jepp, dass man nicht einfach zurückspulen kann, macht das Ganze etwas kompliziert. Zumal hab ich eine gefühlte EWigkeit gebraucht, um zu verstehen, dass eine der Hauptermittler eine Frau ist 🙂 Und Nel heißt ja fast so ähnlich, wie ihre Tochter Lenna 🙂

    Es freut mich jedenfalls, dass du trotzdem in die Rezension rein gelesen hast, obwohl du mit dem Hörbuch noch nicht ganz durch bist. Ich trau mich meistens erst nach Beenden des Buches in Rezensionen rein zu schauen.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit der Geschichte und bedanke mich für deinen Kommentar!
    Emma

    Antworten

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