Etwa zwei Tage nachdem Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind in den deutschen Kinos gestartet war, fand auch ich mich in einem gut besetzten Kinosaal ein, um mich von der Geschichte aus dem Potter-Universum bezaubern zu lassen. Doch gan
Der Inhalt
Es ist 1926. Wir befinden uns in New York. Dort wird die magische Welt von einer unbekannten Macht bedroht. Ziel ist es die Existenz der magischen Welt an die No-Majs, amerikanisch für Muggel, zu verraten. Währenddessen kehrt Newt Scamander einige magische Wesen in einem Koffer, die der ahnungslose Jacob Kowalski freilässt. Können sie die Wesen wieder einfangen, ohne, dass die Muggel sie entdecken?
Meine Meinung
Wie fange ich am besten an, ohne gleich den Ärger sämtlicher Potterheads auf mich zu ziehen 🙂 ?
Ich habe mich wirklich auf diesen Film gefreut, muss aber sagen, dass er mich nicht wirklich überzeugen konnte. Das lag hauptsächlich daran, dass nicht das drin war, womit geworben wurde.
Der Titel lässt erahnen, dass es um magische Tierwesen geht. Schon in den ersten Minuten lernen wir Newt Scamander kennen, einen Mann, der sich aufgrund seiner Tierliebe wunderbar mit Rubeus Hagrid, dem Wildhüter von Hogwarts, verstehen würde. Daran habe ich keinen Zweifel. Er schafft es sogar andere Magier, wie beispielsweise Tina, die eigentlich nicht viel für Tiere übrig hat, von ihnen zu begeistern.
Wie in der Inhaltsangabe – heißt das bei Filmen eigentlich auch Klappentext? 🙂 – schon angekündigt wird, entlaufen ein paar der Tiere. Und so begeben sich Newt und Tina auf eine spannende Reise, um die Tiere wieder einzufangen, bevor sie bei den Muggeln, oder, wie man in Amerika so schön sagt, No-Majes, irgendwelchen Schaden anrichten können.
Und hier bin ich auch schon an meinem ersten Kritikpunkt: In dem Nebensatz des Titel heißt es zwar nur wo sie zu finden sind, jedoch habe ich mir erhofft, auch etwas über magische Tierwesen zu lernen. Ich hoffte, einen Knallrümpfigen Kröter von einem Nifler unterscheiden zu können, brannte geradezu darauf zu erfahren, was die Eigenarten der magischen Tiere waren und wie sie sich ausdrückten. All diese Dinge wurden größtenteils in Nebensätzen erläutert und sind mir drei Monate nachdem ich den Film gesehen habe, nicht mehr wirklich im Gedächtnis geblieben.
Stattdessen gab es sehr viele schnelle, bunte Tiere, die in allerhand Kulissen umherflogen und dabei mehr oder weniger viel zerstörten. Damit haben es sich die Drehbuchautoren, Regisseure oder wer auch immer ziemlich leicht gemacht. Hinzu kam auch, dass der Film ebenfalls wie die bisherigen Potter-Filme gefühlt zu 90% im Halbdunkel spielte. Dabei hätte man hier mal eine schöne, helle, bunte Geschichte entwerfen können.
Die Jagd nach den magischen Tieren dauerte etwa die Hälfte des Filmes an. Danach kamen wir zu einem zweiten Handlungsstrang, der mich ebenfalls nicht wirklich begeistern konnte.
Wie oben bereits angedeutet, wird die Zaubererwelt von einer unbekannten Macht bedroht. Nachdem alle Tiere eingesammelt wurden, beschließen Newt und Tina, diese Macht zu stellen. Ob mit Erfolg? Davon müsst ihr euch schon selbst überzeugen. Jedenfalls hatte dieser Handlungsstrang mehr mit der Harry Potter Geschichte gemeinsam, als gedacht. Eigentlich dachte ich, dass Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind zwar im Potter-Universum spielt, dort aber nichts von der eigentlichen Harry Potter Geschichte aufgerollt wird. Dennoch lässt das Ende des Filmes erahnen, in welche Richtung sich die Handlung weiterentwickeln wird.
Allerdings fand ich den Film wahnsinnig gut besetzt. Eddy Redmayne wirkt gerade zu aus Hogwarts entsprungen und zauberte mir schnell ein Lächeln aufs Gesicht. Gerne hätte ich ihn während seiner Schulzeit erlebt. Und auch Katerine Waterstone, die in ihrer Rolle als Tina, Newt und seinen Tieren erstmal mehr als ablehnend entgegentritt, sorgt dafür, dass ihr Charakter während des Films eine schöne Entwicklung hinlegt. Zudem waren die Nebencharaktere einfach nur genial. Beispielsweise stellt der ahnungslose Mr. Kowalski, der unfreiwillig in die Geschichte verwickelt wird, alle Fragen, die unwissende Muggel-Eltern, die sich diesen Film mehr oder weniger freiwillig mit ihren Kindern anschauen müssen, wahrscheinlich auch hätten.
Mein Fazit
Wer jetzt denkt, dass ich diesen Film abgrundtief schlecht fand, der irrt sich. Es war eine nette, kurzweilige Unterhaltung. Jedoch konnte er nicht an meine Erwartungen heranreichen. Während Harry Potter und das verwunschene Kind schon von vielen Potterheads als Geldmacherei bezeichnet wird, muss ich über Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind leider ähnliches vermelden.
Hallo Emma,
schade, dass dich der Film nicht wirklich überzeugen konnte. Ich muss zugeben, du bist die erste kritische Stimme die ich dazu höre. Bisher waren alle, mit denen ich über den Film gesprochen habe, begeistert davon.
Ich selbst habe ihn leider noch nicht gesehen und werde wohl darauf warten, bis er auf Amazon Prime zu sehen ist. Dann kann ich mir auch eine Meinung davon machen.
Allerdings hatte ich auch erwartet, dass man über die Tierwesen etwas erfährt. Aber der Film scheint ja mehr actionlastig als informativ zu sein. Schade.
Liebste Grüße,
Emma
Liebe Namensvetterin :-),
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Für die nächtliche Stunde warst du wirklich gesprächig :-).
Interessanterweise habe ich mit einem waschechten Potterhead über meine Filmeindrücke gesprochen und ihr von dem "Es ist nicht das drin, was drauf steht"- ARgument erzählt. Sie hat mir zugestimmt. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.
Ich denke, dass ich mir die nächsten Teile anschauen werde, allerdings erst, wenn sie im Fernsehen kommen. Ich bin sehr gespannt, wie dir der Film gefällt.
viele Grüße
Emma