Wie Kerstin Gier mein Autorenbuch einweihte – ODER – Kerstin Gier präsentiert das Finale von der “Silber”- Trilogie

Gelbe Fläche, die mit einem Reißverschluss aufgezogen wird. Heraus schaut eine große Menschengruppe, die wir aus der Vogelperspektive sehen.
Bild von A. Mack

Der Countdown 
Als ich in dem Veranstaltungskalender meiner Lieblingsbuchhandlung den Na-men “Kerstin Gier” gelesen habe, musste ich dreimal hinschauen. Ich konnte es zuerst nicht glauben, dass die Autorin einen Zwischenstopp in Freiburg einlegen und aus “Silber – Das dritte Buch der Träume” lesen sollte. Sofort wurden eine Hand voll Kerstin Gier Fans benachrichtigt, Karten besorgt und sich auf den bevorstehenden Abend gefreut.

Daten und Fakten 
Bild von Argon Verlag

Was: eine Lesung von und mit Kerstin Gier zum dritten Band der “Silber”- Trilogie
Wo: in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg
Veranstalter: Buchhandlung Rombach
Wann: Dienstag 10.11. um 19:00 Uhr
Preis: 6-8 Euro
Foto: Ayasha Mack

Über die Autorin 

Kerstin Gier wurde in Bergisch Gladbach geboren und ist Diplompädagogin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Bergisch Gladbach.

Sie versuchte sich zuerst – wohlbemerkt erfolgreich – am schreiben von Frauenromanen. Ihr Erstling erschien im Bastei Lübbe Verlag.
Mit der “Edelstein”- Trilogie schrieb sie erstmals an einer Jugendbuchreihe, die bei der Zielgruppe ziemlich gut ankam. Die Trilogie wurde übrigens auch verfilmt. Eine der Hauptdarstellerinnen ist niemand Geringeres als Josefine Preuß, die auch zwei der Hörbücher der “Edelstein”- Trilogie liest. Aber ich schweife ab :-).
Kerstin Gier veröffentlichte früher auch unter zwei Pseudonymen. Mittlerweile hat sie einen Gefallen an Jugendbüchern gefunden und arbeitet aktuell an einem neuen Projekt, welches aber ein Einzelband werden soll.
Kerstin Gier
… im Web
… bei Facebook
… bei Bastei Lübbe
… bei Lovelybooks
Die Umgebung 
Da Kerstin Gier mittlerweile einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht hat, war klar, dass die Buchhandlung Rombach aus allen Nähten platzen sollte, falls die Lesung in den Räumlichkeiten der Buchhandlung stattfand. Also musste ein anderer Veranstaltungsort her: Die Aula des St. Ursula Gymnasiums.
Damals … als ich noch Grundschülerin war, habe ich mal ein paar Musicals in der Aula besucht. Es war ein komisches Gefühl nach so vielen Jahren wieder für eine tolle Veranstaltung vor Ort zu sein. Allerdings musste ich feststellen, dass ich die Aula irgendwie anders, fast ein bisschen größer, in Erinnerung hatte. (Und nein: Der Spruch: “Vielleicht bist du auch größer geworden.” zählt nicht 🙂 ).
Mein halbes Autorenteam und ich waren rechtzeitig vor dem Einlass da. Wir wollten schließlich gute Plätze ergattern. Schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlass sammelte sich eine Schlange vor der Aula. Emion: “Ich komme mir vor wie an der Hochschule! Fast nur Mädchen!”.
Doch um 18:30 Uhr wurden wir langsam nervös. Irgendwie wurden die Türen nicht geöffnet. Irgendwann schwangen sie dann schließlich auf und der große Run auf die besten Plätze begann. Der Vorteil: Da es keinen offiziellen Einlass gab, wurde meine Eintrittskarte auch nicht angerissen :-).
Zwei Schülerinnen des St. Ursula Gymnasiums führten durch den Abend. Übrigens sind die beiden Testleser bei der Buchhandlung Rombach.
Vorab informierten sie über die Biografie der Autorin. Vor lauter Aufregung wurde aus der “Trilogie” dann eine “Triologie” und ich erinnerte mich schmunzelnd, wie ich vor kurzem auf einem Blogbeitrag darüber aufgeklärt wurde, dass es WIRKLICH “Trilogie” heißt. Zitat der zweiten Freundin: “Triologie klingt auch viel besser!”
Die beiden Moderatorinnen führten gelungen durch den Abend. Ich hatte zudem den Eindruck, dass sich die beiden gut auf den anstehenden Abend vorbereitet hatten.
Die Lesung 
Kerstin Gier wollte an diesem Abend “Silber – Das dritte Buch der Träume” vorstellen. Zu Beginn der Veranstaltung fragte sie erst einmal, wer die Trilogie bereits kenne. Tatsächlich waren auch ein paar Zuhörer da, die bisher keine Bekanntschaft mit Liv oder der Traumwelt gemacht hatten. Ich war also gespannt, wie Gier in die Geschichte einführen würde. Schließlich mussten die “Nicht Silber Leser”- und die eingefleischten Silber-Fans auf einen Stand gebracht werden.
Foto: A. Mack

Die Autorin hatte sich für drei Textstellen entschieden. Und ich war überrascht, wie wenig Vorwissen es für diese Auszüge gebraucht hat. Natürlich erklärte sie vorab um welche Szene es sich handelte und welche Personen darin vorkamen. Dennoch hätte ich nicht damit gerechnet, dass es so einfach werden würde, passende Stellen zu finden, ohne die komplexe Welt der Träume zu erklären.
Leider habe ich es vor der Lesung nicht geschafft den dritten Band von “Silber” zu beenden. Deswegen freute ich mich umso mehr, dass ich nicht von Kerstin Gier gespoilert wurde.
Gier unterbrach sich während der Lesung immer wieder und plauderte etwas aus dem Nähkästchen. Zum Beispiel las sie eine Szene, in der unsere Protagonisten auf einen Blümchenkissen-Mörder treffen. Hier erklärte sie, dass sie diesen erst am selben Tag in Konstanz gesehen habe.
Bei Autorenlesungen habe ich immer etwas Bedenken. Ich höre ja ziemlich viele Hörbücher und bin daher was die Sprecherauswahl betrifft, schon etwas … verwöhnt. Umso begeisterter war ich von Kerstin Giers Art ihre Geschichte zu lesen. Hier und da dachte ich lächelnd an die Hörbuchfassung mit Simona Pahl, da mich die Interpretation stark daran erinnerte. Gerade die Imitation von dem Wächter einer Traumtür ist ihr ziemlich gut gelungen.
Teil II – Kerstin Gier antwortet 
Wieder einmal muss ich feststellen, dass ich wahrscheinlich die wichtigsten Antworten vergessen habe… Aber ich versuche trotzdem das aufzuschreiben, was mir gerade noch einfallen will.
Foto: A. Mack 
Die Fragen waren bunt gemischt. Es ging hier nicht nur um den letzten Band der “Silber”- Trilogie, sondern auch darum, wie Kerstin Gier zum schreiben kam bzw. wie sie ihren ersten Autorenvertrag bekam. Diese Geschichte habe ich schon mal in einem Interview gelesen, musste aber schmunzeln, als ich sie live erzählt bekam:
Kerstin Giers Verwandtschaft, besonders ihre damals noch Schwägerin in spe, hatte Wind davon bekommen, dass sie gerne schrieb. Eines Tages erzählte sie ihr also, dass sie doch mal bei einem Verlag anrufen solle. Denn sie, also die Schwägerin, habe einen Typen auf einer Party kennengelernt, der an Giers Roman interessiert sei. Kerstin Gier stellt heute klar: “Ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.” Sie sei schließlich einfach so beim Lübbe Verlag vorbei gegangen, habe ihr Manuskript in einer Mappe, wohlbemerkt ohne Normseiten Formatierung, abgegeben. Eigentlich rechnete sie damit, dass sie nie wieder etwas von diesem Verlag hören würde. Doch am nächsten Tag kam der Anruf einer trockenen Lektorin: “Was macht dieses Buch auf meinem Schreibtisch? Aber egal! Es ist gut! Wir nehmen es.” Und schwupps hatte sie den ersten Vertrag in der Tasche.
Interessant für mich war, dass sie auch auf die Verfilmung der Edelstein Trilogie angesprochen wurde. Hier reagierte sie ähnlich wie Autorin Cornelia Funke, als diese auf ihre Buchverfilmungen angesprochen wurde. Beide konnten sich mit den Filmen nicht wirklich anfreunden.
Kerstin Gier möge die Schauspieler, hätte das Drehbuch aber gerne hier und da etwas anders gestaltet. Ich habe mich dann gefragt, warum sie so wenig Mitspracherecht bei der Produktion hatte. Natürlich haben Filmleute nochmal einen anderen Blick auf die Geschichte. Allerdings wäre der Film ohne ihre Romanidee überhaupt nicht zustande gekommen. Außerdem erzählte sie, dass die Filmbranche sehr schwierig sei. Es gebe zwar viele Ideen für tolle Projekte, jedoch müssten diese erst finanziert werden und das könne oft dauern. Zudem benutzte sie die Worte “Silber und Film” in einem Satz, was für aufgeregtes Gemurmel im Publikum sorgte. Hier setzte sie aber gleich nach und erklärte, dass es noch nichts Konkretes zu einer Verfilmung gebe.
Fazit 
Vor einer Weile habe ich ein paar Interviews von Kerstin Gier gelesen. Außerdem lassen ihre Bücher insbesondere ihr Schreibstil den Rückschluss zu, dass sie eine ziemlich lebendige und unterhaltsame Frau ist. Die Lesung bestätigte mich in der Annahme.
Ich hatte keine Mühe Kerstin Giers Erzählungen zu folgen und war überrascht, wie offen sie auf die Fragen der Moderatorinnen und des Publikums reagierte.
Nach der Veranstaltung stand noch einmal Warten auf dem Programm. Und zwar wollten wir unsere Bücher signieren lassen. Emion hatte die ersten Bände der “Edelstein” und der “Silber”- Trilogie im Gepäck. Wenn ich mir diese Einbände so anschaue, werde ich schon etwas neidisch, dass ich kaum noch Hardcover Bücher in meinem Bücherregal stehen habe.
Foto: A. Mack 

Da ich nur Hörbücher der Autorin besitze und es wirklich bescheuert aussieht, sich ein Hörbuch signieren zu lassen, dachte ich mir, dass nun endlich der Zeitpunkt gekommen ist, mein Autorenbuch einweihen zu lassen.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Kerstin Gier noch zwei Fragen zu stellen. Zum einen, ob ich das gemachte Bildmaterial verwerten dürfe, zum anderen wollte ich von ihr wissen, was sie angehenden Autoren empfehle: Literaturagentur oder Selfpublishing. Je länger wir anstanden, desto mehr versuchte ich meine Fragen kurz und knapp zu formulieren. Schließlich war es ein langer Abend und unsere Wartezeit betrug eine Stunde. Kerstin Gier wollte ja schließlich auch irgendwann mal Feierabend.
Bis wir dann endlich vorne waren… Nun ja… Da der Bericht Bilder enthält, konnte ich diese Frage klären. Die andere… habe ich vor lauter Aufregung vergessen :-).
Zusammenfassend kann ich sagen: Ein rundum gelungener Abend. Ich freue mich schon auf ihren nächsten Besuch in Freiburg.

4 Gedanken zu „Wie Kerstin Gier mein Autorenbuch einweihte – ODER – Kerstin Gier präsentiert das Finale von der “Silber”- Trilogie“

  1. Schöner Bericht, Emma! Ich hab auch oft Bücher (noch) nicht zum Signieren dabei und lass mir dann meistens Autogrammkarten geben, aber ein Büchlein ist auch eine gute Idee, so hat man alles an einem Ort. 😉
    Liebe Grüße,
    Celina

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  2. Hey,
    es freut mich sehr, dass dir der Bericht gefällt :-).
    Ich habe mal einen Blogartikel über die Frankfurter Buchmesse gelesen. Da meinte die Autorin, dass sie die halbe Tasche voller zu signierender Bücher hatte. Da wär mir die Schlepperei echt zu blöd :-).
    Autogrammkarten finde ich auch eine tolle Idee. Ich muss da nur aufpassen, dass ich sie nicht verliere. (Meistens werden sie vorübergehende Lesezeichen, bis sie dann in meine "Briefe" Box kommen).
    viele Grüße
    Emma

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  3. Liebe Emma,
    danke, dass du uns in deinem Bericht mit auf die Lesung genommen hast. Es hat unheimlich Spaß gemacht ihn zu lesen!
    Kerstin Gier ist eine tolle Frau, eine Schreib-Göttin! Ich liebe ihre Bücher und ihre einzigartigen Figuren!
    Danke fürs Mitnehmen!

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  4. Super, dass auch dir der Bericht gefällt!
    Ich bin mir bei Berichten ja nie wirklich sicher, ob er den Lesern auch gefällt.
    Und ich bin sehr gespannt was du vom dritten Teil der Silber Trilogie hältst.

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