Literaturverfilmungen – ein Koffer voller Titel – Bücherstammtisch im Mai 2019

Oben steht "Bücherliebe kennt kein Alter" und unten steht "Freiburger Bücherstammtisch". Im Hintergrund ist ein Bücherregal mit Büchern in Rot- und Blautönen. Im Vordergrund ein türkisfarbener Tisch, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Links davon steht eine grüne, dampfenden Tasse, rechts sieht man die schwarze Silhouette einer Katze..Hallo Buchlinge,

bitte entschuldigt, aber ich bin mal wieder etwas hinterher, was die Bücherstammtisch Berichte betreffen. Im Mai haben wir über das Thema Literaturverfilmungen gesprochen und eine neue Bücherstammtisch Lektüre gewählt, die wir bis September lesen wollen.
Warum mich emion und Isona im Mai ziemlich beeindruckt haben und zu welchen Erkenntnissen wir im Bezug auf Literaturverfilmungen gekommen sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen

Was macht eine gute Literaturverfilmung aus? 
Zuerst einmal: Wenn ihr unsere Bücherstammtisch Seite hier auf dem Blog verfolgt, werdet ihr wahrscheinlich festgestellt haben, dass wir uns ziemlich viele Fragen zum Thema Literaturverfilmungen gestellt haben. Allerdings sind wir vor Ort vom einen Thema ins nächste gekommen, weswegen ich den Punkt hier etwas allgemeiner zusammenfasse.
Das Original vs. die Literaturverfilmung
Ich war ziemlich erstaunt, als einige Bücherstammtisch Mitglieder erklärten, dass sie es wirklich schaffen, eine Literaturverfilmung als eigenständige Umsetzung zu betrachten und nicht dazu neigen, diese mit der Buchvorlage zu vergleichen.
Ich muss zugeben, das mir das überhaupt nicht gelingt. Ich suche bei den Literaturverfilmungen meist nach der Stimmung, die ich beim Lesen oder Hören der Geschichte empfunden habe. Von daher war ich schwer beeindruckt, dass es anderen nicht so geht.
Zudem stört es manche Bücherstammtisch Mitglieder, wenn man sich bei einer Literaturverfilmung zu sehr an der Vorlage orientiert. Sie wünschen sich das neue Aspekte der Geschichte herausgearbeitet werden und nicht, dass die Geschichte identisch zur Buchvorlage umgesetzt wird.
No Gos bei den Literaturverfilmungen
Ärgerlich ist es, wenn Handlungsstränge zu sehr von dem Original abweichen, falsch oder oberflächlich dargestellt werden oder eben im schlimmsten Fall sogar ganz weggelassen und ggf. durch hinzuerfundene Hadlungsstränge ergänzt werden. So wird Alan Carlsson in der Verfilmung von Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson eher als alter, verwirrter Mann dargestellt, der zufällig immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, um ein Abenteuer zu erleben.
Im Buch bzw. Hörbuch wird sein Charakter hingegen viel besser herausgearbeitet. Hier merken wir, dass er sehr wohl gut überlegt und vor allem strategisch handelt. Der Film hingegen wird auf eine einfache, harmlose Roadtrip Geschichte reduziert.
Literaturverfilmungen und die fehlende Tiefe 
Gerade bei den Klassikern wie z.B. von Milan Kundera Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins blieb die Tiefe, die im Originaltext vermittelt wird, laut einem Bücherstammtisch Mitglied, leider völlig auf der Strecke.
Schnell stellten wir fest, dass das auch auf weitere Titel zutrifft. Wir fragten uns also, warum das so ist. Glauben Regisseure, dass die Zuschauer*innen mit der Tiefe des Inhalts nicht umgehen können? Oder vermuten sie eher, dass die Tiefe nicht interessant genug ist, um Leute ins Kino oder vor den Fernseher zu locken?
Ein Beispiel für eine Serie mit Tiefe, zumindest, wenn man von der ersten Staffel ausgeht, ist Club der roten Bänder. Hier lernen sich fünf Jugendliche in einem Krankenhaus kennen und gründen einen Club. Das, was sie in der ersten Staffel erleben, beruht auf einer wahren Begebenheit. Die Frage, wie man mit seiner Erkrankung umgeht und trotzdem nicht die Freude am Leben verliert, wurde hier gut herausgearbeitet.
Der Inhalt der zweiten und dritten Staffel wurde aus meiner Sicht hingegen deutlich oberflächlicher und ich glaubte, nun in einer normalen Krankenhausserie angekommen zu sein.
Klassiker entfernt interpretiert 
Bücherstammtisch Mitglied Isabelle erzählte, dass es aber auch Literaturverfilmungen gibt, die entfernt an Klassiker anlehnen. Als Beispiel nannte sie hier Disneys Der König der Löwen. Das fand ich ziemlich spannend. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass Klassiker sehr nah am Original umgesetzt werden oder zumindest laut damit geworben wird, wenn eine Geschichte auf einem Klassiker beruht.
Wer zuerst kommt, malt zuerst – Die Sache mit den Filmrechten 
Eine Buchhändlerin erzählte uns, dass es was die Lizenzrechte von Verfilmungen angeht, ziemlich hart zugeht. Da werden schon mal Rechte gekauft, ohne zu wissen, wie oder wann man das Projekt umsetzt. Aber die Hauptsache ist hier, dass der Titel durch den Kauf für die Konkurrenz gesperrt ist.
An sich finde ich es ziemlich schade. Aber ich glaube, ich gehe eher romantisch als kaufmännisch an die Sache heran: Ich bin bisher häufig davon ausgegangen, dass Firmen Filmrechte kaufen, wenn sie an die Vorlage glauben und nicht nur, um das große Geld mit der Literaturverfilmung zu machen.
So hätte Hollywood beispielsweise eine tolle Trilogie mit der Tintenwelt-Reihe kreieren können. Stattdessen wurden die Inhalte aller Bände munter durcheinander gewürfelt, sodass am Ende des Filmes klar war, dass es überhaupt keinen Anhaltspunkt für einen weiteren Teil geben könnte. Und das obwohl Cornelia Funke Hollywood wirklich eine sehr gute Vorlage geliefert hat.
Mit einem Koffer angereist 
In den Ankündigungen zu unseren Bücherstammtisch Treffen, lade ich dazu ein, Beispiele aus dem eigenen Bücher- bzw. in diesem Fall auch Filmregal, zu unseren Treffen mitzubringen. emion und Isona haben es im Mai besonders ernst genommen und sind gleich mit einem großen Rollkoffer angerückt. Das hat mich wirklich sehr fasziniert.
Die nächste Leserunde: Wir haben eine neue Stammtisch Lektüre  
Diesmal habe ich mich wirklich schwer getan, einen Titel für die Abstimmung zu finden. Inzwischen kenne ich den Lesegeschmack der meisten Bücherstammtisch Mitglieder und weiß, dass Titel, die mir sehr gut gefallen, bei den meisten Mitgliedern nicht wirklich gut ankommen (werden). Außerdem gab es wenige Titel in meinem Regal, über die ich noch nicht gesprochen hatte, sodass die meisten Mitglieder den Inhalt der jeweiligen Geschichte auch schon ziemlich gut kannten.
Dennoch kamen in unserer Gruppe ein paar Geschichten zusammen, über die abgestimmt werden konnte. Zum Schluss gab es dann noch ein echtes Kopf an Kopf Rennen. Als Sieger ging folgender Titel hervor:
Bild von cbj
Ophelia Scale – Die Welt wird brennen (Band 1) 
von Lena Kiefer
Erschienen im: cbj Verlag
Hardcover: 18 Euro
Klappentext von cbj
“Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass …
Und sonst so? 
Im Mai hatten wir eine richtig große Runde. Ein Stammtisch Mitglied wurde sogar auf die Fensterbank verbannt, weil am Tisch kein Platz mehr war. Wir hatten zwei neue Mitglieder, die sich inzwischen ziemlich gut bei uns eingelebt haben.
Ich bin wirklich glücklich, dass die Flyer-Werbung in der Buchhandlung Rombach so gut funktioniert und tatsächlich Interessent*innen bei unseren Treffen vorbeischauen. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es auch hier erstmal eine Weile braucht, bis sich die ersten Interessent*innen melden.
Bücherstammtisch in Freiburg? Da will ich hin!
Du kommst aus Freiburg oder der Umgebung und möchtest Dich mit anderen Bücherwürmern einmal im Monat über Bücher austauschen?
Dann bist Du hier genau richtig: Wir treffen uns einmal im Monat an einem Montag ab 17:20 Uhr vor dem Haupteingang der Buchhandlung Rombach in der Bertoldstraße in Freiburg.
Von dort aus gehen wir gemeinsam zu unserem Raum. Monatlich legen wir bestimmte Themen fest, über die wir dann bei unseren Treffen sprechen.
Auf dieser Seite findest Du Infos zu unseren nächsten Terminen und den Themen. (Die Themen werden spätestens eine Woche vor unserem aktuellen Treffen auf der Seite bekannt gegeben).
Momentan besteht unsere Gruppe größtenteils aus Studierenden, ist aber für alle Altersgruppen offen. Wir reden hauptsächlich über Bücher aus der Belletristik (Unterhaltungsliteratur wie beispielsweise Fantasy, Jugendbuch, Thriller) sind aber auch offen für Bücher aus anderen Bereichen.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, hast Du zwei Optionen:
Mailverteiler: Mail an EmmaZecka(at)gmx.de
Du lässt Dich in den Mailverteiler eintragen. Hier lade ich regelmäßig zu den Stammtisch Treffen ein oder verschicke Umfragen, damit wir die Themen unserer Treffen festlegen können.
Den Mailverteiler führe ich über die Gruppen Funktion von Outlook: Deine E-Mailadresse wird also in meinem Outlook Account im Adressbuch gespeichert, aber nur nach Deinem Einverständnis an die anderen Bücherstammtisch Mitglieder weitergegeben.
What’sApp Gruppe (ab drei besuchten Treffen)
Wenn absehbar ist, dass Du regelmäßig beim Bücherstammtisch vorbeischauen wirst, nehmen wir Dich gerne in unsere What’sApp Gruppe auf: Hier teilen wir Impressionen, tauschen hin und wieder Bücher oder suchen einfach jemanden zum reden, wenn wir gerade eine besonders bewegende Geschichte beendet haben.
Info zur Facebook Gruppe: Da unser Austausch hauptsächlich offline stattfindet, habe ich mich dazu entschlossen, nicht mehr in der Facebook Gruppe zu posten. Ich halte die Gruppenbeschreibung auf dem neusten Stand, werde aber keine aktuellen Infos in der Gruppe teilen.
Neugierig? Wir freuen uns auf Dich!

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