Die Sache mit den Handlungsorten und Helden aus der zweiten Reihe – Bücherstammtisch im April

Oben steht "Bücherliebe kennt kein Alter" und unten steht "Freiburger Bücherstammtisch". Im Hintergrund ist ein Bücherregal mit  Büchern in Rot- und Blautönen. Im Vordergrund ein türkisfarbener Tisch, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Links davon steht eine grüne, dampfenden Tasse, rechts sieht man die schwarze Silhouette einer Katze..Hallo Buchlinge,
aufmerksamen Lesern unter euch wird sicher nicht entgangen sein, dass es im März keinen Lagebericht von unserem Bücherstammtisch Treffen gab. Zum einen lag es daran, dass ich krank und somit nicht vollkommen aufnahmefähig war. Zum anderen waren wir auch eine kleine Runde und haben uns zu 90% über unseren Stapel ungelesener Bücher unterhalten, was für euch wahrscheinlich nur minimal spannend sein wird. 
Deswegen dachte ich mir, ich steige zum April Treffen wieder ein. Unsere Themen waren diesmal… 
Schönste und schrecklichste Handlungsorte 
Hier stellte ich mir erst einmal die Frage, wo Handlungsort anfängt und wo er aufhört. Beschränkt sich der Handlungsort einer Geschichte auf einen räumlichen Ort also z.B. ein Gebäude oder ein Zimmer? Zählen Länder auch zu den Handlungsorten eines Romans?
Ich ging also auf Nummer sicher und brachte sowohl ein Land als auch einen räumlichen Ort mit. 
Schnell stellte sich heraus, dass die Bücherstammtisch Mitglieder sowohl Land als auch Raum als Handlungsort definierten.
Bild von A. Mack
Der schönste Handlungsort für viele Stammtisch Mitglieder war ganz klar: Hogwarts, das Internat für Hexen und Zauberer aus den Harry Potter Bänden. Hogwarts ist einfach ein wunderbarer magischer Ort über den ich wahrscheinlich nicht mehr viel erzählen muss. Für diejenigen unter euch, die die Schule noch nicht kennen: Es ist ein Schloss, mit einem schönen (und teils gefährlichen) Außengelände.
Im Schloss gibt es, wie es sich für eine Schule gehört, Klassenräume, die unter anderem auch in Türmen oder Kerkern angesiedelt sind. Nun ein paar Highlights: die Gemeinschaftsräume der Schulhäuser, in die man zu Beginn der Schulzeit eingeteilt wird und die Große Halle, in der die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden. Wie es sich für einen magischen Ort gehört, gibt es auch in Hogwarts jede Menge unbenutzte Geheimgänge, unsichtbare Räume oder Treppen, die schon mal ins Nichts führen können. 
Mein schönster Handlungsort ist Italien. Stellvertretend für dieses Land brachte ich Ein Sommer und vier Tage mit. Eigentlich hatte ich überlegt, wieder einmal zur neapolitanischen Saga zu greifen, aber ich dachte, es wurde mal Zeit den Bücherstammtisch Mitgliedern ein anderes Buch, das in Italien spielt, vorzustellen. 
Bild von A. Mack 
Zu den schrecklichsten Handlungsorten gehörten für mich ganz klar die Bootcamps aus Camp 21 bzw. das besagte Camp.
Einige Bücherstammtisch Mitglieder nominierten ohne zu zögern, Forks, den Ort an dem Bella in der Bis(s)-Reihe ein neues Zuhause findet. Hier ist es nicht nur langweilig, sondern auch ziemlich regnerisch.
Ein Merkmal für einen schrecklichen Handlungsort war für viele Stammtischmitglieder daher die fehlende Anbindung an die Zivilisation. Musste unser Protagonist in einer Einöde leben? Oder gab es die Möglichkeit der Langeweile zu entkommen? 
Queens der schlechten Handlungsorte
Es wurde herausgearbeitet, dass sich J.K. Rowling und Agatha Christie nicht unbedingt darauf verstehen, spannende Handlungsorte zu kreieren. Beide Autorinnen schmücken ihre Beschreibungen oft mit Wiederholungen aus, die wenig aussagekräftig sind. Ich fand diesen Aspekt spannend, weil er mir bei J.K. Rowling noch nie aufgefallen war. Wiederholungen rund um den Ligusterweg Nr. 4 entgingen auch mir nicht. Bisher war ich aber davon abgelenkt gewesen, wie J.K. Rowling ihre Charaktere darstellt. Deswegen hat es mich schon fast etwas geärgert, dass mir hier das Fachwissen fehlte um in eine Diskussion mit einsteigen zu können. 
Und was denke ich über die Handlungsorte? 
Tatsächlich hängt es viel mit der bildhaften Sprache eines Autors zusammen, ob ich mich an einem Handlungsort wohlfühle oder nicht. Außerdem spielt es natürlich eine wesentliche Rolle, wie sich unser Protagonist an dem Handlungsort fühlt. So habe ich euch noch in meinem Monatsrückblick von einer Villa vorgeschwärmt. Bei genauerem Überlegen wurde mir aber bewusst, dass es dem Charakter in seinem Zuhause nicht wirklich gut geht und ihm der schöne Handlungsort daher auch nicht hilft. 
Schreckliche Handlungsorte sind für mich mehr mit Assoziationen verknüpft. So erahne ich, dass ein Krankenhaus oder ein Bootcamp keine schönen Orte sein können. Da braucht es dann nicht immer viele sprachliche Bilder. Wie ist es bei euch? 
Helden aus der zweiten Reihe 
Auch hier tat ich mich wirklich schwer, das passende Buch auszuwählen. Denn die Helden aus der zweiten Reihe sind nicht klar definiert. So fragte ich in der offiziellen Stammtisch Einladung zwar, nach den Charakteren, ohne die unser Protagonist aufgeschmissen wäre. Diese Helden sind aber meist auch Protagonisten. So gehören Hermine und Ron für mich nicht zu den Nebencharakteren in Harry Potter
Und als ich mein Bücherregal auf der Suche nach einem passenden Buch abgelaufen bin, stellte sich auch heraus, dass alle Charaktere, die ich eigentlich hätte mitnehmen können, wie bereits erwähnt, auch Protagonisten sind. 
Bild von A. Mack 

Ich nominierte also Janusz Korczak einen realen Helden. Er war ein Nebencharakter in David Safiers Roman 28 Tage lang, der von dem Widerstand im Warschauer Ghetto erzählt. Hier vermischt David Safier fiktive Charaktere mit realen Personen. Korczak war Pädagoge und leitete ein Waisenhaus in dem Ghetto. Er hatte viele Freunde außerhalb des Ghettos, die ihn zur Flucht überreden wollten. Dennoch konnte Korzcak weder die Kinder noch die Mitarbeiter des Waisenhauses im Ghetto zurücklassen. Und so kam es, dass er mit ihnen in ein Konzentrationslager ging. Ich fand es wirklich beeindruckend, wie er den Drang selbst zu überleben zum Wohle der anderen hinten anstellen konnte, ohne etwas dafür zu verlangen. 
Drei Stammtisch Mitglieder brachten Die Tribute von Panem mit. Hier nominierten sie ein paar Nebencharaktere, die gemeinsam mit der Protagonistin um das Überleben kämpfen. (Da ich die Reihe immer noch nicht gelesen habe und nicht weiß, ob konkretere Infos gespoilert werden, lasse ich sie lieber weg). 
Die wunderbare Reise des Bücherstammtisches 
Im März hatten wir in kleiner Runde eine spontane Zukunftswerkstatt betrieben. Wieder einmal tauchte die Frage auf, was Interessierte davon abhalten könnte, unserer Gruppe beizutreten. 
Da wir mittlerweile auch einen festen Raum haben, gibt es nun die Möglichkeit wieder gezielter für die Stammtisch Treffen zu werben. 
Also nutzten wir im April die Gelegenheit zwei neue Mitglieder zu befragen, was sie dazu bewogen hatte, bei uns vorbeizuschauen. Eine der beiden Neuen verkündete, dass es schon mal nicht der Name gewesen sei, der sie bisher abgeschreckt habe. Das beruhigte mich ungemein. Natürlich hat man bei dem Wort Stammtisch auch immer das Bild einer grölenden Gruppe vor Augen. Dennoch fasst der Name Bücherstammtisch für mich das zusammen, was es ist: Eine Gruppe, die über Bücher spricht.
Buchlinge, was denkt ihr darüber? Würdet ihr einen Bücherstammtisch in eurer Nähe besuchen? Welche Werbung bräuchte es, damit ihr euch angesprochen fühlt? 
Ich verließ die Runde also mit neuen Inspirationen und würde am liebsten jetzt und sofort alle Ideen umsetzen. Aber manche Dinge brauchen Zeit. 
Besuch von einer Schwester des Nornennetzwerks 
Bei Twitter habe ich vor ein paar Monaten am Rande von dem Nornennetzwerk erfahren. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk für deutschsprachige Phantastik Autorinnen. Im Rahmen ihres Studiums lernte Isona eine Schwester des Nornennetzes kennen und brachte sie zum Bücherstammtisch mit.
Als sie uns dann von dem Netzwerk erzählte, schlug mein Herz höher. In dem Netzwerk geht es vor allem um regelmäßigen Austausch und Kommunikation. Wer sich nicht in das Geschehen einbringt, wird auch wieder hinaus gebeten. Das Netzwerk dient vor allem dazu, sich gegenseitig zu unterstützen. Sei es bei der Recherche für verschiedene Schauplätze oder bei der Suche nach Lektorinnen oder Testleserinnen.
Außerdem hat das Nornennetz einen Stand auf der Frankfurter Buchmesse. (In Leipzig waren sie bereits vertreten und der Stand war sehr gut besucht).
Die Freiburger Nornen suchen noch ganz dringend Interessentinnen. Und ich wäre am liebsten sofort beigetreten. Mein einziges Problem besteht nur darin, dass ich nicht im Genre Phantastik schreibe. An dieser Stelle möchte ich aber unbedingt erwähnen, dass Phantastik nicht ausschließlich mit Fantasy gleichzusetzen ist. Hierunter fällt beispielsweise auch Sciene-Fiction.
Die Nornen
… im Web
… bei Twitter
… bei Facebook
Bücherstammtisch in Freiburg? Ich will mitmachen! 
Du kommst aus Freiburg oder der näheren Umgebung und möchtest Dich mit anderen Bücherwürmern einmal im Monat über Bücher austauschen? 
Dann bist Du hier genau richtig: Wir treffen uns einmal im Monat an einem Montag ab 17:30 Uhr. Zehn Minuten früher treffen wir uns vor dem Haupteingang der Buchhandlung Rombach in der Bertoldstraße und gehen von dort aus gemeinsam zu unserem Raum. Monatlich legen wir bestimmte Themen fest, über die wir uns im besten Falle im Voraus Gedanken machen. 
Momentan besteht unsere Gruppe hauptsächlich aus Studierenden, ist aber für alle Altersgruppen offen. Wir reden hauptsächlich über Bücher aus der Belletristik (Unterhaltungsliteratur wie beispielsweise Fantasy, Jugendbuch, Thriller) sind aber auch offen für andere Bücher. (Nur zum Thema sollte es passen 🙂 ). 
Um auf dem Laufenden zu bleiben, hast Du zwei Optionen: 
Mailverteiler
Du lässt Dich in den Mailverteiler eintragen. Hier lade ich regelmäßig zu den Stammtisch Treffen ein oder verschicke Umfragen, damit wir die Themen unserer Treffen festlegen können. 
Wir sind auch bei Facebook vertreten. Auch hier werden Einladungen und Umfragen geteilt. Ab und an bricht hier auch eine spannende Diskussion aus. Momentan sucht Isona Interessierte, die gemeinsam mit ihr Herr der Ringe lesen möchten.
Wir hoffen, wir konnten Dein Interesse wecken! 

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