Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Das Hörbuchcover von "Der Wunschpunsch"
Bild von HörbuchHamburg

Der Inhalt

Michael Ende hat hier ein Buch geschaffen, dass für die ganze Familie geeignet ist. Jeder kann etwas daraus mitnehmen, wenn er möchte. Der Inhalt ist übersichtlich gehalten und verstrickt sich nicht in tausend Teile. Schnell ist klar, worum es geht: Die Zauberer wollen Unglück über die Welt bringen und Jakob, der Rabe und Maurizio, der Kater, müssen das verhindern.

Michael Ende führt seine Charaktere gut ein und stellt die Beziehung zueinander auch schön dar. So sind sich Rabe und Kater naturgemäß ja spinnefeind. Und das wird auch in diesem Roman gut transportiert. Dennoch müssen sie irgendwie zusammenarbeiten, wenn sie die Welt vor dem Verderben retten wollen.

Und dann gibt es natürlich noch Beeltzebub und Tyrannia, die zwar miteinander verwandt sind, sich trotzdem aber nichts gönnen. Beide warten darauf, den jeweils anderen zu vernichten, damit sie sich Ruhm und Ehre unter den Nagel reißen können. Wird es den beiden gelingen?

Michael Ende thematisiert hier auch einiges an Konflikten. Er stellt in Frage, wie die Menschen mit der Natur umgehen. Und das ohne allzu moralisch zu werden. Außerdem beschreibt er, wie unsere Protagonisten mit dem Thema Lüge oder besser gesagt Notlüge umgehen. Und gerade die Tatsache, dass unser Charakter nicht in eine Ecke verbannt und für den Rest der Geschichte dann dort gelassen wird, hat mich sehr überzeugt.

Die Spannung

Der Spannungsbogen ist klar und übersichtlich aufgebaut. An sich gibt es hier nichts zu meckern. Mein einziges Problem bestand darin, immer wieder in die Geschichte einzutauchen. Wir haben das Buch im Bücherstammtisch über mehrere Monate verteilt gelesen. Das hat es für mich hier und da etwas zäh werden lassen.

Die Hörbuchgestaltung

Gelesen wird das Hörbuch von Christoph Maria Herbst, den viele von euch vor allem als Stromberg kennen. Christoph Maria Herbst hat aber auch einige Hörbücher eingelesen und daher war das eine perfekte Gelegenheit, den Schauspieler mal als Hörbuchsprecher zu erleben. Und was soll ich sagen?

Er hat alles gegeben und absolute Wortakrobatik bewiesen. Schon der Titel des Romanes enthält ja den ersten Zungenbrecher. Und auch in der Geschichte gibt es einige Zaubersprüche bei denen man sich schnell verhaspeln kann. Ich wüsste wirklich gerne, wie oft einige Stellen eingelesen werden mussten. Zudem wurde Christoph Maria Herbst auch stimmlich einiges abverlangt. Er musste einen krächzenden Raben interpretieren, ein Opern Stück anstimmen oder die piepsende, hohe Stimme einer Alten darstellen. Kurzum: Seine Lesung hat mich sehr gut unterhalten.

Der Schreibstil

Michael Ende bringt hier nicht nur unterhaltsame Dialoge und tolle Beschreibungen mit, sondern baut auch faszinierende Wortspiele in seine Geschichte ein. Hier fand ich es fast schon etwas schade, dass sich bei einem Hörbuch nicht einfach mal schnell zurückspulen lässt, um sich das Wortspiel nochmal auf der Zunge zergehen zu lassen.

Gesamteindruck

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch ist ein schönes Hörerlebnis, keine Frage. Leider konnte ich aber nicht ganz in die Geschichte eintauchen, obwohl diese wirklich schön ist. Zudem hab ich einen Charakter aus der Serie vermisst – Asche auf mein Haupt 🙂 – der im Buch in einer anderen Gestalt aufgetreten ist.

Wer keine Zeit oder keine Lust hat, seinen Kindern die Lektüre als Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, kann ohne Bedenken auf das Hörbuch zurückgreifen und sich vielleicht dazusetzen und von dem Wunschpunsch Zauber erfassen lassen.

Infos zum Hörbuch

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Geschrieben von: Michael Ende
Gelesen von: Christoph Maria Herbst
Bewertung: 4 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

2 Gedanken zu „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“

  1. Hallo,
    ich habe eigentlich gedacht, das ich schon was über den satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch geschrieben hätte :-).
    Das Buch habe ich mal vor xtausend Jahren von meiner Mutter geschenkt bekommen, da war ich noch Jungendliche 🙂 Also so gut vor ca. 20 – 25 Jahren *lach*. Ich habe dieses Buch immer noch und liebe es.
    Leider habe ich keine eigenen Kinder, um dieses vorzulesen. Aber lohnenswert ist es auf jeden Fall!
    Liebe Grüße
    Anja vom kleinen Bücherzimmer

    Antworten
  2. Hallo Anja,
    ja, der Wunschpunsch hat es schon in sich. Ich kannte ja die Fernsehserie und hatte daher auch ein paar Erwartungen an die Geschichte. Die Handlung ist wirklich übersichtlich gehalten und die Dialoge sind schön :-).
    Vielleicht gibt es ja in deiner Verwandtschaft Kinder, die sich über die Geschichte freuen. Es ist jedenfalls super, dass du das Buch immer noch hast. (Ich habe den Fehler gemacht und einige Bücher mit den Jahren ausgemistet. Und jetzt würde ich sie hin und wieder gerne lesen).

    viele Grüße

    Emma

    Antworten

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