Abschiedskonzert von Luxuslärm in Freiburg

Gelbe Fläche, die mit einem Reißverschluss aufgezogen wird. Heraus schaut eine große Menschengruppe, die wir aus der Vogelperspektive sehen.
Bild von A. Mack

Als Mitte des Jahres feststand, dass Luxuslärm wieder auf Clubtour durch Deutschland reisten und auch einen Zwischenstopp in Freiburg einlegten, war für mich klar, dass ich diese Band unbedingt live sehen wollte. Schließlich war mein erstes Konzert der Band schon eine Weile her.
Als dann auch noch bekannt gegeben wurde, dass sich die Band Ende des Jahres auflöste, war meine Karte schnell besorgt…

Daten und Fakten 
Was: Luxuslärm – Fallen und Fliegen Tour Teil 2
Wo: Im Jazzhaus Freiburg
Wann: am 05.11. Beginn ab 20:00 Uhr, kein Support Act
Preis: 25 €
Über Luxuslärm 
Luxuslärm trat bereits seit 2003 unter anderem Namen und zuerst mit Coversongs auf. Schon damals waren u.a. die Gründungsmitglieder Jan Zimmer und Frontfrau Janine “Jini” Meyer mit von der Partie.
Die Band lernte auf einem ihrer Konzerte den Produzenten Götz von Sydow kennen, der ihnen nicht nur half, eigene Songs zu schreiben, sondern auch gemeinsam mit ihnen das Musiklabel Die Opposition gründete, unter dem die ersten Alben veröffentlicht wurden.
Ab 2006 trat die Gruppe dann unter dem Namen Luxuslärm auf und spielte auch eigene Songs.
Mir fiel die Band erstmals bei der Soap Alles was zählt auf. Die Sendung ging 2006 an den Start und zeichnete sich gerade in den ersten Jahren dadurch aus, dass viele Szenen mit deutschsprachiger Musik unterlegt waren.
Durch das Album So laut ich kann fand ich einen Soundtrack, der mich viele Jahre begleitete.
Als dann Ende 2013 feststand, dass Luxuslärm einen Plattenvertrag bei Universal Music unterschrieben hatten, sah ich dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Natürlich freute ich mich wahnsinnig für die Band. Endlich waren sie bei einem großen Label gelandet. Schließlich ist das der Traum vieler Musiker.
Um den Vergleich zur Literatur zu schaffen: Das ist wie mit den Selfpublishern, die endlich einen Fuß in einen Publikumsverlag bekommen.
Ich befürchtete aber auch, dass die Musik von Luxuslärm darunter leiden würde. Umso mehr freute ich mich dann über das Album Alles was du willst. Hier wurde die rockige Eigenschaft der Band nicht nur gekonnt untermalt, sondern an manchen Stellen auch gut hervorgehoben, sodass ich meine Ängste enspannt zur Seite legen konnte.
(Weitere biografische Infos zur Band könnt ihr bei den angegebenen Links nachlesen).
Quelle: Munzinger, Wikipedia,
Da sich die Band ja Ende des Jahres auflöst, verlinke ich an dieser Stelle auf die Social Media Kanäle der einzelnen Bandmitglieder.
Freddy Hau (Gitarre) –> HIER KLICKEN
Christian Besch (Keyboard) –> HIER KLICKEN
Jan Zimmer (Schlagzeug bis 2015) –> HIER KLICKEN
Michael Dluzak (Schlagzeug seit 2016) –> HIER KLICKEN
Jini Meyer (Gesang) –> HIER KLICKEN
David Müller (Bass) –> HIER KLICKEN
Die Alben:
Der Coutdown vor dem Konzert 
Nachdem mich eine Freundin einen Tag vor dem Konzert versetzte (mehr dazu im Monatsrückblick) war ich vor die Wahl gestellt: Entweder alleine das Konzert besuchen, oder nicht hingehen.
Da es aber meine letzte Möglichkeit sein würde, Luxuslärm vorerst live zu sehen und ich Teil eines tollen Abschieds werden wollte, war die Entscheidung ganz klar: Luxuslärm, ich komme!
Und so machte ich mich an einem verregneten Tag auf ins Jazzhaus.
Die Umgebung 
Als ich um kurz nach 19 Uhr ankam, war das Jazzhaus bereits gut gefüllt. Das freute mich besonders, da in der Facebook Veranstaltung gerade mal 50 Leute zugesagt hatten und ich daher sehr gespannt war, wie viele Menschen wirklich live vor Ort waren.
Über das Jazzhaus muss ich ja nicht mehr viel sagen. Die Location ist bereits in mehreren Konzertberichten ausführlich erwähnt worden. Ich besuche die Location immer wieder gern 🙂
Luxuslärm – Die Musik 
Die Tour fand unter dem Motto Fallen und Fliegen, statt, also benannt nach dem letzten Album. Eigentlich sollte es nur eine Clubtour werden. Doch die Tour bekam schnell einen Abschieds Charakter, was auch in Freiburg sehr stark spürbar war.
Das Intro – Tränen trocknen 
Schon das Intro hatte es in sich. Beinahe pünktlich setzte ein instrumentales Medley der bekannten Luxuslärm Hits ein, während die Bühne noch spärlich beleuchtet war. Und da durfte ich erst einmal Tränen trocknen, weil mir in diesem Moment bewusst wurde, dass nun das vorerst letzte Konzert der Band beginnen würde. Warum ich vorerst so hervorhebe? Wer weiß, vielleicht kommt es ja irgendwann wieder zu einem Comeback…
Tolle Setlist 
Da die Tour unter dem Motto Fallen und Fliegen stattfand, befürchtete ich zuerst, dass die Setlist auch ausschließlich Lieder aus dem aktuellen Album der Band enthielt. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mich nur wenige Lieder aus dem aktuellen Album beim reinhören mitreißen konnte. Ich hatte aber auch die Erfahrung gemacht, dass sich dieser Eindruck bei Konzerten sehr schnell ändern konnte. Und so war es auch diesmal. So rockte das Publikum beispielweise bei der Single Bitte rette mich nicht ordentlich mit.
Glücklicherweise stellte sich sehr schnell heraus, dass die Setlist sehr vielfältig aufgebaut war. Die Band hatte noch einmal ordentlich gegraben und einen tollen Mix aus 10 Jahren Luxuslärm zusammengestellt. Die Setlist findet ihr am Ende dieser Rubrik.
Anhand der Songs hatte ich auch das Gefühl, die musikalische Entwicklung der Band beobachten zu können. Während es bei älteren Liedern wie Jaja, welches auf dem ersten Album erschienen ist, noch rockig zugeht, wurden bei Solange Liebe in mir wohnt ruhigere Töne angeschlagen.
Während des Konzertes überkam mich auch das Gefühl, dass sie mit der Setlist ihre Bandgeschichte zusammenfassten und einige Lieder wirklich gut dramaturgisch an der richtigen Stelle gesetzt waren. So endete beispielsweise der offizielle Teil mit dem Lied Himmel aus Gold dessen Refrain wohl die Gefühle vieler Fans wiederspiegelte. (Mehr dazu unter dem Gliederungspunkt “Die Stimmung”).
Gutes Arrangement 
Luxuslärm versuchten auch mit dem Arrangement der Lieder möglichst viel abzudecken, was ihnen auch sehr gut gelang. So gab es nicht nur das normale Programm, sondern auch ein kleines Akustik Medley, in dem ein paar meiner Lieblingslieder enthalten waren.
Die Geschichten hinter den Songs 
Besonders gut gefällt mir auch, dass Frontfrau Jini viel über die Entstehung der Lieder erzählt. So haben sie Komm ins Licht beispielsweise für die Managerin der Band, Jana Crämer, geschrieben. Wirf den ersten Stein entstand aus Wut über die Forderungen eines Plattenlabels. So sollte Jini beispielsweise ihre Haare färben und Lederklamotten anziehen. (Manche Leute haben ja echt keine Ahnung… 🙂 ).
Zudem erzählte sie, dass sie schon etwas neidisch auf Max Mutzke war, mit dem Luxuslärm das Lied Bis es weh tut produzierte. Das lag einfach daran, dass er seine Parts so gut eingesungen hat :-).
Jini erzählte auch, dass die Lärmer froh seien, sich mit einer Clubtour von ihren Fans verabschieden zu können. Hier haben sie das Gefühl, den Fans näher zu sein, als bei den großen Konzerten.
Meine Lieblingslieder 
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es mir besonders die Lieder aus dem zweiten Album angetan haben. Hier mag ich das Zusammenspiel zwischen Beat und den tollen, wirklich stimmigen Texten.
Sie sieht es nicht 
(Ein Video des Luxuslärm Fanclubs)
 Nichts ist zu spät 
Dieses Lied lässt einen nicht wirklich ruhig sitzen. 
Leb deine Träume 
Ein Lied mit einer tollen Message. 
Und Luxuslärm haben uns bewiesen, 
was man alles erreichen kann, 
wenn man seine Träume lebt. 
Sag es wie es ist 
Ein Lied, das ich besonders
während der Pubertät sehr passend fand 🙂 
Mein letztes Lieblingslied Komm ins Licht, kann ich an dieser Stelle leider nicht verlinken, da ich leider keine offizielle Quelle gefunden habe. Aber reinhören lohnt sich 🙂 
Die Setlist (es fehlen 1-2 Lieder): Bitte rette mich nicht // Jaja // Sie sieht es nicht // Ich will nicht, dass es aufhört // Wirf den ersten Stein // Unsterblich // Komm ins Licht // Feuer // Atemlos // Liebt sie dich, wie ich // Bis es weh tut // Medley: Bleib, Wahre Geschichte // Jemand anders sein // Vergessen zu vergessen // Gegen jedes Gesetz // Himmel aus Gold
Zugabe: 1000 Kilometer bis zum Meer // Leb deine Träume // Heute Nacht,
Die Stimmung 
Das Publikum war sehr gut drauf und sang bei fast allen Songs fleißig mit. Einzig und allein bei zwei Liedern wurde es etwas ruhiger. Allerdings schwang auch ordentlich Melancholie mit, weil eine tolle Zeit zu Ende ging.
Als Luxuslärm dann das ofiziell letzte Lied Himmel aus Gold anstimmte, wurde es noch einmal sehr gefühlvoll. Als dann die Lichter aus gingen und einige Fans mit Zugabe-Rufen begannen, wurde kurzerhand die Strategie geändert und der Refrain des Liedes angestimmt. Und die Zeilen

“Das macht uns nur noch stärker, glaub mir,
Wenn die Wolken weiterzieh’n,
dann siehst du den Himmel aus Gold.”
(Luxuslärm – Himmel aus Gold) 

trafen an diesem Abend wirklich zu. Denn schnell musste ich feststellen, dass mich nach dem Konzert der LuxuslärmBlues erwischte…
Fazit 
Es macht einfach wahnsinnig Spaß, ein Konzert von Luxuslärm zu besuchen, weil man eine tolle Show geboten kriegt. Jeder, der diese Möglichkeit jetzt nicht genutzt hat… Naja, es bleibt immer noch auf ein Comeback zu hoffen.
Aber im Ernst: Ich kann es mehr als verstehen, dass nach über 10 Jahren Bandgeschichte auch Zeit für etwas Neues angebrochen ist. Ich hoffe, die Bandmitglieder, sowie das Team hinter den Kulissen finden tolle Projekte, die sie mindestens genauso erfüllen, wie die gemeinsame Zeit bei Luxuslärm.

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