Wie war’s bei der #fbm22?

Gelbe Fläche, die mit einem Reißverschluss aufgezogen wird. Heraus schaut eine große Menschengruppe, die wir aus der Vogelperspektive sehen.
Bild von A. Mack

Hallo Buchlinge, 
vergangene Woche öffnete die Frankfurter Buchmesse ihre Tore. Nach einer zweijährigen Pause war ich wieder vor Ort und wurde diesmal von emion begleitet. Wie es sich für eine gute Messenachbereitung gehört, werde ich euch in diesem Artikel von unseren Erlebnissen berichten. Ich bin gespannt, ob ich das mit den Veranstaltungsberichten überhaupt noch kann. Lasst es uns am besten herausfinden. 

Wenn ihr lieber einen Liveticker lesen wollt habe ich zwei Optionen für euch: In diesem Liveticker erzähle ich euch von den Eindrücken vor Ort. In diesem, kürzeren, Liveticker verrate ich euch, welche digitalen Angebote ich am Sonntag verfolgt habe. 
Der Countdown: ein Drama mit Happy End
Lange war ich mir nicht sicher, ob ich dieses Jahr wirklich auf die Frankfurter Buchmesse fahren würde. Schließlich war ja noch völlig offen, welcher Corona Herbst uns bevorstand. Dennoch dachte ich mir, dass ich erstmal so tun könne, als ob ich hinfahre. Zimmerreservierungen können storniert und Fahrkarten können zurückgegeben werden. 
Da Skyara weiterhin in der wohlverdienten Elternzeit ist, habe ich emion gefragt, ob sie mich auf die Frankfurter Buchmesse begleiten möchte. Wir wollten – wie auch in den Jahren zuvor – auch unter der Woche auf das Messegelände. Der Plan war von Donnerstag bis Samstag vor Ort zu sein. 
Die Sache mit dem Presseausweis 
Für mich gibt es zwei Möglichkeiten, um unter der Woche auf das Messegelände zu kommen. Die naheliegende und in den letzten Jahren immer genutzte Option ist der Presseausweis. Da ich schon seit acht Jahren als Hörbuchbloggerin und seit zwei Jahren als Autorin unterwegs bin und regelmäßig über literaturbezogene Themen berichte, sind die Voraussetzungen erfüllt. Allerdings habe ich in diesem Jahr das neue Prozedere nicht bedacht: In den Vor-Corona Jahren reichte eine Akkreditierung um auf das Messegelände zu kommen. In diesem Jahr mussten aber für die Tage, an denen wir vor Ort sein wollten, einzelne Tickets gebucht werden. Hinzu kam auch, dass alle Personen eines Unternehmens einen Presseausweis brauchen. Ich vermute, dass die Frankfurter Buchmesse so die Besucher*innenströme kontrollieren wollte. 
Leider haben wir nicht daran gedacht uns frühzeitig um die Tickets zu kümmern. Für mich war der Messesamstag schon ausgebucht. Als emions Akkreditierung dann kurz vor Messebeginn abgelehnt wurde, kam ich in Panik. Wir brauchten einen Plan B. Schließlich half uns eine bestätigte Akkreditierung nichts, wenn wir nur Tickets für unterschiedliche Tage bekamen. 
An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei der Frankfurter Buchmesse für die unkomplizierte Problemlösungen. Nachdem emions Akkreditierung abgelehnt wurde, twitterte ich nämlich erstmal das Social Media Team an. Ich wurde gebeten, mich telefonisch zu melden. Man würde mein Anliegen, dass ich auf eine Begleitperson angewiesen bin, weiterleiten. Das Social Media Team hat Wort gehalten und die Mitarbeiterin des Akkreditierungsteams konnte mich sofort zuordnen. Emion solle es nochmal versuchen. 
Da ich aber befürchtete, dass es keine Pressetickets mehr gab, bis emions Akkreditierung ein zweites Mal freigeschalten werden sollte, startete ich Plan B. 
Der zweite Zugang: Der Schwerbehindertenausweis mit dem passenden Merkzeichen
Menschen mit Behinderung, die einen Schwerbehindertenausweis (GdB von mind. 50%) und dem Merkzeichen “B” haben, können an allen Tagen mit ihrer Begleitperson kostenlos auf das Messegelände. Zumindest war das vor Corona so. Auf der Website fand ich dazu aber unterschiedliche Angaben. Also telefonierte ich nochmal mit dem Team der Frankfurter Buchmesse, wurde gebeten mein Anliegen per Mail zu schildern und bekam innerhalb weniger Stunden eine schriftliche Bestätigung, dass es mit den Zugängen auch weiterhin so ist. 
Lange Rede kurzer Sinn: Meine Vorfreude stieg nach diesen positiven Nachrichten sprunghaft an. 
Das Messegelände – Die Umgebung 
Die Frankfurter Buchmesse verteilt sich auf mehrere Messehallen und das Außengelände. Wir waren hauptsächlich in Halle 3.0 und Halle 3.1 unterwegs. Außerdem machten wir auch kurze Abstecher in die Halle 4.0 in der sich die offizielle Podcast Bühne der Frankfurter Buchmesse befand. Sie wurde von detektor fm betreut, einem Podcast Radiosender. Dort waren viele Autor*innen zu Gast. Die Gespräche können alle im Podcast nachgehört werden. (Die Verlinkungen folgen weiter unten). 
Was mir in diesem Jahr aufgefallen ist, war, dass die Gänge in den Messehallen deutlich breiter waren. Unter der Woche war es sehr angenehm, weil wir so gut durch die Hallen schlendern konnten. Selbst am Messesamstag sorgte es dafür, dass wir uns nicht durch Halle 3.0 schieben mussten. Dennoch sorgten die breiteren Gänge natürlich auch da für, dass die Messestände vereinzelt kleiner ausfielen. Manche Verlage hatten in diesem Jahr auch keinen eigenen Stand, sondern waren nur an einem Gemeinschaftsstand zu finden. 
Am Messedonnerstag hatte ich den Eindruck, dass für einen Tag unter der Woche schon ziemlich viel los war. Einerseits freute es mich, weil es das Interesse an der Frankfurter Buchmesse zeigte. Andererseits machte es mich auch etwas misstrauisch, weil ich eigentlich dachte, dass nur eine bestimmte Anzahl an Personen auf das Messegelände durfte. 
Da ich zur Messebeginn noch mit den Nebenwirkungen einer Erkältung zu tun hatte, habe ich an allen Tagen meine FFP2-Maske getragen und war überrascht, wie gut ich damit zurechtkam. Wir alle kennen es: Je mehr Menschen sich in den Messehallen tummeln, desto wärmer wird es. Im Hygienekonzept der Frankfurter Buchmesse stand, dass man zum einen auf die Lüftung der Messehallen achte und zum anderen das Tragen einer FFP2 Maske empfehle, wenn man sich nicht aus dem Weg gehen kann, was am Messewochenende der Fall ist. Daher war ich froh, dass es mit der Lüftung so gut funktioniert hat. 
Buchentdeckungen auf der #fbm22
Buchlinge, ihr wisst, dass es mir wichtig ist auf diesem Blog Hörbücher, Hörspiele und andere Audioformate vorzustellen. Dennoch haben wir auf der Frankfurter Buchmesse Titel entdeckt, die mir wichtig sind und die (noch) nicht als Hörbuch erschienen sind. Dennoch möchte ich sie euch ans Herz legen: 
Bild von Carlsen Verlag

Vom Buffet der guten Laune nehm ich die sauren Gurken

Herausgegeben von Lappan Verlag
Klappentext von Lappan Verlag
“Humor allein heilt keine Depression, aber …
er kann Abstand zu einer scheinbar aussichtslosen Situation schaffen, er kann Barrieren zum Bröckeln bringen und einer ernsthaften Krankheit ein Stück Bedrohlichkeit nehmen. […]” 
30 Künstler*innen aus der Humorszene schreiben oder zeichnen hier über Depression. Euch erwarten nicht nur Texte, sondern auch Comics und Cartoons. 
Es gibt Beiträge von: Sarah Andersen, Sabine Bode, Gemma Correll, Lara Ermer, Kai Flemming, Coldmirror, Max Giermann, Hauck & Bauer, erzaehlmirnix, Michael Holtschulte, Phil Hubbe, Jamiri, Tobi Katze, Sonja Koppitz, @kriegundfreitag, Nicolas Mahler, meta bene, Til Mette, Moritz Neumeier, Ronja von Rönne, Schilling & Blum, Schwarwel, Schlecky Silberstein, Nico Semsrott, Armin Sengbusch, Sorgenboy, Bärbel Stolz und Torsten Sträter (Schirmherr Deutsche DepressionsLiga e.V.).
Das Buch entstand durch eine Kooperation mit den Vereinen Deutschen Depressionshilfe e.V., Deutschen Depressions Liga e.V. und Freunde fürs Leben e.V. Alle Künstler*innen haben ihr Honorar an die drei Vereine gespendet. Der Verlag hat sich an der Spende beteiligt. 
Warum das Buch wichtig ist: Depression betrifft viele Menschen. Wenige trauen sich darüber zu sprechen und sich anderen Menschen anzuvertrauen. Umso wichtiger ist die Öffentlichkeitsarbeit: Künstler*innen zeigen, dass Menschen mit Depression nicht allein sind und erzählen von den Dingen, die ihnen in depressiven Episoden helfen. 
emion hat mir den Text von coldmirror vorgelesen. Hier beschreibt sie, wie sie lange dachte, dass die Depression eine Phase ist, durch die eben alle Jugendlichen durch müssten. Was mich sehr beeindruckt hat ist, wie gut sie differenziert und wie offen sie über ihre Erfahrungen schreibt. 
Bild von arsEdition

Ich bin Mari von Shari und Andre Dietz 

Klappentext von arsEdition
“Mari ist ein Kind wie jedes andere. Sie lacht, spielt, isst, trinkt, schläft, tanzt, geht in die Schule, liebt Bücher und Fernsehen, macht Pipi und Kacka. Alles normal, oder?
Doch manche Dinge sind eben besonders normal bei Mari. Mari hat das Angelman-Syndrom, das ist ein seltener Gendefekt. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte und wie sie die Welt sieht. Das Besondere daran ist: sie hat sie bisher niemandem erzählt, weil sie gar nicht sprechen kann. Aber ihre Eltern verstehen sie und haben ihre Geschichte für sie aufgeschrieben. ” 
Das Bilderbuch richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. 
Warum das Buch wichtig ist: Über Inklusion wird immer noch viel zu wenig gesprochen. Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen fordern sie, aber wo fängt man am besten damit an? Wie wäre es mit einem Kinderbuch, das nicht nur Kindern erklärt, wie sie auf Kinder mit Behinderungen zugehen können, sondern auch Eltern Mut macht, die selbst ein Kind mit Behinderungen haben? 
emion und ich waren bei der Lesung zum Buch: Was mir am Schreibstil sehr gut gefällt ist, dass er nicht defizitorientiert ist. Natürlich wird es auch ernst, aber die Prise Humor darf eben auch nicht fehlen. 
Bild von 
GedankenReich Verlag

Das Meer der Legenden von Babsi Schwarz 

Klappentext von GedankenReich Verlag
“Auf ihrer Flucht vor einem skrupellosen Marinearzt schleicht sie sich als blinde Passagierin ausgerechnet auf ein Piratenschiff. Das gehört niemand Geringerem als dem berüchtigten Kapitän Tayon. Er gibt Mavi eine Chance sich zu beweisen und sie merkt bald, dass hinter der Fassade des ruchlosen Piraten etwas schlummert, das sie in seinen Bann zieht. Doch die Marine ist ihnen dicht auf den Fersen und der Wind treibt sie in Richtung Abenteuer…
Nur wenn Mavi lernt, zu vertrauen und ihre Ängste zu besiegen, kann sie ihr wichtigstes Gut schützen – ihre Freiheit.” 
Warum das Buch wichtig ist: Es handelt sich um Babsis Debüt. Babsi hat mich vor zwei Jahren sehr beim Marketing meines Buches unterstützt. Deswegen ist es mir ein wichtiges Anliegen euch von ihrem Buch zu erzählen. Ihr Debüt ist im GedankenReich Verlag erschienen, einem der wenigen unabhängigen Verlage in Deutschland. 
Bild von Jumbo Verlag

Malverina.- Ich möchte eine Hexe sein von Susanna Isern. 

Klappentext von JUMBO Verlag
“Malverina ist ein mutiges Mädchen, das unbedingt eine Hexe werden möchte. Sie beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und stattet den drei Hexen, die über ihr Dorf herrschen und wegen ihrer schrecklichen Zaubersprüche gefürchtet sind, einen Besuch ab. Womöglich ist Malverina ihre einzige Chance, eine Erbin zu finden, also entschließen sie sich dazu, sie auszubilden. Zaubertränke, dampfende Kessel, fliegende Besen und gruselige Zaubersprüche, das alles und mehr erwartet das Mädchen. Wird sie am Ende in die Fußstapfen ihrer drei Zauberlehrerinnen treten? Oder wird sie ihre eigenen Regeln aufstellen?” 
Warum das Hörbuch wichtig ist: emion und ich waren bei der Lesung des Hörbuches und die Geschichte klingt einfach nur total cool. Das Hörbuch wird von Julia Nachtmann gelesen. Der JUMBO Verlag hat nicht einfach nur eine Lesung produziert, sondern auch immer wieder Melodien zwischen den einzelnen Kapiteln platziert, welche die Handlung auflockern. 
Die Veranstaltungen 
Buchlinge, gebt es doch zu: Im Grunde wollt ihr vor allem wissen, was wir vor Ort erlebt haben. Ich werde nicht auf alle Veranstaltungen im einzelnen eingehen können. Das sprengt den Rahmen des Artikels. Dennoch möchte ich auf ein paar Termine eingehen: 
Autor*innen bei detektor.fm
Unser Messedonnerstag begann mit einem Interview mit Melanie Raabe. Sie stellte ihren neuen Roman Die Kunst des Verschwindens vor. Diesmal ist es kein Thriller geworden, was mich etwas beruhigt, weil ich das Hörbuch so hoffentlich gefahrenlos auf dem Weg zur Arbeit hören kann. In ihrem Roman geht es vor allem um die Fragen wer wir sind und wer wir sein wollen. Übrigens: In dem Gespräch verriet sie auch, dass wir uns unbedingt mit Taxifahrenden unterhalten sollen, weil sie spannende Menschen sind und auf ihren täglichen Fahrten viel erleben. 
Zu meinen Messehighlights gehören immer die Veranstaltungen mit Sebastian Fitzek. Daher habe ich mich sehr gefreut, ihn auf der Podcast Bühne erleben zu können. Je näher der Termin rückte, desto dichter wurde die Menschentraube am Stand. Er sprach über seinen neuen Roman Mimik und erzählte von seinen Recherchen. 
Auf unserem Terminplan stand auch das Interview mit Judith Holofernes, der ehemaligen Frontfrau von Wir sind Helden. Leider haben wir es zeitlich nicht geschafft. Dennoch empfehle ich euch die Folge anzuhören. Sie erzählt von ihrem aktuellen Buch, das von der Musikindustrie handelt. 
Eine weitere Empfehlung ist das Interview mit Volker Kutscher. Er spricht über den kommenden Gereon Rath Roman Transatlantik. Im Rahmen einer anderen Veranstaltung habe ich erfahren, dass es sich bei Transatlantik um den vorletzten Rath Roman handelt. Er arbeitet schon seit zwanzig Jahren an der Reihe, was eine wirklich lange Zeit ist. Dennoch bin ich etwas traurig, dass die Reihe voraussichtlich vor Beginn des zweiten Weltkriegs endet und wir nicht erfahren, ob die Figuren, die mir in den letzten Jahren ans Herz gewachsen sind, überleben werden. 
Fantasy-Slam Kürzestlesung aus dem Genre 
In einem Raum im Pressezentrum fand die Kurzlesung aus verschiedenen Fantasybüchern statt. Der Raum war gut gefüllt mit lauter jungen Leuten. Leider fiel es einigen Personen sehr schwer, sich auf die Autor*innen zu konzentrieren, die aus ihren Werken vorgelesen haben. Es wurde währenddessen viel geflüstert. Das wurde von einer Zuhörerin mit den Worten kommentiert, dass es den Autor*innen gegenüber respektlos sei. Sie bekam bestätigenden Applaus und die Menschen strengten sich an, nicht mehr so laut zu flüstern. 
Die anwesenden Autor*innen waren: Kris Brynn (Autorin), Veronika Carver (Autorin), Ulf Fieldebrandt (Autor), Sylvia Rieß (Autorin), Mario Schenk (Autor) und Matthias Teut (Autor). Moderiert wurde die Veranstaltung von Christina Löw. Bevor die einzelnen Autor*innen aus einem ihrer Bücher gelesen haben, erzählte Christina Löw ein paar Infos zu den jeweiligen Personen. 
Im Anschluss an die Lesungen hatten wir die Möglichkeit Fragen zu stellen. Einige Menschen aus dem Publikum wollten wissen, wie man das eigene Schreiben denn verbessern könne. Empfohlen wurde hier, viel zu lesen und darauf zu achten, wie andere Autor*innen Spannung aufbauten, oder Figuren entwickeln. Wer nicht gern lese, könne beispielsweise auch Hörbücher hören. Empfohlen wurde auch, sich mit Schreibratgebern zu beschäftigen. Wichtig ist auch, die eigenen Texte zu Ende zu bringen, um so auch das Gefühl zu haben etwas beenden zu können. Die Autor*innen rieten davon ab, während des Schreibprozesses zu überarbeiten, da die Gefahr bestünde, dass man sich in der Überarbeitung verliere. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, dass jede Person ihren eigenen Weg finden müsse. 
Die Autor*innen schreiben ihre Bücher in einem unterschiedlichen Tempo. Manche von ihnen beenden einen Entwurf in 2-3 Monaten, was damit zu tun hat, dass mehrere Projekte bearbeitet werden müssen. Andere Autor*innen können sich mehr Zeit lassen, da das Schreiben nicht ihr Hauptberuf ist. 
Das Veranstaltungsformat an sich fand ich sehr gelungen. Wir hatten die Möglichkeit verschiedene Autor*innen kennenzulernen, die auch alle unterschiedliche Geschichten erzählen. Manche sind ganz klar im Urban Fantasy angesiedelt. Andere gehen in Richtung Sciene-Fiction. Leider kam ich nicht dazu, mitzuschreiben, aus welchen Büchern gelesen wurde. Was mir gut gefallen hat war auch, dass genug Zeit blieb den Autor*innen Fragen zu stellen. 
Romantasy-Hörbücher, Communitys und Fandom 
In diesem Jahr taten sich die Verlage arsEdition, Carlsen Verlag und HörbuchHamburg Verlag zusammen und präsentierten im Rahmen einer Veranstaltungsbühne interessante Programmpunkte. So wurden die Autorin Julia Dippel, die Hörbuchsprecherin Dagmar Bittner und eine Lektorin des HörbuchHamburg Verlages über ihre Arbeit interviewt. 
Julia Dippel erzählte, dass ihr tiefgründige Figuren wichtig sind. In ihren Romanen lässt sie Figuren in eine unbekannte Welt eintauchen und auf andere Figuren treffen, die sich in der Welt auskennen. Das funktioniert aber nur, wenn die Figuren auch eine Entwicklung durchleben. Aus Julia Dippels Perspektive funktioniert das schüchterne Frau trifft auf extrovertierten Traumprinz Klischee nicht mehr, was mich sehr beruhigt. 
Eine Frage war auch, nach welchen Kriterien die Fantasy Hörbücher des HörbuchHamburg Verlages ausgewählt werden. Zum einen orientiere man sich hier natürlich an den Trends und an den Spitzentitel der Printbuch Verlage. Zum anderen achte man aber auch darauf, Titel von Autor*innen zu produzieren, die noch aufgebaut werden sollen. 
Dagmar Bittner erzählte, dass sie den Text, den sie einlesen soll, erst einmal farbig markiert. Je nachdem welche Charaktereigenschaften eine Figur hat, bekommt sie eine unterschiedliche Farbe. Wenn sich im Laufe der Handlung herausstellt, dass der Bösewicht doch auf der richtigen Seite steht, muss sie den Text noch einmal von vorne markieren. 
Die Begegnungen
Wir schreiben das Jahr 2022. Ich gehe seit 2014 regelmäßig auf die Frankfurter Buchmesse. (Okay klammern wir die zwei Corona Jahre mal aus). Dieses Jahr war die erste Buchmesse, in der ich von Personen erkannt und angesprochen wurde, was mich sehr gefreut hat. 
Am Messedonnerstag entdeckten wir den Stand von Fakriro. Fakriro steht für Fantasy Krimi Romance. Hinter dem Namen stecken Sabrina und Mary, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Dienstleistungen für Selfpublishende anzubieten. Um einen Platz für das eigene Buch auf dem Fakriro-Stand zu ergattern, konnten sich Autor*innen vorab bewerben und mussten auch eine Gebühr bezahlen. Dafür wurden die eigenen Werke von den Standmitarbeitenden verkauft, was ein ziemlich gutes Angebot ist, wenn ihr mich fragt. Ich sprach also die Standdiensthabende an, um sie zu fragen, welche Titel auch als Hörbücher erschienen sind. Wir kamen ins Gespräch und sie fragte mich irgendwann: “Bist du nicht die mit dem Adventskalender?” 
Ich war erst verwirrt, weil am Stand ein anderer Adventskalender ausgestellt war. Aber dann war das Eis gebrochen: Vor mir stand Katja, die gemeinsam mit ihrer Tochter das Hörbuch von Rentierfieber hören wird. 
Kerstin auf der linken und ich auf der rechten Seite. Im Hintergrund ein Messestand. Wir beide lächeln in die Kamera.
Foto: A. Mack

Das erste Buchclub Treffen 
Seit 2020 leite ich den Buchclub gemeinsam mit Kerstin. Als ich erfuhr, dass sie am Donnerstag ebenfalls auf der Frankfurter Buchmesse sein würde, war der Plan schnell klar: Wir wollten uns treffen. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob es wirklich klappt. Wir kennen schließlich den Messealltag: Viele Stände, Eindrücke und jede Menge Programm. Da können sich geplante Treffen schon mal spontan verschieben. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir es geschafft haben uns persönlich kennenzulernen. Es war ganz bestimmt nicht das letzte Treffen. Wer weiß, vielleicht schaffen wir es auch, ein offizielles Buchclub-Treffen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse stattfinden zu lassen. 
Das Ehepaar Dietz
Oben habe ich euch das Kinderbuch Ich bin Mari verlinkt. Im Anschluss an die Lesung gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen. Da niemand den Anfang machen wollte, holte ich tief Luft, meldete mich und wollte von ihnen wissen, wie sie sich über Hilfsangebote informieren. Meine Überlegung war sie auf das Beratungsangebot der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) hinzuweisen, in der Hoffnung, dass sie dort Unterstützung bezüglich der bürokratischen Angelegenheiten finden, die eine Behinderung mit sich bringt. Im Nachhinein habe ich den Gesprächseinstieg etwas bereut und mich im Anschluss bei der Signierstunde auch dafür entschuldigt. Schließlich ging es ja in erster Linie um das Kinderbuch der beiden. Dennoch: Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie es mir übel genommen haben. Wir kamen ein bisschen über das Buch und das Thema Inklusion ins Gespräch. Es besteht die Überlegung eine Reihe aus Maris Geschichte zu machen. Aktuell fehlt ihnen aber noch die zündende Idee. (Ratet, wer im Nachhinein ganz viele Ideen bekommen, aber noch nicht verschickt hat). Wir haben dann jeweils ein Exemplar von Ich bin Mari geschenkt bekommen, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Für den restlichen Tag war ich dann im Oh mein Gott ich habe mit Promis gesprochen Schockzustand. Die Begegnung war definitiv eines meiner Messehighlights. 
Mit freundlicher 
Genehmigung des 
Selfpublisher Verbandes

Der Selfpublisher Verband auf der Frankfurter Buchmesse

Nach einem Onlinetreffen des Verbandes im Rahmen der diesjährigen Leipziger Buchmesse bin ich dem Selfpublisher Verband beigetreten und profitiere seither sehr von meiner Mitgliedschaft. Daher wollte ich unbedingt beim Stand vorbeischauen, obwohl ich noch nicht so recht wusste, wie ich mit den Standbetreuenden ins Gespräch kommen sollte. Ein “Hallo ich bin auch Mitglied bei euch”-Einstieg war mir zu wenig. Also starteten wir ein paar Anläufe, in denen emion fleißig in Büchern stöberte und ich mir einen Gesprächseinstieg überlegte. Während wir in der Messehalle unterwegs waren, fiel mir dann die Foto Aktion für die Mitglieder ein, auf die der Verband hingewiesen hatte. Ihr ahnt es schon: Der Gesprächseinstieg war gefunden. Als wir dann erneut zum Stand kamen, hatte sich mein Problem aber direkt von selbst erledigt. Einer der Vorstandsmitglieder, nämlich Andreas Bertling, kannte mich von den Spartentreffen für Debüt-, und Hobbyautor*innen und kam daher mit den Worten: “Ah, da ist die Emma!”, auf mich zu. So schnell kann es manchmal gehen. 
Ich habe Babsi Schwarz kennengelert
Babsi tummelt sich, ähnlich wie ich, schon seit ein paar Jahren im Internet. Anfangs als Buchbloggerin auf ihrer Website und dem YouTube Kanal The Blue Siren. Inzwischen vertreten auf Twitch und als Autorin. Ich habe sie schon eine Weile verfolgt, hatte 2020 im Rahmen meines Marketings mehr mit ihr zu tun. Als wir auf der Frankfurter Buchmesse zufällig ihren Debütroman entdeckten, stellte sich heraus, dass Babsi noch am gleichen Tag auf der Messe sein würde, um ihr Buch zu signieren. Es hat mich total gefreut, sie persönlich kennenzulernen. 
Ein kurzes Hallo! 
Als wir uns am Messedonnerstag langsam aber sicher in Richtung Ausgang bewegten, hörten wir nur ein: “Moment ich muss kurz Hallo sagen!” Vor uns stand Anka von Ankas Geblubber, die ihren ersten Messebesuch als Verlagsmitarbeiterin hinter sich hatte. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie mich zwischen den ganzen Leuten erkannt und angesprochen hat und wir uns kurz austauschen konnten. 
Die Entdeckung der FBM 
Bild von: A. Mack

Die Hörmuschel des Argon Verlages 

Der Argon Verlag brachte eine der besten Erfindungen mit auf die Frankfurter Buchmesse. In diesem Jahr waren die meisten Hörbuchverlage am Gemeinschaftsstand der IG Hörbuch zu finden. So auch der Argon Verlag. Nachdem wir glücklicherweise noch einen kurzen Termin zur Vorstellung des kommenden Verlagsprogrammes ergattert haben, entdeckte emion die Hörmuschel. Einen Sessel mit Dach. Davor ein Tablet auf dem Hörbücher und Hörspiele sortiert nach Genre zu finden waren. In der Sitzgelegenheit konnten dann bequem Hörproben verschiedener Titel aus dem Verlag gehört werden. Das war eine richtig coole Idee. Im Grunde hätte man fünf von den Sitzgelegenheiten aufstellen und Programme sämtlicher Verlage aufspielen müssen. Dann hätte es auch für Leute, die nicht sehen können, eine gemütliche Möglichkeit gegeben, durch die Titel der Verlage zu stöbern. 
Nun habe ich wieder einen kleinen Roman geschrieben. Ich hoffe, ihr wart gut unterhalten. 
Und Du? 
Warst du auch in Frankfurt auf der Buchmesse unterwegs? 
Was hast du auf der Buchmesse entdeckt? 

3 Gedanken zu „Wie war’s bei der #fbm22?“

  1. Guten Morgen, Emma,
    ein schöner Bericht, so dass ich an der Buchmesse ein wenig teilhaben konnte. Auch ich hätte Maske getragen, einfach weil es doch eine kleine Sicherheit ist. Schön, wie viele bekannte Leute du getroffen hast. ich freue mich auf jeden Fall, nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein auf der Frankfurter Buchmesse. Ach und vorher kommt ja die Leipziger 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Anja

    Antworten
  2. Liebe anja,
    es freut mich sehr, dass ich Dir etwas Messestimmung nach Hause bringen konnte. Ich drücke die Daumen, dass die Leipziger Buchmesse nächstes Jahr stattfindet und auch im Oktober bei der Frankfurter Buchmesse nichts dazwischen kommt.
    viele Grüße
    Emma

    Antworten

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