Der Inhalt
Patricia C. Wrede spielt in dieser Geschichte mit den allzu bekannten Märchenklischees. Uns wird schnell bewusst, dass es auch in ihrer Geschichte die klassischen Rollenbilder gibt: Prinzessinnen, die das Leben am Hofe lieben sollten und Prinzen, deren Aufgabe es ist, Prinzessinnen vor den bösen Drachen zu retten und schließlich zu heiraten.
Doch Cimorene ist das alles zu langweilig. Und so beschließt sie sich den Märchenklischees zu widersetzen und nicht nur ihrem Verlobten, sondern auch ihren Eltern einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Sie stellt nicht nur die in der Märchenwelt herrschenden Werte und Normen in Frage, sondern beschließt auch noch, sich nicht davon bestimmen zu lassen und stattdessen so zu leben, wie sie möchte. Dieser Charakterzug gefällt mir unglaublich gut.
So wird nämlich nicht nur gezeigt, dass es eben auch starke Frauenfiguren im Märchen gibt, sondern die Autorin weist auch mit ganz einfachen Mitteln darauf hin, dass Werte und Normen nicht immer in Stein gemeißelt sind und man diese ruhig in regelmäßigen Abständen überprüfen darf.
Das Schöne ist, dass gerade diese beiden Elemente in einer Kindergeschichte untergebracht sind und so spielerisch vermittelt werden ohne großartig darüber interpretieren zu müssen.
Nebenbei gibt es natürlich auch eine Haupthandlung in dieser Geschichte. Cimorene muss bei den Drachen nämlich nicht nur Pflichten übernehmen, sondern findet neue Freunde oder muss die neue Heimat gegen nervige Prinzen verteidigen, die sie selbstverständlich retten und wieder nach Hause bringen wollen. Als dann auch noch zwei Zauberer auftauchen, die ein verdächtiges Verhalten an den Tag legen, wird Cimorenes Misstrauen geweckt. Und das zu Recht.
Wenn ihr also ein Exemplar von Die Drachenprinzessin in die Hände bekommt, rate ich euch, entweder euren eigenen Kindern oder eben den Kindern in eurer Verwandtschaft von der Drachenprinzessin zu erzählen.
Infos zum Buch
Die Drachenprinzessin
Geschrieben von: Patricia C. Wrede
Bewertung: 5 von 5 Herzen