Wie war’s beim Doppelkonzert von Max Giesinger und Sunrise Avenue?

Gelbe Fläche, die mit einem Reißverschluss aufgezogen wird. Heraus schaut eine große Menschengruppe, die wir aus der Vogelperspektive sehen.
Bild von A. Mack

Hallo Buchlinge,
wer mir bei Twitter und oder Instagram folgt, wird gesehen haben, dass Iso-na und ich gestern das Doppelkonzert von Max Giesinger und Sunrise Avenue besucht haben. Und da nutze ich heute die Gelegenheit, euch von unseren Erlebnissen zu berichten. 
Am Ende der jeweiligen Konzert Eindrücke bekommt ihr wieder die Setlist mit den gespielten Liedern zu lesen. Außerdem fasse ich den Abend zum Schluss nochmal in einem allgemeinen Fazit zusammen. 
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen!


Daten und Fakten 
Was: ein Konzert mit Max Giesinger und Sunrise Avenue
Wo: auf dem Open Air Messegelände in Freiburg
Wann: 29.06.18 ab 18:30 Uhr bis ca. 22:00 Uhr
Preis: 77 Euro und ein paar Zerquetschte
Countdown: Zwei Konzerte hintereinan-der? 
Zum Jahreswechsel erfuhr ich, dass Sunrise Avenue uns nach drei Jahren Ab-wesenheit wieder einen Besuch abstatten sollten. Das musste ich natürlich sofort ausnutzen. Obwohl ich kaum Lieder aus ihrem aktuellen Album kannte bzw. mir einige Lieder nicht so gut gefallen haben, wollte ich die Band sehr gerne wieder live erleben, weil sie unglaublich gute Musik machen.
Isona hatte ehrlich gesagt keine große Wahl. Ich hab sie gar nicht lange überredet, sondern einfach gezwungen, mit mir auf das Konzert zu gehen. (Sie gehört nun mal zu meinem Ge(h)folge. So langsam scheine ich meine Führungsposition auszubauen 🙂 ).
Als ich dann unser Ticket kaufen wollte, erfuhr ich, dass auch Max Giesinger an dem Abend spielen sollte. Ich hatte schon bei dem Ticketpreis etwas gestutzt, weil das Ticket ca. 20 Euro mehr kostete, als vor drei Jahren. Aber ich dachte mir nichts groß dabei, weil man bei einer Tour ja immer viele Leute mit an Bord hat, die auch alle bezahlt werden wollen.
Max Giesinger durfte ich bereits 2017 im Rahmen des Freiburger Festivals erleben und freute mich daher, dass wir zwei Künstler an einem Abend hören sollten.
Die Umgebung 
Wie bereits erwähnt, fand das Konzert auf dem Open Air Messegelände in Freiburg statt. Während wir vor drei Jahren noch einen kleinen Fußweg bis zum Messegelände hatten, konnten wir in diesem Jahr die noch relativ frische Straßenbahnlinie 4 nutzen, um das Gelände zu erreichen. (Besonders toll fand ich, dass die Haltestellen mit Leitlinien ausgestattet waren – für alle die nicht wissen was das ist: Diese weißen Linien mit den Pickeln am Boden).
Als wir aus der Bahn ausgestiegen waren, beschlossen wir kurzerhand nicht dem Wegweiser zu vertrauen, sondern einfach mal der Menschenmenge hinterher zu laufen: Der Plan ging auf und wir fanden uns recht schnell auf dem Konzert-gelände ein.
Während wir uns beim letzten Open-Air Besuch noch einen Platz auf der Rollstuhlbühne gesichert hatten, wollten wir uns diesmal in die Menge stellen. Zuerst hatte ich etwas Bedenken, weil ich nicht ganz wusste, ob mein Rücken das lange Stehen gut verkraftete, aber da es zwischen beiden Konzerten eine Pause gab, konnten wir uns gut zwischendurch auf den Boden setzen – was mir im Nachhinein wirklich geholfen hat.
Max Giesinger – Das Konzert 
Der Einstieg
Beinahe pünktlich auf die Minute bei praller Hitze betraten Max Giesinger und seine Band die Bühne. Oder sagen wir es so: Das Intro begann und Max ließ sich noch etwas Zeit, was aber nicht schlimm war.
Ich erzählte Isona, dass er letztes Jahr durch die Zuschauermenge auf die Bühne gelaufen kam, das aber auf dem Messegelände wohl nicht ausprobieren würde. Schließlich waren hier deutlich mehr Menschen als in der Halle der Brauerei Ganter.
Noch bevor er dazu kam, uns zu fragen, ob er denn den heimischen badischen Dialekt sprechen dürfe, rutschte er schon in den Dialekt ab, was zeigt, dass er sich hier eben zu Hause fühlt und seine sprachlichen Wurzeln nicht vergisst. (Wirklich schade, dass man im Norden größtenteils nur hochdeutsch spricht).
Die Musik 
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass bis zum Sommer sein drittes Album veröffentlicht werden würde. So wollte ich kurz vor Konzertbeginn noch in das Album rein hören und musste feststellen, dass es erst am 23. November er-scheint. Dennoch spielte er drei Lieder von dem Album wovon die Single Legenden bereits erschienen ist.
Musikalisch bin ich bei Max Giesinger etwas hin- und her gerissen. Ich mag den Künstler und freue mich unglaublich, dass seine Konzerte so gut besucht sind und er seit 2-3 Jahren wohl ganz gut von der Musik leben kann. Dennoch gibt es nur wenige Lieder von seinem aktuellen Album, die mir nicht nur von den Texten, sondern auch von dem Arrangement gefallen. Aber – und jetzt kommt’s – die neuen Lieder haben mich wirklich neugierig auf das kommende Album gemacht.
Hier begegneten uns nicht nur gute Texte, sondern es gab auch eine deutlichere Entwicklung von den Strophen der Lieder bis hin zum Refrain. Das spiegelte sich auch im Arrangement der Lieder wieder. Es war musikalisch erkennbar, dass hier eine Geschichte erzählt wird. Es geht langsam los, wird lauter, kraftvoll und gegen Schluss wird das Ganze dann gelungen abgerundet. Und das Arran-gement war auch so gewählt, dass Giesingers Stimme nicht unterging.
Was ich bei Max Giesinger auch schön finde ist, dass er Coverversionen in seine Konzerte integriert. Da es für mich erst das zweite Max Giesinger Konzert war, kann ich das Folgende nur vermuten: Es wirkt so, als ob er diese Lieder schon sehr oft gespielt hat und sich in ihnen zu Hause fühlt. Und das macht für mich deutlich, wie sehr er das liebt, was er macht: Auf der Bühne stehen und Musiker zu sein.
Die Stimmung 
Isona und ich befürchteten, dass die meisten Konzertbesucher eher wegen Sun-rise Avenue gekommen sind. Der Eindruck legte sich aber sehr schnell wieder. Obwohl es der erste Künstler bei einem Konzert meistens schwer hat, war das Publikum hier sofort mit dabei, sang und tanzte mit.
Was ich an Max Giesinger mag, ist, dass er zwischen den Liedern immer Zeit für eine Geschichte findet und nicht einfach sein Programm spielt und dann wieder verschwindet. Gestern bescherte er drei Menschen einen glücklichen Abend: Und zwar suchte er für seinen Hit 80 Millionen einen Background Chor. Und drei Kinder erklärten sich bereit, ihn dabei zu unterstützen. Ich wäre in dem Alter wahrscheinlich auf einer Bühne vor so vielen Menschen gestorben.
Zudem habe ich bei ihm den Eindruck, dass er es unheimlich genießt auf der Bühne zu stehen und vor so vielen Leuten spielen zu können, was bei mir wieder dafür sorgt, dass ich mich für ihn freue.
Mein Fazit 
Ein sehr schöner Auftakt für den Abend: Besonders gefreut hat es mich, dass Max Giesinger seine bekannten Singles Wenn sie tanzt und 80 Millionen gespielt hat und uns auch schon neue Lieder aus seinem kommenden Album präsentieren konnte.
Isona kannte bisher noch nicht viele Lieder von Max Giesinger, fand den Künstler aber sehr sympathisch, weil er eben unheimlich gesprächig ist.
Setlist: Roulette, Kalifornien gemixt mit dem Cover Get lucky, Legenden, Ultra violett, Für dich für mich, Nicht so schnell, Die guten Tage strahlen, Wenn sie tanzt, Vielleicht im nächsten Leben, Wir waren hier, 80 Millionen
Funfacts und Unsicherheiten des Abends 
Der Mann mit dem Fähnchen und dem Bierrucksack auf dem Rücken
Wer häufiger Festivals besucht, wird diese Bilder vielleicht kennen: Männer, die sich einen großen Behälter gefüllt mit Bier auf den Rücken geschnallt haben oder Eistruhen durch die Menschenmenge tragen müssen. Und das bei Wind und Wetter. Uns umkreiste der Held mit dem Bierrucksack. Und das Witzige war: Oben an diesem Rucksack schaute ein Fähnchen heraus. Immer wenn ich das Fähnchen aus den Augenwinkeln wahrnahm, wusste ich, dass ich gleich für den Biermann Platz machen musste.
Kommt Sunrise Avenue wirklich im Anschluss?
Normalerweise ist es ja so, dass sich Künstler bei einem Doppelkonzert immer aufeinander beziehen bzw. die Vorgrupe auf den Hauptact hinweist. Max Giesinger fand das Konzert, welches am nächsten Tag stattfinden sollte, aber deutlich spannender und erwähnte Sunrise Avenue mit keiner Silbe. Irgendwann fragte ich mich, ob die Finnen auch wirklich da waren oder ob es eine spontane Planänderung gegeben hatte. Glücklicherweise wurden wir eines Besseren belehrt.
Fotos ja oder nein? 
Blogger kommen bei Konzerten oft an ihre Grenzen: Denn nicht alle Veranstalter erlauben es, Fotos während des Konzertes für einen Artikel zu machen. Ich hat-te bisher bei zwei Konzerten Glück, bekam bei den großen Open-Air Veranstal-tungen bisher aber Absagen, was ich auch nachvollziehen kann. Auch diesmal wurde sowohl auf dem Gelände als auch in einem PDF Merkblatt darum gebeten, auf Fotos zu verzichten bzw. wurden diese auch verboten.
Samu Haber brach das Verbot dann aber und verkündete, dass wir ruhig Bilder während des Konzertes machen dürften. Isona schoss auch zwei Bilder, die unseren Blick auf die Bühne, eine tolle Lightshow und natürlich die Band zeigen. Und würde Samu Habers Aussage schriftlich vorliegen, hätte ich euch diese Bilder an dieser Stelle sehr gerne gezeigt. (Im Übrigen waren auch sehr wenige personenbezogene Köpfe darauf zu sehen – *DSGVO Anspielung off*:-) ).
Sunrise Avenue – Das Konzert 
Der Einstieg 
Sunrise Avenue gingen gleich in die Vollen, legten ohne großes Intro los und spielten die ersten zwei bis drei Lieder durch. Erst danach wurden ein paar Worte an das Publikum gerichtet.
Die Musik 
Sunrise Avenue überzeugten mit einer tollen gemischten Setlist. Glücklicher-weise spielten sie nicht ausschließlich Lieder von ihrem aktuellen Album. Insgesamt war ungefähr die Hälfte der Setlist von dem aktuellen Album. Als Heartbreak Century erschien habe ich zwar rein gehört, jedoch konnten mich die Lieder nicht wirklich begeistern. Bei dem Konzert habe ich dann aber festgestellt, dass dort doch spannende Lieder dabei waren. Und so war ich froh, dass ich diese in einer Vollversion und nicht in der iTunes-30-Sekunden-Version hören konnte. 
Die Stimmung 
Auch bei Sunrise Avenue war die Stimmung ziemlich gut. Als die Band vor drei Jahren auf dem Gelände spielte, war es um einiges wärmer. Hier war Samu Haber mehr darauf konzentriert, das musikalische Programm hinzubekommen und hielt sich nicht so viel mit Gesprächen zwischen den Liedern auf. In diesem Jahr war das zum Glück anders, was wahrscheinlich auch damit zu tun hatte, dass es zwar warm, aber eben keine 40 Grad waren. 
So bescherte er einer Konzertbesucherin ein Geburtstagsständchen, sorgte, wie Kollege Max Giesinger dafür, dass Menschen das Konzert nicht alleine verlassen mussten. Schließlich kam dann noch die peinliche Frage: “Wer hat uns schon mal live gesehen?” 
Isona und ich sowie ein paar treue Seelen im Publikum streckten die Arme in die Höhe. Allerdings waren wir deutlich in der Unterzahl, was mich etwas überraschte. 
Natürlich musste auch erfragt werden, wer denn zum ersten Mal da sei: Viele Arme schnellten nach oben. Ich war davon ausgegangen, dass viele Sunrise Avenue Fans die Chance nutzten, ihre Band live zu erleben. Allerdings waren auch die Tickets teurer, sodass das vielleicht auch einige Fans abschreckte. 
Samu Haber kommentierte das nur mit “ihr bösen Kerle” (Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Attribut stimmt. Aber das Wort Kerle fiel auf jeden Fall). 
Leider musste ich feststellen, dass die euren Lieder beim Publikum nicht mehr so gut ankamen. Irgendwo neben oder hinter uns standen Leute, die sich während des Konzerts unterhalten haben bzw. ihre Unterhaltung bei den unbekannteren Liedern aufnahmen. Bei Liedern wie Lifesaver, Fairytale gone bad und Hollywood Hills hatte Sunrise Avenue aber die volle Aufmerksamkeit des Publikums. 
Mein Fazit 
Ein toller Abend! Es war schön, die Band wieder live zu erleben und – für mich – neue Lieder kennenlernen zu dürfen. 
Setlist: Prisoner in Paradise, I help You hate me, Beautiful, Unholy ground, Little bit love, Heartbreak century, Never let go, Lifesaver, Questionsmarks, The Flag, I don’t dance, Afterglow, Forever yours, Point of no Return, Fairytale gone bad, Hollywood Hills, 
Fazit zur gesamten Veranstaltung 
Vor der Veranstaltung fragte ich mich, wie der Abend wohl organisiert sein würde. Ich vermutete, dass Max Giesinger sein Programm wahrscheinlich ziemlich kürzen müsste, da der Fokus sicher auf Sunrise Avenue liegen würde. 
Umso mehr freute ich mich, dass beide Künstler genügend Raum hatten, ihre Lieder spielen zu können. Wie ihr an den Setlists erkennen könnt, kamen wir vollkommen auf unsere Kosten. Für mich stimmte das Preis-Leistungsverhältnis an dieser Stelle. Etwas schade war, dass beiden Künstlern nicht viel Zeit für die Zugaben blieben. Sie konnten gerade jeweils ein Lied spielen, was aber einfach mit dem straffen Zeitplan zusammenhing. Als der Abend vorbei war, war es noch minimal hell und die Uhr zeigte drei Minuten vor zehn an. 
Musikalisch unterschieden sich die beiden Künstler natürlich aufgrund der Sprache voneinander: Max Giesinger singt auf deutsch, Sunrise Avenue eben auf englisch. Allerdings spiegeln die Texte beider Künstler das Leben wieder. Sie singen über Dinge, über die sich sicher schon viele Leute Gedanken gemacht haben und sich so in den Liedern wiederfinden können. 
Ich werde den Bericht nun mit einer Szene abschließen, die das Konzert vielleicht nochmal ganz gut zusammenfasst: Als ich gefragt wurde, wie mir der Abend gefallen habe, antwortete ich: “Sehr genial! Ich möchte nochmal auf ei Konzert! Jetzt! Sofort!” 

2 Gedanken zu „Wie war’s beim Doppelkonzert von Max Giesinger und Sunrise Avenue?“

  1. Ich freue mich sehr auf mein erstes SA Konzert im August. Du hast mir noch mehr Lust drauf gemacht. Ich glaube auch, dass viel mehr Fans zu den nicht Misch Konzerten gehen. Ich zb mag Max Giesinger gar nicht hören. Wäre also Geld zum Fenster raus geworfen. Aber ich finde das klingt alles total spassig. Ich kanns kaum erwarten 🙂

    Xoxo dein Lipstickbunny Vanessa

    Antworten
  2. Hey Vanessa,

    das freut mich sehr, dass ich Deine Vorfreude etwas steigern konnte. Ich bin sehr gespannt, wie Dir das Konzert gefällt und hoffe, dass das Wetter bei euch mitspielt und Du viele Lieder der Band kennst :-).

    Jepp, gerade weil Sunrise Avenue und Max Giesinger unterschiedliche Musik machen, war die Kombination schon etwas gewagt.

    viele Grüße

    Emma

    Antworten

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