ESC Best Of – Die deutschen Finalisten

Foto: A. Mack

Heute, am Tag des Eurovision Song Contests, wird es Zeit für meinen zweiten Best Of Vorbericht. Diesmal geht es um die deutschen Teilnehmer.
Was es mit dem ESC auf sich hat, wann wo und wie die Sendung übertragen wird, könnt ihr HIER nachlesen.
Nun kommen wir aber zum musikalischen Teil. 

ESC Kandidaten für Deutschland 
Stefan Raab – Wadde hadde du de da 
Im letzten Beitrag habe ich euch noch von einer Fantasiesprache erzählt. Stefan Raab erfindet mit “Wadde hadde du de da” auch einen interessanten Hit, mit Strophen, deren Inhalt ich nicht wirklich verstehe. Aber egal: Das Lied ist unterhaltsam 🙂
Im Übrigen ist Stefan Raab wohl ein ESC Fan, oder zumindest ein ehrgeiziger Musiker. Denn auch in den Folgejahren hat er es sich nicht nehmen lassen, immer mal wieder bei dem Wettbewerb mitzumischen. Aber dazu später mehr…

Max Mutzke – Just wait untill tonight 
Stefan Raab wollte auch ein bisschen am Castingshow Markt mitmischen. Also startete er 2004 im Rahmen seiner Late Night Show “TV Total” eine eigene Rubrik, in der der nächste ESC Kandidat gefunden werden sollte. Allerdings musste sich dieser erst noch im offiziellen Vorentscheid der ARD gegen namenhafte deutsche Künstler behaupten. Hier tat sich Max Mutzke als Sieger hervor. Der Song wurde von Stefan Raab geschrieben und produziert. Beide belegten den achten Platz.
Nebenbei erwähnt: Einen Konzertbericht zu Max Mutzke findet ihr HIER.

Roger Cicero – Frauen regier’n die Welt 
Endlich mal ein Beitrag in deutscher Sprache!
2007 war das erste Jahr, in dem ich unseren Kandidaten irgendwie richtig wahrgenommen habe. Das Lied hat mir damals – und auch heute 🙂 – recht gut gefallen. Außerdem haben sie bei der Vor- und Nachberichterstattung den Wortwitz “Alles Roger” gerissen… Traurig an der ganzen Geschichte ist nicht nur, dass die Platzierung damals nicht so gut war, sondern auch, dass Roger Cicero im März leider verstorben ist. 

Alex swings Oscar sings – Miss Kiss Kiss Bang
2009 versuchten wir es mit einer fragwürdigen Bühnenshow, die vorab für ziemlichen Gesprächsstoff sorgte.
Musikalisch erinnert es ein bisschen an Roger Ciceros “Frauen regier’n die Welt” auch wenn der Text anders ist :-).
Ich muss ehrlich gestehen, ich höre es auch noch Jahre nach der Teilnahme hin- und wieder ganz gerne. 

Lena – Satellite
2010 habe ich also unseren ersten Sieg beim ESC miterlebt. Stefan Raab konnte es sich – mal wieder 🙂 – nicht nehmen lassen und suchte gemeinsam mit Pro7 und der ARD den nächsten ESC Star unter dem Motto “Unser Star für Oslo”. Leider konnte ich die Show aus verschiedenen Gründen – Internat = Sendungen in der Regel selten bis zum Ende schauen dürfen = schon gar nicht unter der Woche – nicht verfolgen, habe aber das Finale gesehen und war Feuer und Flamme für unsere Teilnehmerin. (Zur Einstimmung habe ich mir am ESC Tag sogar ihr Album besorgt :-). OK, Schluss mit dem unnützen Wissen: Ich habe mich riesig über den damaligen Sieg gefreut und hätte nie damit gerechnet, dass wir so gut abschneiden.   

Elaiza – Is it right 
Elaiza war eine Überraschung! Die Band gewann beim NDR Clubkonzert eine Wildcard für den offiziellen Vorentscheid und setzte sich dort gegen die anderen Kandidaten durch. Für die Band war das ein absoluter Erfolg. Sie bekamen nicht nur einen eigenen Videoclip, sondern durften auch noch ihr Debütalbum “Gallery” produzieren, das ich übrigens auch sehr gelungen finde. Beim Finale schnitten sie auch nicht so gut ab. Elaiza war aber trotzdem total glücklich und zufrieden, weil sie eine schöne Zeit erlebt und jede Menge tolle Begegnungen hatten. 

Ann Sophie – Black Smoke 
Das war wohl die frustrierendste ESC Teilnahme seit ich mich mit der ESC Geschichte beschäftige. Heute bin ich der Meinung, dass Ann Sophie einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war und man das noch damit getoppt hat, ihr auch noch eine völlig falsche Frage zu stellen. (Die “Kümmert kümmert’s doch nicht”- Debatte rolle ich hier jetzt nicht nochmal auf).
Das Lied “Black Smoke” ist unheimlich kraftvoll und gefällt mir neben “Get over yourself” richtig gut. Was mich wirklich fassungslos und wütend gemacht hat war, dass man sie nach der 0 Punkte Geschichte einfach so fallen lässt. Nur, weil Europa nichts mit “Black Smoke” anfangen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass es auch deutschlandweit so sein muss.
Mittlerweile studiert Ann Sophie Wirtschaftspsychologie, möchte ein Kinderbuch auf den Markt bringen und hat immer wieder Auftritte als Musikerin und Schauspielerin. 

Jamie Lee – Ghost 
Jamie Lee hat die Ehre der Voice of Germany Kandidaten gerettet und den Sieg innerhalb des Vorentscheides NICHT abgelehnt. Egal, wie die Aktion ausgeht: Jetzt ist die Geschichte definitiv erledigt und 2017 können wir neutral in den Vorentscheid starten (zumindest in meinem Kopf :D).
Nun zum Lied: Um ehrlich zu sein, gefällt mir “Ghost” nicht sehr gut. Der Anfang ist stark, dann als es in Richtung Refrain geht, klingt das Lied aber etwas nach Mainstream und für mich fehlt hier die Steigerung. Allerdings gleicht Jamie Lee das wunderbar mit ihrer Ausstrahlung wieder aus. Daher glaube ich, dass es heute Abend nur eine 50:50 Chance gibt: Entweder wir gehen sang- und klanglos unter oder wir sind seeehr weit vorne in der Tabelle.  
Mein Fazit 
Interessant war für mich nochmal in die verschiedenen Liveauftritte rein zu schauen und feststellen zu können, dass einige Künstler doch ziemlich zu kämpfen hatten.
Was ich schade finde: Wir haben so viele bekannte Bands und Solokünstler. Dennoch ist es so, dass bisher diejenigen, die noch unbekannt waren, im Wettbewerb am meisten überzeugen konnten. Der Nachteil: Wir produzieren immer neue Künstler, anstatt die zu nutzen, die wir bereits haben. Allerdings haben auch Bands wie die No Angels oder Cascada gezeigt, wie schwierig es ist, über eine schlechte ESC Platzierung hinweg zu kommen.
Der Countdown läuft… 
Seid ihr heute Abend dabei?
Habt ihr schon irgendwelche Favoriten?

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