Jahresrückblick 2020

Hallo Buchlinge,
das Jahr ist fast vorbei und es wird Zeit für meinen Jahresrückblick. Gerade in den letzten Wochen höre ich sehr häufig die “Dieses Jahr war für uns alle besonders / schwer …”-Sätze, die mich seufzen lassen. Was mich an den Sätzen nervt, ist die Verallgemeinerung, die dahinter steckt.
Natürlich macht es auch mich traurig zu sehen, dass dieses Jahr für viele Menschen vor allem gesundheitliche und wirtschaftliche aber auch psychische Herausforderungen mit sich gebracht hat bzw. weiterhin bringt. Ich hoffe deswegen sehr, dass sich die Lage im kommenden Jahr wieder stabilisiert.
Dennoch kann ich der Aussage, dass dieses Jahr für mich herausfordernd war, nicht vollkommen zustimmen. Für mich haben sich dieses Jahr so viele tolle Dinge ergeben, von denen ich euch im Jahresrückblick erzählen möchte.

Eigentlich hatte ich überlegt, dem Jahresrückblick einen Corona-Absatz hinzuzufügen, in dem ich darauf eingehe, inwiefern mich Corona und die damit verbundenen Folgen betreffen. Bis gerade eben war ich auch der Meinung, dass der Absatz rein sollte. Schließlich wird 2020 vor allem wegen der Pandemie in Erinnerung bleiben. Dennoch glaube ich nicht, dass der Abschnitt in den Jahresrückblick passt, was vor allem damit zu tun hat, dass die Medien schon voll von Corona und Erfahrungsberichten sind.
Ich bleibe also lieber bei den gewohnten Themen.
Beendet: Die Statistik 
Gelesene / gehörte Zeit: 23 Tage 9 Minuten
Gelesene Seiten: 192 Seiten
Beendete eBooks: 2 eBooks
Beendete Hörbücher: 50 Hörbücher
Beendete Titel gesamt: 52 Titel
Beendete Titel im Vorjahr: 61 Titel
Aktueller Stand meines Stapels ungehörter Hörbücher: 174 Titel
Noch im Dezember beendet: 
Kleine Feuer überall von Celeste Ng
Der kleine Prinz von Antoine de Saint Exupery
*Eine Leiche zur Bescherung von Agatha Christie
*Moabit von Volker Kutscher
Die Tore der Welt von Ken Follett
Der Heimweg von Sebastian Fitzek
0711ove stories Episode 2: Paula und Viktor von Adriana Popescu
Vor ein paar Tagen habe ich in einem Blogartikel erzählt, dass ich gerne noch zwei Titel in diesem Jahr beenden möchte. Kurz vor knapp habe ich mein Leseziel noch erreicht und gehe mit keinem angefangenen Hörbuch bzw. eBook in das neue Jahr. Das gefällt mir ziemlich gut, weil es sich irgendwie aufgeräumt anfühlt.
Nachdem ich Ende 2019 beschlossen habe, keine Printbücher mehr zu lesen, wundert es mich nicht, dass ich in diesem Jahr kaum zum lesen gekommen bin. Allerdings habe ich mir in den letzten Wochen zwei Fachbücher eingescannt, die ich kommendes Jahr gerne lesen möchte. Ihr könnt also gespannt sein.
Beendet: Die Hörbücher: Die Highlights 
Es gab Jahre, in denen habe ich so viele Highlights beendet, dass es mir sehr schwer fiel, eine Auswahl zu treffen. In diesem Jahr habe ich viele Hörbücher gehört, die mich auch gut unterhalten haben. Aber es waren nur wenige Highlights dabei. Wenn ihr mehr Highlights zu den Hörbücher nwollt, schaut euch gerne meine Rezensionen an, die ich verlinkt habe, sofern sie schon vorhanden sind.
Bild von Überreuter
Hannah hat seit dem Tod ihrer Schwester aufgehört zu sprechen. Ihre Eltern wissen nicht mehr weiter und schicken sie auf ein Internat, das sich auf Jugendliche in Krisen spezialisiert hat. Alle neuen Schüler*innen sollen sich vor Beginn des neuen Schuljahres in einem Sommercamp besser kennenlernen. Dort trifft Hannah auf Levi, der eine schwierige Zeit in seinem Leben bereits überstanden hat und kurz davor ist, wieder in die Welt gehen zu können. Schafft er es, einen Zugang zu Hannah zu finden?
Was ich an Ava Reeds Schreibstil unglaublich beeindruckend fand war, wie sie es geschafft hat, Hannahs Entwicklung herauszuarbeiten, ohne, dass es unglaubwürdig wirkt. Hannahs Trauer und ihre Hilflosigkeit waren für mich deutlich spürbar. Schön beschrieben war auch, wie sie und Levi sich annähern. Ob es hier eine Liebesgeschichte geben wird? Das kann man sehen, wie man will. Ich finde, dass mehr in der Geschichte steckt.
Bei dem Hörbuch handelt es sich leider um eine exklusive Audible Produktion. Ich hätte mir den Titel wirklich gern ins Regal gestellt. Einen Vorteil gibt es aber: Das Hörbuch wurde ungekürzt produziert. Gelesen wird das Hörbuch von Shandra Schadt.
Bild von RandomHouse Audio
*Endgültig, *Niemals, *Geblendet (Jenny Aaron Reihe) von Andreas Pflüger
In dieser Trilogie erzählt Andreas Pflüger die Geschichte von Jenny Aaron, die Teil einer geheimen Sondereinheit war, bis sie bei einem missglückten Einsatz in Barcelona erblindet. Seither versucht sie ihre Schwächen zu verbergen und ihre Erblindung zu verdrängen.
Doch eines Tages muss sie zurück in ihre Abteilung. Ihre Kolleg*innen brauchen ihre Hilfe für einen Fall, der sie zurück nach Barcelona führt.
Lange habe ich mich vor dieser Reihe gedrückt, weil ich befürchtete, eine stereotypische Geschichte über eine blinde Protagonistin vor mir zu haben. Stattdessen beweist Andreas Pflüger, wie gut er für diese Reihe recherchiert hat. Er schafft es eine spannende Geschichte zu erzählen, in der wir nicht nur erleben, wie sich Aaron immer wieder mit den Folgen ihrer Erblindung auseinandersetzen muss. In jedem Band erwartet uns zudem ein spannender Thriller, der dafür sorgen könnte, dass ihr das Hörbuch nur schwer von den Ohren nehmen könnt.
Die Reihe wurde ungekürzt von RandomHouse Audio produziert. Nina Kunzendorf liest die Trilogie und hat es geschafft, Aarons Verschlossenheit sich und der Welt gegenüber in Worte zu fassen.
Bild von Diogenes Verlag
Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald
Die 1920er Jahre: Nicks Nachbar ist niemand Geringeres als der geheimnisvolle Gatsby. In seinem großen Haus steigt eine Party nach der anderen. Als Nick zu einer dieser Partys von Gatsby höchstpersönlich eingeladen wird, freunden sich die beiden an. Nach und nach findet Nick heraus, was hinter der scheinbar fröhlichen Fassade wirklich stattfindet.
Was ich an diesem Hörbuch besonders erschreckend fand war, dass einige Themen auch heutzutage eine Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Die Frage, was eine gute Freundschaft ausmacht, oder was man bereit ist für die große Liebe zu riskieren spielen hier eine zentrale Rolle.
Was mich beeindruckt hat war der Spannungsbogen: Der Großteil der Handlung wird leise und scheinbar unmerklich erzählt. Doch gegen Ende wird es bedrohlich. Ich habe gemerkt, dass etwas Gefährliches naht, hatte aber keine Ahnung was. .
Das Hörbuch wurde von Diogenes Hörbuch als ungekürzter Titel produziert. Ich mag die Titel von Diogenes sehr. Allerdings produzieren sie leider nicht alle Printtitel als Hörbuch. Das Hörbuch wird von Gert Heidenreich gelesen, der es geschafft hat, das in Worte zu fassen, was eigentlich zwischen den Zeilen erzählt wird.
Bild von HörbuchHamburg
Liebes Kind von Romy Hausmann
Hannah taucht eines Tages mit ihrer Mutter im Krankenhaus auf. Ihre Mutter wurde von einem Auto angefahren und ist nicht ansprechbar. Während sie operiert wird, kümmert sich eine Krankenschwester um Hannah. Diese erzählt von zu Hause. Doch das, was für das Mädchen normal scheint, ist ein grausames Gefängnis.
Was mich an diesem Thriller beeindruckt hat war, dass Romy Hausmann eine Geschichte erzählen kann, ohne Gewalt beschreiben zu müssen. Es wird deutlich, dass Gewalt eine Rolle in Hannahs Alltag spielt, aber es reicht, diese anzudeuten. Liebes Kind wird aus drei Perspektiven erzählt, die Hannahs Leben bzw. das Leben ihrer Familie Stück für Stück zusammensetzen. Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gehört, der mich so gepackt hat. Leider wurde das Hörbuch nur in gekürzter Fassung produziert. Es wird von Ulrike C. Tscharre, Heikko Deutschmann und Leonie Landa gelesen.
Bild vo
Droemer Knaur

 

Der Heimweg von Sebastian Fitzek
Jules arbeitet bei einem Begleittelefon, einem Angebot, das Frauen auf ihrem Heimweg begleiten soll. Eines Tages ist Klara am anderen Ende. Eine Frau, die eigentlich überhaupt nicht anrufen wollte. Nach und nach erfährt Jules, dass sich Klara in einer ausweglosen Situation befindet und eigentlich einen eher ungewöhnlichen Heimweg vor sich hat. Kann Jules ihr wirklich weiterhelfen?
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich das Hörbuch wirklich hören soll. Einerseits war ich neugierig auf die Geschichte. Andererseits befürchtete ich, detailliert beschrieben zu bekommen, wie Frauen Gewalt angetan wird. Und da fragte ich mich, ob ich das wirklich hören wollte. Aber die Neugier siegte zum Glück und so entdeckte ich kurz vor Jahresende nochmal ein Highlight. Wieder einmal hat mich Sebastian Fitzek mit seinem Plottwist überrascht und diesmal eine Wendung eingebaut, mit der ich wieder etwas anfangen konnte. Gewalt spielt in Der Heimweg eine große Rolle. Aber ich war dennoch froh, dass es an den richtigen Stellen entscheidende Wendungen oder Szenenwechsel gab. Dennoch: Wer nichts mit Blut in Romanen anfangen kann, oder nichts über Gewalt an Frauen hören bzw. lesen möchte, sollte lieber die Finger von diesem Thriller lassen.
Gelesen wird das Hörbuch von Simon Jäger, der mir als Sprecher wieder sehr gut gefallen hat. Das Hörbuch gibt es ungekürzt bei Audible und in gekürzter Form in eurer Lieblingsbuchhandlung.
Gefreut: Viele schöne Dinge in 2020 
Buchlinge, dieses Jahr war für mich einfach ziemlich genial. Wir beginnen in diesem Abschnitt aber von vorne:
Studium zu Ende: Der neue Lebensabschnitt 
Am 08.01.2020 habe ich mit meiner bestandenen mündlichen Prüfung mein Studium beendet. Es war ein merkwürdiges Gefühl. So viele Jahre lernen gingen jetzt mit einem Mal endgültig zu Ende. (Ja, ich beziehe auch die Schulzeit mit ein). Einerseits habe ich mich gefreut, dass mein Studium endlich zu Ende ging. Ich hatte genug von meiner Bachelorarbeit, an der ich zwei Jahre lang geschrieben habe. Andererseits war ich auch gespannt, was der neue Lebensabschnitt für mich bereithalten würde. Ich fragte mich natürlich, ob oder wie lang es dauerte, bis ich eine Arbeit finden sollte…
Ich habe einen Job! 
Immer wieder habe ich gehört, dass es Menschen mit Behinderungen schwerer haben, eine Arbeit zu finden. (Wenn ich jetzt auf die Gründe eingehe, warum das so ist, wird es diesen Jahresrückblick sprengen. Falls euch etwas zum Thema Menschen mit Behinderung und Arbeit interessiert, gebt Bescheid und ich schreibe einen Artikel).
Ich habe mich innerlich darauf eingestellt, dass es wohl erstmal ein paar Monate dauern wird, bis ich eine Arbeitsstelle finde. Dann ist etwas Unglaubliches passiert: Bereits bei der dritten Bewerbung und mitten in der Corona Krise habe ich eine Zusage für eine Stelle in einer Beratungsstelle bekommen. Es dauerte noch zwei Monate bis alle Anträge gestellt und der Eingliederungszuschuss bewilligt war. Seit August bin ich also offiziell Arbeitnehmerin.
Eine Schneelandschaft.
Ein Rentier, das freundlich
aussehend auf uns zu läuft.
Im Geweih hängt eine
Weihnachtsmannmütze
Foto: A. Mack 
Auf dem Blog habt ihr in diesem Jahr mitbekommen, wie aus dem Weihnachtsbuch Rentierfieber wurde. Im August ist mein weihnachtliches Kinderbuch erschienen. Als ich Anfang Januar mit der Recherche anfing, habe ich von meinem Debüt geträumt, war mir aber alles andere als sicher, ob ich den Roman wirklich veröffentliche. Jetzt bin ich umso glücklicher, dass ich mich getraut habe. Seither sind so viele tolle Sachen passiert: Wunderbare Menschen haben mich nicht nur bei der Veröffentlichung von Rentierfieber unterstützt, sondern mir auch bei der Vermarktung meines Debüts geholfen, wofür ich wirklich dankbar bin.
Außerdem hat die Buchhandlung Rombach Rentierfieber auf einem Büchertisch platziert und sogar die Badische Zeitung hat Rentierfieber erwähnt. Das sind alles Dinge, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe.
Es ist immer noch ein komisches Gefühl zu sehen, dass Rentierfieber offenbar bei vielen Leser*innen ein neues Zuhause gefunden hat. Eigentlich hatte ich damit gerechnet 50 mit viel Glück vielleicht auch 60 Exemplare meines Debüts zu verkaufen. Inzwischen sind es mehr als doppelt so viele. (Genaue Zahlen gibt es in einem eigenen Artikel, der im Januar online gehen wird). Damit hätte ich definitiv nicht gerechnet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr mich das freut. (Aber natürlich bin ich auch neugierig und frage mich, wie die Käufer*innen auf mein Debüt aufmerksam geworden sind und wie es euch gefällt).
Weitere schöne Dinge des Jahres findet ihr in diesem Thread bei Twitter.
Hinter den Kulissen 
Was den Blog hat sich ebenfalls einiges getan, womit ich nicht gerechnet hätte:
Anfang Februar wurden Skyara und ich eingeladen an der Blogtour zu *Kiss me once und *Night of Crowns, zwei Titel von Stella Tack teilzunehmen. Organisiert wurde die Blogtour von der Pressereferentin des JUMBO Verlages. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass es eine Blogtour zu Hörbüchern gibt, geschweige denn, dass Skyara und ich die Möglichkeit bekommen, an einer Blogtour teilzunehmen. Wir teilten die Beiträge unter uns auf: Skyara übernahm die Rezensionen der Hörbücher und ich stellte den JUMBO Verlag im Rahmen der Blogtour vor.
Erste Einladung als Referentin 
Ende des Jahres bekam ich eine Mail aus Bielefeld. Ich wurde eingeladen als eine von mehreren Referentinnen an einem Literaturfestival teilzunehmen. Ihr könnt euch wahrscheinlich denken, dass ich erstmal mehrere Tage breit grinsend durch die Gegend gelaufen bin. Noch größer wurde das Strahlen dann, als ich erfuhr, wer die anderen Referentinnen sein werden. Natürlich musste auch diese Veranstaltung coronabedingt verschoben werden. Da ich nicht weiß, ob die Referentinnen auch im nächsten Jahr mit dabei sind, gebe ich ihre Namen nicht bekannt.
Zwei Dinge haben mich bezüglich dieser Anfrage gefreut:
1. Der Blog wird gefunden und meine Beiträge machen offenbar einen seriösen Eindruck.
2. Ich habe inzwischen genug Fachkompetenz, um als Referentin für eine Veranstaltung interessant zu sein.
Frau, die uns über 
ein Buch hinweg anschaut. 
Um sieh erum ein Kreis in dem 
Buchclub steht.  
steht. Fot: A. Mack 
 
Den Online Buchclub und mich verband bis Anfang des Jahres eine Hassliebe. Ich hatte den Buchclub aus dem Wunsch heraus ins Leben gerufen, mich gemeinsam mit Leuten über Bücher auszutauschen und zwar in Form regelmäßig stattfindender Leserunden. Die Leserunden fanden auch statt, aber der Austausch leider nicht. Doch ich brachte es nicht übers Herz, den Buchclub zu beenden und ließ ihn einfach weiterlaufen.
Dann kam Corona und es gab zwei Dinge die sich veränderten: Immer mehr Leute traten unserer Facebook Gruppe bei und ich fragte mich, woher die Leute auf einmal kamen. Außerdem habe ich mit Kerstin jemanden gefunden, die Lust hat, den Buchclub gemeinsam mit mir zu gestalten. Das Tolle daran: Ich bin nicht mehr alleine auf weiter Flur. Kerstin hat genauso viel Spaß am Buchclub wie ich. Wir inspirieren uns gegenseitig und haben jede Menge Ideen für zukünftige Leserunden oder auch andere Aktionen. Anfang Januar startet eine neue Aktion im Buchclub. Ich bin sehr gespannt, wie sie euch gefallen wird. Natürlich werde ich auch weiterhin über unsere Leserunden und die anstehende Aktion hier auf dem Blog berichten.
Bye, bye Podcast! (Und andere Kategorien)
Im August habe ich bekannt gegeben, dass ich meinen Podcast zum Jahresende einstelle nwerde. Der Aufwand ist einfach zu groß und das Interesse der Hörer*innen zu gering. Ein bisschen traurig war ich zu Beginn schon, da mir das Projekt nach wie vor viel Spaß macht. (Und da ich keine Hörproben mehr in die Folgen einbauen konnte, waren die Podcast Folgen jetzt auch kürzer).
Außerdem habe ich mich von ein paar Kategorien auf dem Blog verabschiedet. Ich werde nicht mehr über mein Leben mit Behinderung bloggen, schreibe keine Rezensionen zu geschauten Filmen, TV Sendungen oder Serien mehr und verkünde das, was schon längst offensichtlich war: In nächster Zeit wird es auch keine Interviews mit Autor*innen mehr geben und auch die Ge(h)dacht-Rubrik liegt vorerst auf Eis. Warum ich mich ausgerechnet von diesen Rubriken verabschiede, erzähle ich in einem Beitrag Anfang Januar.
Foto von A. Mack

 

Auch der Bücherstammtisch ist im Wandel: Während unsere Gruppe als Zusammenschluss aus Studierenden begann, sind wir inzwischen ein bunt gemischter Haufen von Literaturliebhaber*innen, bestehend aus Berufseinsteigerinnen oder Leuten, die das Berufsleben inzwischen erfolgreich hinter sich gelassen haben.
Als klar war, dass wir unseren Raum in den nächsten Monaten wahrscheinlich nicht nutzen konnten, habe ich kurzerhand Onlinetreffen einberufen, an denen ein Teil unserer Gruppe gerne teilnimmt. Leider haben wir vorübergehend ein paar Mitglieder verloren. Ich habe aber die Hoffnung, dass sie wieder dazu kommen, wenn wieder persönliche Treffen möglich sind. Ein paar Termine für das kommende Jahr habe ich bereits veröffentlicht. Sie können auf dieser Seite eingesehen werden.
Die 10 beliebtesten Beiträge in diesem Jahr 
Hier gibt es die Übersicht der zehn Beiträge, die in diesem Jahr am häufigsten angelickt wurden. Die Blogposts liste ich in einer Top 10 Liste auf. In einem zweiten Absatz zeige ich euch, welche Seiten häufig angeklickt werden.
Bild von Hörcompany

 

Der mit Abstand beliebteste Beitrag ist meine Rezension von *Was wir dachten, was wir taten von Lea-Lina Oppermann. Hier geht es um eine Schulklasse, die von einem Maskierten als Geiseln genommen werden. Sie müssen verschiedene Aufgaben erfüllen, die die Geheimnisse der Schüler*innen ans Licht bringen. Mir hat dieses Debüt unglaublich gut gefallen, was nicht nur mit dem Schreibstil, sondern auch mit der tollen Hörbuchproduktion zusammenhängt.

Meine Rezension zu diesem Titel gefällt mir tatsächlich gar nicht so gut, weil gefühlt nur ein Bruchteil von dem durchkommt, was mir an dem Hörbuch gut gefallen hat. Mich würde wirklich interessieren, warum meine Rezension so häufig angeklickt wird. Ich vermute ja, es sind auch ein paar Robots im Spiel…
An zweiter Stelle ist der Beitrag, in dem ich erkläre, wie unser Online Buchclub funktioniert. Hier findet ihr nicht nur den Link zur Facebook Gruppe, sondern erfahrt auch, in welchen Abständen unsere Leserunden stattfinden. Ursprünglich war geplant, den Buchclub sowohl hier auf dem Blog, für die Facebooklosen, als auch in der Facebook Gruppe zu betreiben. Erfahrungsgemäß ist das Interesse in der Facebook Gruppe aber deutlich größer.
Der mit Abstand erfolgreichste Beitrag aus der Kategorie Ge(h)brechen, in der ich bis vor ein paar Monaten über mein Leben mit Behinderung schrieb, ist der Artikel zum Thema Hilfe anbieten. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass dieser Beitrag so oft angeklickt wird.
Vor einer Weile habe ich mir angewöhnt, Artikel über die Veranstaltungen zu schreiben, die ich im Rahmen einer Buchmesse besuche. So ist der Beitrag zu Bewerbung bei einem Verlag entstanden. Allerdings geht es nicht um die Bewerbung von Autor*innen bei Verlagen, sondern um hilfreiche Hinweise für Leute, die sich als Mitarbeitende bei einem Verlag bewerben.
Bild von der hörverlag 

 

An fünfter Stelle findet sich meine Rezension zu *Leere Herzen, einem Hörbuch das viel Diskussionsstoff mit sich bringt: Britta hat eine Firma, die illegale Sachen macht. Eines Tages ist ihre Existenz bedroht und sie muss ihr Revier mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Der einzige Nachteil beim Hörbuch ist, das es sich um eine gekürzte Lesung handelt. So konnten aus meiner Sicht die Motive der Charaktere, insbesondere Britta, nicht gut herausgearbeitet werden. Eine tolle Ergänzung ist hier das Hörspiel zum Hörbuch, weil es den ein oder anderen Dialog enthält, der im Hörbuch nicht vorkommt.
Auf Platz sechs steht meine Rezension zu Der Abgrund, einem Fiction Podcast von der Hörverlag. Ich habe dennoch Mühe die Produktion als Podcast zu bezeichnen. Für mich hat es eher Hörspielcharakter. Das Skript stammt von Thriller-Autorin Melanie Raabe. Ihr könnt den Podcast / das Hörspiel überall kostenlos hören, wo es Podcasts gibt.
An siebter Stelle steht meine Rezension zu Marc-Uwe Klings dystopischen Roman QualityLand. Ein Hörbuch, das interessante Elemente mit sich bringt, mich aufgrund der Handlung aber nicht vollständig überzeugen konnte.
Auf Platz acht steht meine Rezension zu *Eine Tüte grüner Wind, einem Hörbuch von steinbach – sprechende Bücher, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Wir lernen ein Mädchen kennen, dass ihre Sommerferien bei einer Tante verbringen muss, die sie eigentlich gar nicht kennt. Ein toller Roman für die Sommerzeit!
An neunter Stelle steht ein Beitrag aus der Rubrik Ge(h)schaut. Ich habe den Film Song für Mia und die Serie Die Heiland miteinander verglichen. In beiden Projekten wird das Thema Blindheit dargestellt. In einem der beiden Projekte wird oberflächlich und vor allem stereotypisch damit umgegangen. Das andere Projekt habe ich sehr gerne gesehen.
An letzter Stelle steht wieder eine Rezension. Ich habe den Titel Die Insel der letzten Wahrheit besprochen. Der Thriller erzählt von einem Mann, der auf einer einsamen Insel festsaß. Wie hat er es von der Insel geschafft? Ein spannender, kurzweiliger Thriller, der ein überraschendes Ende für uns bereithält.
Die zwei beliebtesten Seiten sind: 
… die Bücherstammtisch Seite: Leider klicken deutlich mehr Leute die Seite an, als dann schlussendlich bei unseren Treffen vorbeischauen. Aber natürlich freut es mich, dass die Seite inzwischen gut gefunden wird.
Alles über Rentierfieber-Seite: Das hat mich unglaublich überrascht. Ich habe die Seite erst vor ein paar Wochen gegründet und hätte nicht gedacht, dass sie von so vielen Menschen angeklickt wird, dass sie es in meine Jahresstatistik schafft.
Und Du? 
Wie war Dein Jahr?
Welche Bücher hast Du beendet?
Gab es Ereignisse in diesem Jahr, an die Du Dich gerne erinnern wirst?
Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und hoffe, ihr bleibt alle gesund.
—————————————————————————————-
Die mit * gekennzeichneten Hörbücher wurden mir als kostenlose Rezensionsexemplare von den jeweiligen Verlagen zur Verfügung gestellt.

14 Gedanken zu „Jahresrückblick 2020“

  1. Liebe Emma,
    ui, ud hast ein turbulentes Jahr hinter Dir und vieles erreicht. Du darfst echt stolz auf dich sein!!
    Ja, das mit dem "es war ein schweres Jahr" nervt auch mich und lässt mich seufzen. Klar war es für alle ein schweres Jahr. Aber wie du schon sagtest, es wird so vergeallmeinertg

    Ich hatte auch ein schweres Jahr, aus dem Grund, weil ich einfach mit einer bestimmten Sache nicht abschließen konnte und mich diese total runtergezogen hat (ich meine nicht das Virus). Und jeltzt, zum Jahresende war ich bereit, loszulassen. Bei mir war es schser, weil ich in der falschen Abteilung gearbeitet habe und dort nicht anerkannt wurde. Es war schser, weil ich oft mit meiner Mutter differenzen hatte usw.
    Aber es wird alles besser, denn ich bin wie oben schon gesagt, bereit, loszulassen und außerdme habe ich nun eine neue Abteilung und fühle mich da echt wohl.
    Ganz liebe Abschlußgrüße zum Jahresende. Komm gut rein und bleibt gesund!
    Anja

    Antworten
  2. Liebe Anja,

    vielen Dank für Deinen Besuch und Deinen ausführlichen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Du zum Jahresende loslassen und bestimmte Themen verarbeiten konntest. Bei manchen Themen ist es wirklich schwierig. Der Kopf weiß, was eigentlich gut ist, aber die Emotionen brauchen noch ein bisschen, bis sie mitziehen können.

    Super, dass Du die Abteilung wechseln konntest und Dich im neuen Team wohlfühlst. Die alte Abteilung wird sich noch ärgern, dass sie Dich haben gehen lassen :).

    Ich hoffe auch, dass Du gut ins neue Jahr kommst und gesund bleibst!

    viele Grüße

    Emma

    Antworten
  3. Liebe Emma

    Von deinen Highlights habe ich "Der Heimweg" ebenfalls gelesen, muss jedoch gestehen, dass ich es bisher einer der schwächsten Thriller von Fitzek fand. Bei mir wollte irgendwie keine Spannung aufkommen, was ich von dem Autor nicht gewohnt bin. Aber schön, dass dich das Buch mehr begeistern konnte. 🙂
    Die restlichen Highlights habe ich (noch) nicht gelesen, aber "Liebeskind" wurde mir schon von meiner Mutter empfohlen, das muss ich wohl endlich auf meine Wunschliste setzen. 🙂
    "Der grosse Gatsby" steht auch noch auf meiner Leseliste.

    Herzlichen Glückwunsch zu deiner Stelle und auch noch einmal zur Veröffentlichung deines Buches!

    Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr!

    Mein Jahresrückblick

    Liebe Grüsse
    Mel

    Antworten
  4. Liebe Mel,
    vielen Dank für Deinen Besuch und Deine Glückwünsche.
    Das ist ja echt schade, dass Dir "Der Heimweg" nicht so gut gefallen hat. Es waren auch ein paar Szenen dabei, bei denen ich eine Wendung so gut wie vorhersehen konnte.

    ACHTUNG SPOILER

    Als Klara in der Tiefgarage abgestellt wird, dachte ich mir z.B. das jetzt sicher ein Plottwist kommt, weil das, was an Gewalt droht schon echt extrem wäre, wenn das detailliert beschrieben werden würde. Cool fand ich, dass Hendrik zur Rettung kam, weil er so nicht nur ein "einmaliger" Nebencharakter war, sondern auch eine wichtige Funktion bekommen hat.

    SPOILER ENDE

    "Liebes Kind" ist wirklich super. Ich bin sehr gespannt, wie Dir der Thriller gefallen wird. Und natürlich interessiert mich auch Deine Meinung zum Gatsby.
    Jetzt werde ich aber erstmal bei Deinem Jahresrückblick vorbeischauen.

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag!

    Emma

    Antworten
  5. Liebe Emma,

    das war ja trotz Corona ein tolles Jahr für dich, zumindest aus dem, was du schreibst. Herzlichen Glückwunsch auch zu deiner ersten Veröffentlichung. Ich stelle fest, wir haben neben Buchclub/Lesekreis und Bücherstammtisch noch mehr gemeinsam. So arbeite ich auch in einer Beratungsstelle. Im Lesekreis hatten wir letztes Jahr auch "Kleine Feuer überall" von Celeste Ng zusammen gelesen. Ich mochte es sehr gern. Wie immer waren die Meinungen aber geteilt.
    Meinen Jahresrückblick habe ich noch gar nicht geschrieben. Ich hoffe, es wird in den nächsten Tagen was. 🙂

    Liebe Grüße
    Mona

    Antworten
  6. Liebe Mona,
    vielen Dank für Deinen Besuch und Deine Glückwünsche. Ja, 2020 war für mich trotz Corona ein wirklich tolles Jahr. Ich glaube, 2021 wird das nur schwer toppen können. Ich bin aber sehr gespannt, was das neue Jahr für uns bereithält und hoffe, dass wir Corona in diesem Jahr hinter uns lassen können.

    Wow manchmal sind diese Zufälle schon echt ziemlich interessant. Vor allem, wenn sie so gehäuft auftauchen.
    Ich freue mich schon auf Deinen Jahresrückblick und werde auf jeden Fall vorbeischauen.

    Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche!

    viele Grüße

    Emma

    Antworten
  7. Liebe Emma,
    was für ein wundervolles Jahr kiegt da hinter dir! Ich freue mich so unglaublich für und mit dir, sowohl über Rentierfieber, als auch über die Arbeitsstelle. Dass 2020 ein schlechtes Jahr war kannst du sicher nicht behaupten, wie du ja auch selbst sagst. Soooo schön!
    Von deinen Highlights habe ich nur Liebeskind auf dem SuB. Das Buch möchte ich 2021 lesen. Mal schauen, wie es mir gefällt.

    Für mich selbst hoffe ich, dass sich beruflich 2021 etwas ändern wird. Die Weichen sind gestellt (Bewerbungen sind geschrieben), nun heißt es, ein bisschen Geduld haben. Der Arbeitsmarkt für Verwaltungswirte ist derzeit sehr offen, so dass ich damit rechne, dass es sich für mich in diesem Jahr gut fügen wird. Schauen wir mal.

    Ich wünsche dir ein wunderbares Bücherjahr mit vielen wundervollen Hörbüchern!
    LG und eine dicke Umarmung
    Yvonne

    Antworten
  8. Liebe Yvonne,
    ich freue mich gerade unglaublich über Deinen Kommentar (und natürlich Deinen Besuch). Ich glaube, Du gehörst zu den Leserinnen, die mich am längsten verfolgen und ich bin wirklich froh, dass wir den Kontakt über die lange Zeit halten konnten.

    Wow, ich hätte nicht gedacht, dass "Liebes Kind" auf Deinem SuB liegt. Ich habe mitbekommen, dass Du ein Fan von den Büchern von Martin Krist bist. Aber ich dachte, dass Thriller nicht ganz Dein Fall sind.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die Stelle bald wechseln kannst und es Dir dort besser gefällt. Vielleicht ist dann ja auch ein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse drin :).

    Ganz liebe Grüße in den Norden!

    Emma

    Antworten
  9. Hallo Emma,
    ich denke nicht, dass wir uns aus den Augen verlieren, dafür "kennen" wir uns schon viel zu lange.

    Als Jugendliche und junge Erwachsene habe ich Thriller geliebt und verschlungen. Karin Slughter gehöte zu meinen Lieblingsautorinnen. Heute habe ich das Problem, dass ich mit zu viel Brutalität und zu viel Blut nicht mehr so gut klar komme. Muss wohl am Alter liegen… Aber hin und wieder lese ich ganz gerne mal einen guten Thriller.

    Bei einer anderen Stelle bin ich eventuell nicht mehr von den Ferienzeiten abhängig und kann dann mal Urlaub nehmen. Das lasse ich mal auf mich zu kommen.
    Ganz liebe Grüße
    Yvonne

    Antworten
  10. Hi Yvonne,

    ja, das mit der Brutalität und dem Blut in Thrillern ist wirklich nervig. Ich finde, dass sich ein guter Thriller vor allem dadurch auszeichnet, dass es die Autor*innen schaffen, Spannung aufzubauen, ohne, dass körperliche Gewalt nötig ist. Ich mag es auch eher, wenn angedeutet wird und es den Leser*innen überlassen bleibt, ob sie sich die "gruseligen" Bilder vorstellen wollen oder nicht.

    viele Grüße

    Emma

    Antworten
  11. Schönen guten Morgen und ein Frohes Neues Jahr!

    Ja, 2020 war besonders und bei vielen reichen die Auswirkungen viel tiefer, als man denkt. Deshalb kommt es einfach immer wieder zu Wort, denn völlig verschließen kann man sich davor ja doch nicht.

    Aber ich blicke auch gerne auf meine BÜCHER Jahr zurück, denn da gibts so viele schöne Lesemomente und das ist ja auch wichtig, sich an das positive zu erinnern!

    Deine Buchveröffentlichung hab ich gespannt verfolgt und es freut mich sehr, dass es so gut geklappt hat! Hier nochmal meinen Glückwunsch 🙂

    Gelesen hast du ja auch eine Menge und es freut mich, dass dich die Bücher auch begeistern konnten. Ich kann mich auch nicht beschweren über mein Lesejahr, weil wieder so viele tolle Highlights dabei waren 🙂

    Alles Gute fürs neue Jahr wünsche ich dir!

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Mein Jahresrückblick

    Antworten
  12. Hey Aleshanee,

    das freut mich sehr, dass Du meine Beiträge zur Buchveröffentlichung verfolgt hast. Ich bin mir gar nicht sicher, wie viele Leute bei den monatlichen Beiträgen mitgelesen haben. Vielen Dank für Deine Glückwünsche. Ich habe erst vor ein paar Tagen festgestellt, dass noch ein paar verkaufte Exemplare dazu gekommen sind. Ich denke, ich werde wohl erst Ende Januar / Anfang Februar sagen können, wie viel ich wirklich eingenommen habe.

    Das ist ja super, dass Du im vergangenen Jahr viele tolle Bücher beendet hast. Ich werde demnächst bei Deinem Jahresrückblick vorbeischauen. Aber erstmal wünsche ich Dir einen guten Start ins Wochenende!

    viele Grüße

    Emma

    Antworten
  13. Hallo Frank,

    herzlich willkommen! Ja, die meisten Buchblogger*innen rezensieren Hörbücher nur sehr selten oder unregelmäßig. Da falle ich schon etwas auf :). Es freut mich sehr, dass Du bisher einige Tipps für Dich gefunden hast und demnächst öfter vorbeischauen wirst.

    Ich werde mir Deinen Jahresrückblick demnächst auch mal anschauen.

    Einen guten Start ins Wochenende wünscht,

    Emma

    Antworten

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