Lustige Bücher und die Sache mit den Buchreihen – Neues vom Bücherstammtisch

Oben steht "Bücherliebe kennt kein Alter" und unten steht "Freiburger Bücherstammtisch". Im Hintergrund ist ein Bücherregal mit  Büchern in Rot- und Blautönen. Im Vordergrund ein türkisfarbener Tisch, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Links davon steht eine grüne, dampfenden Tasse, rechts sieht man die schwarze Silhouette einer Katze..Hallo Buchlinge, 
wie die Überschrift schon erahnen lässt, geht es in diesem Blogbeitrag um unsere letzten beiden Stammtisch Treffen. Im Februar haben wir über die Themen Lustige Bücher und Ghostwriting für Autor*innen gesprochen. 
Bei unserem Treffen am vergangenen Montag ging es um das Thema Buchreihen
Beide Treffen hielten für mich spannende Erkenntnisse bereit. Aber lest doch am besten selbst. 

Lustige Bücher
In meiner Einladung, die ich immer eine Woche vor unseren Treffen verschicke, formuliere ich immer ein paar Fragen zu unseren Themen. Und diesmal taten sich viele Bücherstammtisch Mitglieder*innen schwer damit, Antworten zu finden. Ich wollte nämlich nicht nur wissen, welche Geschichte sie zuletzt so richtig zum Lachen gebracht hatte, sondern auch herausfinden, was lustige Geschichten für sie ausmachen. 
Eine Besucherin stellte fest, dass sie laut meiner gestellten Definition schon sehr lange kein lustiges Buch mehr gelesen habe. Lustige Geschichten sind für sie meist Geschichten, die überzeichnet  sind. Die dramatische Liebesgeschichte, die übertrieben ausgeschmückte Fanficition zum Beispiel. Allerdings gibt es auch eine regionale Krimireihe, die es ihr angetan hat. Nämlich die Kluftinger-Reihe von Klüpfel und Kobr. 
Andere Bücherstammtisch Mitglieder*innen meinten, dass sie sich bei einer lustigen Geschichte erst einmal mit den Charakteren, insbesondere dem / der Protagonist*in identifizieren müssen. Gerne gelesen werden auch lustige Dialoge oder Szenen, die aus einer Situationskomik heraus entstehen. Allerdings stellen wir auch fest, dass Humor auch sehr subjektiv gesehen werden kann. Als ich wieder einmal Hummeldumm von Tommy Jaud mitbrachte, schüttelte ein Stammtisch Mitglied bloß den Kopf und erklärte, dass sie den Titel schon nach wenigen Seiten abgebrochen hatte. 
Ich entdecke lustige Bücher häufig dann, wenn ich Ablenkung von der Realität brauche und einfach in eine andere Welt eintauchen möchte. So kam ich beispielsweise zu Hummeldumm oder Paris Du und ich. Andere Stammtisch Mitglieder*innen erzählten, dass ihnen nicht zwangsläufig lustige Geschichten über schwierige Zeiten hinweg halfen. Da reicht beispielsweise auch ein spannender Fantasy Roman. 
Ghostwriting für Autor*innen 
Hier stellt sich erst einmal die Frage, wie wir Ghostwriting überhaupt definieren. Das Thema wurde von einem Bücherstammtisch Mitglied angestoßen, die erzählte, dass Ken Follett wohl mehrere Co-Autor*innen habe und er selbst bestimmte Szenen oder Kapitel einfach nur noch absegne, aber sie nicht mehr selbst schreibe. 
Im ersten Moment war ich davon etwas enttäuscht. Schließlich konnte mich seine Jahrhundert-Saga erst vor Kurzem von Neuem begeistern. Das er beispielsweise bei der Recherche für seine Romane unterstützt wird, habe ich mir fast gedacht. Schließlich muss er beispielsweise in der Jahrhundert-Saga die politische Situation und deren Folgen in verschiedenen Ländern gekonnt herausarbeiten. 
Ghostwriting muss zudem von Autor*innenpseudonymen unterschieden werden. So schreiben unter dem Namen Jerry Cotton beispielsweise mehrere Autor*innen. Gerade bei Heftromanen ist es sehr beliebt, dass es eine Autor*innenmarke, aber immer wieder wechselnde Autor*innen gibt, die unter diesem Namen veröffentlichen. 
Außerdem kommt es schon mal vor, dass Biografien nicht immer von denjenigen geschrieben werden, von denen die Biografie handelt. Hier hilft ein einfacher Trick: Autobiografien werden von den Verfasser*innen geschrieben. Bei Biografien arbeiten die Leute, um die es geht, meist mit Journalist*innen zusammen. Allerdings kann eine Biografie mindestens genauso interessant sein. 
Grundsätzlich ist mir wichtig, dass offen damit umgegangen wird, wenn Autor*innen ihre Texte nicht selbst schreiben, wobei das wahrscheinlich sehr selten vorkommt – hoffe ich jetzt einfach mal. Bei Heftromanen oder anderen Serien ist das beispielsweise der Fall. 
Buchreihen 
Wir wollten im März nicht nur über unsere Lieblingsbuchreihen sprechen, sondern auch herausarbeiten, was uns bei Buchreihen wichtig ist. Gibt es Bände, die man auch als einen alleinstehenden Titel erzählen kann? Gibt es Einzelbände, die unbedingt eine Fortsetzung gebrauchen könnten? 
Zuerst einmal wurde ich damit überrascht, dass einige Stammtisch Mitglieder*innen den Begriff Buchreihe anders definierten als ich. Für sie beginnt eine Reihe ab vier Bänden. Für mich hingegen können auch Dilogien (Geschichte, die in zwei Bänden erzählt wird) eine Reihe darstellen. 
Schnell kamen wir beim Thema Buchreihen auf das Krimi Genre: Hier sind Reihen nämlich sehr beliebt. Meistens gibt es Ermittler*innen, die uns über mehrere Bände hinweg begleiten. Eine passionierte Krimileserin meinte, dass sie bei Krimireihen häufig feststelle, dass der Kriminalfall ab einem bestimmten Band in den Hintergrund gerät und es mehr um die Ermittler*innen gehe. Das findet sie nicht nur schade, sondern es ist für sie auch ein Grund, mit einer Reihe aufzuhören. 
Ich hingegen finde es spannend, wenn man vom eigentlichen Genre abweicht, wie es beispielsweise J. K. Rowling mit ihrer Cormoran-Strike-Krimireihe macht. 
Buchreihen haben auch häufig den Vorteil, dass wir wissen, was uns erwartet, wenn wir uns für einen weiteren Band einer Reihe entscheiden. Wir kennen die Atmosphäre und meist gibt es Charaktere, auf die wir uns freuen. 
Was ich auch hier besonders spannend fand war, dass ein Bücherstammtisch Mitglied von einer Reihe erzählte, in der ihr der Protagonist so gar nicht gefiel. Die Nebencharaktere hingegen waren für sie aber so spannend, dass sie die Reihe trotzdem weiterverfolgte. 
Was uns an Reihen auch abschreckt ist, wenn eine Reihe bereits viele Bände hat und wir erahnen, dass wir erst einmal von Anfang an beginnen müssen und nicht mitten drin einsteigen können. Zwar haben viele Reihen eine in sich geschlossene Handlng. Dennoch ist es schön, eine Reihe von Beginn an zu verfolgen, um die Entwicklung der Protagonist*innen mitzubekommen. 
Wir sind dafür, dass bei den Veröffentlichungen von Fortsetzungen nicht zu viel zeit vergehen darf. Ein Bücherstammtisch Mitglied erzählte, dass sie eine Reihe verfolgt habe, deren Fortsetzungen in einem Abstand von 2-4 Jahren erschienen. So hatte sie den Inhalt des vorherigen Bandes meist schon wieder vergessen. 
Zudem ist es auch schlimm, wenn das Cover, oder das Format einer Buchreihe zwischenzeitlich geändert wird. Schließlich ist es besonders schön, sich eine Buchreihe ins Regal zu stellen. Und das sieht dann nicht mehr so schön aus, wenn die Bände optisch nicht mehr zueinander passen. 
Irgendwann bemerkte ich, dass es im Moment gar keine Reihe mehr gibt, die viele Bücherwürmer begeistern kann. Harry Potter schaffte das ja beispielsweise über mehrere Jahre hinweg. Ein Bücherstammtisch Mitglied meinte, dass es vielleicht auch daran liegt, dass wir aus dem typischen Reihen-Hype-Alter raus sind. Ich konterte mit Shades of Grey, was für allgemeines Gelächter sorgte. Was meint ihr? Wächst man aus dem Reihen Hype irgendwann heraus? 

Bücherstammtisch in Freiburg?
Da will ich hin!

Update: Corona ist inzwischen auch bei uns in Freiburg angekommen. Bis zum 20. April sind alle öffentlichen Veranstaltungen verboten. Das Literaturhaus schließt auch für die inoffiziellen Veranstaltungen, weswegen es vorerst keine weiteren Bücherstammtisch Termine geben kann. Ich hoffe sehr, dass sich die Lage bald wieder beruhigt. 
Normalerweise treffen wir uns einmal im Monat an einem Montag ab 17:50 Uhr vor dem Haupteingang der Buchhandlung Rombach in der Bertoldstraße in Freiburg.
Von dort aus gehen wir gemeinsam zu unserem Raum. Monatlich legen wir bestimmte Themen fest, über die wir dann bei unseren Treffen sprechen.
Auf dieser Seite findest Du Infos zu unseren nächsten Terminen und den Themen. (Die Themen werden spätestens eine Woche vor unserem aktuellen Treffen auf der Seite bekannt gegeben). 
Momentan besteht aus Studierenden, Berufstätigen und Senioren und ist somit offen für alle Altersgruppen. Wir reden hauptsächlich über Bücher aus der Belletristik (Unterhaltungsliteratur wie beispielsweise Fantasy, Jugendbuch, Thriller) sind aber auch offen für Bücher aus anderen Bereichen.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, hast Du zwei Optionen:

Mailverteiler: Mail an EmmaZecka(at)gmx.de

Du lässt Dich in den Mailverteiler eintragen. Hier lade ich regelmäßig zu den Stammtisch Treffen ein oder verschicke Umfragen, damit wir die Themen unserer Treffen festlegen können.
Den Mailverteiler führe ich über die Gruppen Funktion von Outlook: Deine E-Mailadresse wird also in meinem Outlook Account im Adressbuch gespeichert, aber nur nach Deinem Einverständnis an die anderen Bücherstammtisch Mitglieder weitergegeben.

What’sApp Gruppe (ab drei besuchten Treffen)

Wenn absehbar ist, dass Du regelmäßig beim Bücherstammtisch vorbeischauen wirst, nehmen wir Dich gerne in unsere What’sApp Gruppe auf: Hier teilen wir Impressionen, tauschen hin und wieder Bücher oder suchen einfach jemanden zum reden, wenn wir gerade eine besonders bewegende Geschichte beendet haben.
Neugierig? Wir freuen uns auf Dich!

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