Hallo ihr Buchlinge,
so langsam wird es wirklich peinlich, wie lange ich den letzten Messebericht schon aufgeschoben habe. Deswegen spare ich mir jetzt ein großes Vorwort und fange gleich mal an…
Seraph Preisverleihung
Über den Preis
Der Seraph ist ein Preis für deutsche Phantastik Autoren. Der Jurypreis wird jährlich im Rahmen der Leipziger Buchmesse von dem Verein Phantastische Akademie e.V. mit Sitz in Mannheim, verliehen.
Der Preis wird in den beiden Kategorien bester phantastischer Roman und bestes Debüt vergeben.
Letztes Jahr kam erstmals die Kategorie Bester Indie-Autor hinzu. Diese Rubrik musste 2017 aber aufgrund organisatorischer Gründe aussetzen.
Preisverleihung 2017
Nach einer kurzen Begrüßung ging es gleich zur Sache: Die Preise wurden vergeben. In der Kategorie Bester phantastischer Roman gewann Katharina Seck mit Die silberne Königin. Dieser Roman ist bei Bastei Lübbe erschienen. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass der Roman schon mal auf ein paar Buchlbogs zu finden war.
Bild von Dromer Knaur |
Den Preis für das beste Debüt gewann Julia Lange mit Irrlichtfeuer.
Katharina Seck konnte den Preis leider nicht persönlich entgegennehmen, was Glück im Unglück war. So konnte Julia Lange nämlich mehr Parts aus Irrlichtfeuer lesen. Schon bei der Frankfurter Buchmesse 2016 hat die Autorin im Rahmen einer Veranstaltung ihren Debütroman vor-gestellt. Bei der Preisverleihung hatte sie die Möglichkeit aus drei Parts zu lesen. Hier wurde schon deutlich, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Parts haben mir mal wieder verdeutlicht, dass dieses Buch wohl doch etwas für mich sein könnte.
Leider konnten Skyara und ich nicht bis zum Schluss bleiben, da es eine weitere, interessante Veranstaltung im Anschluss gab und wir uns relativ spontan entschlossen hatten, bei der Seraph Preisverleihung vorbeizuschauen.
DAS Portal für Blogger und Journalisten
Ihr seid ein großer Fan von Verlagsvorschauen? Euch geht aber der ganze Papierkram auf die Nerven, der danach bei euch herumliegt? Dann gibt es hier eine perfekte Lösung für euch.
Die NEWBOOKS Solutions GmbH und die Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH haben sich zusammengeschlossen und das Por-tal VLB TIX entwickelt. Hier gibt es die Verlagsvorschauen sämtlicher Verlage, digital und ohne massenweise Papierkataloge. (Wer die Vorschauen doch lieber in haptischer Form möchte, kann diese natürlich auch anfordern).
Das Portal wurde auf der LBM vorgestellt. Mir wäre die Veranstaltung aufgrund des Titels fast durch die Lappen gegangen, da er mich nicht packen konnte. Glücklicherweise gab es da noch Skyaras Veto. Sie versicherte: „Da müssen wir hin.“
Der Inhalt in Kürze
Zielgruppe der Plattform sind Journalisten und Blogger, da VLB-TIX das Recherchieren von Neuerscheinungen erleichtern soll. Auf der Plattform sollen alle deutschsprachigen Neuerscheinungen gelistet werden. Die Suchmaske enthält nicht nur eine Stichwort Suche, sondern auch eine Titel- Genre-, oder Medium Auswahl, was mich wahnsinnig freut, da ich so gezielt nach Hörbüchern suchen kann.
Die Plattform ist mittlerweile 17 Monate alt. Die Nutzerzahlen sind zwar um die 5.000 (Stand März 2017), allerdings ist die Anzahl der gewünschten Zielgruppe sehr gering.
Namhafte Verlage wie die Holtzbrinck Gruppe mit den Verlagen S. Fischer, rowohlt, Droemer Knaur oder RandomHouse mit u.a. Heyne, cbj / cbt, Goldmann; der Arena Verlag sowie Klein- und Fachverlage haben ihre Vorschauen auf VLB-TIX hochgeladen.
Da die Plattform noch relativ frisch ist, werden noch neue Funktionen entwickelt, wie beispielsweise das Anfragen von Rezensionsexemplaren über VLB-TIX. (Ich bin mir nicht sicher, ob es diese Funktion bereits schon gibt).
Die Plattform wird auf Dauer nur bestehen können, wenn sich die gewünschte Zielgruppe registriert. Deswegen: Schau dir VLB-TIX doch gleich mal genauer an (nachdem du den Bericht zu Ende gelesen hast 🙂 )
BoD, es hat nicht sollen sein…
Eigentlich sagte unser Terminplan, dass am BoD Stand die Plattform Books on Demand vorgestellt werden solle. Diese wird von vielen Selfpublishern genutzt und wirbt damit, das Buch des Selfpublishers in den Buchhandel zu bringen. Am Stand hatten sich bereits ein paar Jungautoren vor dem Bildschirm platziert. Ein Interessent erklärte, dass die Veranstaltung wahrscheinlich aus einer PowerPoint Präsentation bestehe. Da wurde es mir zu blöd: PowerPoint Präsentationen, die an die Wand geworfen und von mir nicht gelesen werden können. hab ich im Studium schon genug. Da wollte ich nicht noch meine Zeit auf der Messe damit verbringen mir „Hier sehen Sie“-Sätze anzuhören. Deswegen zogen Skyara und ich kurzerhand weiter.
Hilfe! Ein Verlag will was von mir
Es ist schon schlimm. Immer wenn ich mir Messeprogramme durchschaue, bleibe ich meistens an den Autorenveranstaltungen hängen. So kamen wir auch diesmal zur obig genannten Veranstaltung, die von Wolfgang Tischer (literaturcafe) moderiert wurde. Geladen war der Jurist Tilmann Winterling, der sich Tischers Fragen stellte und auf Fragen aus dem Publikum einging.
Tilmann Winterling Wolfgang Tischer (v.r.nr.) |
Verträge sind wichtig
Winterling erzählte im Gespräch, dass Verträge in der Verlagsbranche wichtig sind. Viele kämen mit der mündlichen Zusage, jedoch ist es gut, etwas Festes in der Hand zu haben und die wichtigsten Dinge vorab abgesprochen zu haben.
Normvertrag des Börsenvereins und des Deu-tschen Schriftsteller Verbandes
Der Börsenverein und der Schrifstellerverband haben gemeinsam einen Normvertrag erarbeitet (siehe Handbuch für Autorinnen und Autoren). Dieser kann eine Grundlage für einen Verlagsvertrag bieten, wird aber auch oft abgewandelt.
Die Sache mit den Rechten
Bei den Rechten bekommt der Autor immer den Teil eines Teils. Es ist wichtig, vorab zu klären, welche Rechte beim Autor bleiben. Je nachdem um was es geht, ist es witzlos die Rechte zu behalten und sinnvoller diese an den Verlag abzutreten. Beispielsweise benötigt der Verlag Drittrechte um Vorschauen für das Buch zu drucken oder Marketing Kampagnen zu starten. Außerdem ist es sinnvoll, Rechte abzutreten, die man nicht unbedingt braucht, wie z.B. die Möglichkeit das Buch als Theaterstück zu inszenieren. Allerdings sollte auch dann geschaut werden, dass man die Rechte nicht einfach so verschenkt, sondern dafür sorgt, dass man im Falle eines Theaterstücks auch etwas von dem Kuchen abbekommt.
Vorschuss
Wichtig für den Autor ist die Vorschusszahlung. Dieser hängt nicht nur davon ab, wie lang man schon im Geschäft ist, sondern auch davon in welchem Genre man schreibt und wie die Startauflage ist.
Nachteil von Literaturagenten
Literaturagenten verstehen sich zwar sehr gut darauf, Autoren in einen Verlag zu bekommen und den Buchvertrag gut zu verhandeln. Allerdings gibt Winterling auch zu bedenken, dass Literaturagenturen keine Juristen sind.
Wo und wie finde ich einen guten Anwalt?
Hier empfiehlt Winterling die Anwaltskammer oder Anwälte mit dem Schwerpunkt Urheber- und Medienrecht, die spezialisiert au Autoren und Verlage sind. Der Anwalt muss nicht zwingend aus derselben Stadt kommen. Mittlerweile laufen die Beratungen überwiegend über Mail bzw. das Telefon.
Kampf der Wortgiganten
Danach ging es für uns zum Kampf der Wortgiganten der Poetry Slam Veranstaltung auf der LBM. Ich war ziemlich stolz, dass ich endlich ein Crowd Mitglied zu einer Poetry Slam Veranstaltung au der Messe überreden konnte.
Eigentlich hab ich eine Menge Aufnahmen gesammelt und wollte eine specialige Podcast Folge daraus machen. Allerdings musste ich feststellen, dass die Aufnahmen leider nicht so gut waren, wie erwartet.
Ursprünglich habe ich ein paar YouTube Videos verlinkt. Allerdings sind einzelne Beiträge, wie z.B. die Videos, in denen Aaron Boks zu sehen ist, leider gelöscht worden.
Christian Ritter – Teenager Mädchen
Christian Ritter beschreibt Teenager Mädchen. Mädchen, die einfach nur pubertär sind, komisch lachen und merkwürdige Dinge erzählen.
Lustigerweise hat mir mein Bruder ein paar Tage davor von seiner Arbeit in einem Trampolin Haus und einer Menge Jugendlicher mitten in der Pubertät. Und man hätte wirklich meinen können, dass sie direkt aus Ritters Text entsprungen seien.
(Wirklich, ich war nie so… 🙂 )
Christian Ritter – Giskan im Zoo
Christian Ritter spricht über nervige Verwandtschaft, dem Wunsch sich nicht binden zu müssen, aber sich trotzdem nicht den verwandtschaftlichen Pflichten entziehen zu können.
Gerade das Ende gefällt mir gut.
Der Text beginnt bei etwa fünf Minuten.
Die drei Kandidaten des Finales Foto: Emma Zecka |
Es war etwas komisch, eine Poetry Slam Veran-staltung auf einer Messe mitzuerleben, weil es natürlich jede Menge andere Geräusche nebenher gibt, wie Applaus und Gelächter von anderen Veran-staltungen. Dennoch wurde mir wieder einmal be-wusst, dass ich Poetry Slam Veranstaltungen leider viel zu selten besuche.
Meine beiden Favoriten – Aron Boks und Christian Ritter – kamen ins Finale, weswegen ich oben auch zwei Texte der beiden verlinkt habe.
Skyara und ich in unserer Mitte: Angela Aiden; Foto: A. Mack |
Das Beste kommt immer zum Schluss: Angela Aiden
Kurz nach dem Poetry Slam Wettstreit rasten wir los. Schließlich hatten wir noch eine Verabredung mit Angela Aiden, die extra noch auf uns am Bastei Lübbe Stand ausharrte.
Als wir den Stand schließlich erreichten, stellten wir erleichtert fest, dass sie in guter Gesellschaft war. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie von München nach Leipzig gefahren um die LBM zu genießen sowie Leser und Autorenfreunde zu treffen. Wir plauderten über die Zusammenarbeit mit dem LYX Verlag, über Ideen zwecks Marketing und noch weitere interessante Themen, die ich jetzt – fast zwei Monate nach unserem Treffen – leider nicht mehr alle zusammen bekomme. Außerdem bekamen erste Infos zum zweiten Band von Schattenpriester – Das Opfer der Göttin. Zudem war Angela perfekt ausgestattet: Sie schenkte uns nicht nur Postkarten, sondern auch einen wunderschönen Schlüsselanhänger.
Angela Aiden ist eine wahnsinnig angenehme Autorin, die hoffentlich noch viele schöne Geschichten schreibt und ganz bald eure Bücherregale erobert. Skyara und ich haben uns wahnsinnig gefreut, dass das Treffen zustande kam.
Das war die LBM – The End
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle ein FBM vs. LBM Special machen. Da ich mit den ganzen Messeberichten aber so hinterher bin, kommen hier nur ein paar kurze Schlussworte:
Der Trip mit Skyara nach Leipzig hat trotz abenteuerlicher Anreise wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir beide hatten eine richtig schöne Zeit und waren auch froh, einmal andere Messe Impressionen zu bekommen. Ob es eine LBM 2018 geben wird? Wer weiß, wer weiß…