In einem Monat ist es soweit – der ESC 2016 in Stockholm

Foto: A. Mack

Dieses Jahr habe ich mir ein kleines Special überlegt. Und zwar gibt es keinen typischen (Vor)- Bericht zum diesjährigen ESC Finale. Stattdessen möchte ich euch in zwei kleineren Beiträgen meine bisherigen ESC Highlights präsentieren. Heute geht’s erstmal mit den internationalen Highlights los. Das dient vor allem nochmal als Werbung, damit jeder noch einen Monat lang Zeit hat, sich zu überlegen, ob er sich das Finale am Samstag 14.05 ab 21:00 Uhr in der ARD wirklich anschauen möchte :). 
Aber zuerst einmal… 


ESC – Was ist das? 
ESC steht für “Eurovision Song Contest” (früher Grand Prix) und meint einen Komponisten Wettstreit innerhalb Europas. Mittlerweile ist die Musik aber beinahe nebensächlich geworden und es geht mehr um die Interpreten, bzw. verrückte Auftritte.
Fakten zum ESC 
Die ersten Teilnehmer setzen sich aus den so genannten “Big-Five” zusammen. Diese Länder (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien) gehören zu den größten Geldgebern des ESC. Die anderen Finalisten werden in zwei Halbfinalshows gewählt.
Ausstrahlungen: 
1. Halbfinale
Wann: 10.05. um 21:00 Uhr
Wo: auf den Digitalsendern der ARD (EinsPlus, Einsfestival), Phönix, oder im Netz auf eurovison.
2. Halbfinale – 
Wann: 12.05. um 21:00 Uhr
Wo: auf den Digitalsendern der ARD (EinsPlus, Einsfestival), Phönix, oder im Netz auf eurovision.

Übrigens: Dieses Jahr ist auch wieder Australien mit am Start. Allerdings muss sich das Land für das Finale qualifizieren. Australien gehört zwar nicht zu Europa, ist aber total ESC verrückt. Da wir beim zweiten Halbfinale abstimmen dürfen, empfehle ich euch: Unterstützt einen Haufen verrückter Fans. Schließlich hat Guy Sebastian letztes Jahr bewiesen, dass es die Australier musikalisch echt drauf haben.

Meine bisherigen Favoriten – International 

Belgien: Urban Trad – Sanomi
“Sanomi” ist eine Fantasiesprache. Irgendwie finde ich das Lied außergewöhnlich. Und es steht für die Verrücktheit des ESC. Die Gruppe trat 2003 an und machte mit diesem Lied den 2. Platz. Neulich stand ich in der Straßenbahn und hörte einem Gespräch zu, dass in einer mir fremden Sprache geführt wurde.
Es klang sogar ein bisschen wie “Sanomi”

Finnland: Lordi – Hard Rock Hallelujah
2006 ging diese Gruppe für Finnland an den Start und sicherten sich den ersten Platz. Als mein Bruder sich damals – mit 10 Jahren – als Lordi Fan outete (die Phase hielt glücklicherweise nicht lange an) machte ich mir dann schon Sorgen… 🙂
Ernsthafter Hard Rock Fan bin ich definitiv nicht, finde die Nummer inzwischen aber echt lustig. Damals habe ich mich über den Sieg ziemlich aufgeregt :-).

Litauen: LT United – We are the winners

Im selben Jahr wollte Litauen sich mit dieser Kampfansage den Sieg sichern. Für den ersten Platz hat es dank finnischen Kostümen nicht gereicht. Aber dafür gab’s Platz 6.
Und als ich mich auf ESC Recherchen begab, konnte ich mich sogar noch dunkel an diesen Beitrag erinnern.
Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass er so weit zurück liegt. 
Finnland: Lordi – Hard Rock Hallelujah
2006 ging diese Gruppe für Finnland an den Start und sicherten sich den ersten Platz. Als mein Bruder sich damals – mit 10 Jahren – als Lordi Fan outete (die Phase hielt glücklicherweise nicht lange an) machte ich mir dann schon Sorgen… 🙂
Ernsthafter Hard Rock Fan bin ich definitiv nicht, finde die Nummer inzwischen aber echt lustig. Damals habe ich mich über den Sieg ziemlich aufgeregt :-).
Frankreich: Jessy Matador – Allez ola ole
Die meisten von euch werden das Lied wahrscheinlich mehr oder weniger aus dem Fußball kennen. Seinen Ursprung hatte es aber 2010 beim ESC. Hier gab es eine Menge toller Beiträge. Ich höre das Lied, sechs Jahre danach, immer noch sehr gerne.
Obwohl der Text wahrscheinlich äußerst sinnfrei ist. (Anmerkung: Ich kann kein Wort französisch.
Abgesehen natürlich von “Baguette”).
Ich finde aber es verbreitet eine fröhliche Stimmung. Damals hatte ich in Erinnerung, dass Frankreich schlecht abgeschnitten hat. Heute stelle ich fest, dass es nur Platz 12 war, was eigentlich gar nicht mal so schlimm ist.

Serbien: Milan Stankovic – Ove je Balkan 
2010 waren so viele schöne exotische Lieder dabei. Den ESC habe ich damals mit einer Freundin geschaut. Und “Balkan, Balkan, Balkan” (höre Refrain 🙂 ) gehörte noch Wochen nach dem ESC zu unseren Insidern. 

Irland: Jedward – Lipstick
Die Zwillinge von Jedward haben geniale Frisuren.
Ihr Song “Lipstick” ist etwas speziell, aber noch lange nicht so eigen, wie manch andere Beiträge.
Eigentlich wollten die Zwillinge so lange beim ESC mitmachen, bis Irland mal gewinnt. Jedoch durften sie nur noch ein Jahr später an den Start… 🙂
Vereinigtes Königreich: Blue – I can
Blue ist die Boygroup schlecht hin. Als ich damals erfuhr, dass sie am ESC teilnehmen, war ich total begeistert, weil ich endlich mal eine Gruppe aus einem anderen Land vorab kannte und mir somit nicht nur die deutschen Teilnehmer etwas sagten. 
Allerdings finde ich, dass die Sänger bei diesem Lied schon ziemlich kämpfen müssen… 

Österreich: Natalia Kelly – Shine 
Noch nie hat es mich so geärgert, dass es ein Beitrag nicht ins Finale geschafft hat, wie 2013 bei Natalia Kelly.
Sie brachte alles mit: Eine geniale Stimme und einen Song mit Ohrwurm Qualität. Warum sie nicht ins Finale gewählt wurde? Das wüsste ich wirklich auch gerne.
Natalia Kellys Karriere fing schon früh an. Sie nahm zuerst mit einem Duett Partner an der Castingshow “Kiddy Contest” teil, die in Österreich – zumindest damals – relativ bekannt war. Später wurde sie Teil der Kinder Musik Gruppe “Gimme 5”.
Schließlich nahm sie Jahre später an der “The Voice” Staffel von Österreich teil, gewann den Wettbewerb und sollte nach Malmo fahren. Dort lief es leider überhaupt nicht nach Plan.
Allerdings kann ich jedem von euch ihr Debütalbum “Natalia Kelly” empfehlen. Einfach nur eine wunderbare CD! *Werbung Ende*

Russland: Buranowskije Babuschki  Party for everybody dance 
Backende Damen auf der Bühne! Ich glaube, das gab es in der ESC Geschichte noch nie. Ich finde das hat schon ein bisschen “7, 7, alulu” Qualität. Die singenden Damen schafften es sogar auf Platz 2. Damit hätte ich nie gerechnet. 

Niederlande: The Common Linnets – Calm after the storm
Eigentlich waren The Common Linnets eine meiner Favoriten. Das Lied kommt ruhig daher, ist aber trotzdem echt schön und wirkt keinesfalls langweilig.
Die Band war nach dem zweiten Platz beim ESC zumindest in Deutschland ziemlich erfolgreich. Momentan haben sie eine Single mit den Country Gefährten The BossHoss am Start.

Norwegen: Carl Espen – Silent Storm 
Das Lied ist sehr bewegend. Es geht langsam los, man könnte sich fragen, was denn jetzt für eine Ballade kommt. Doch dann schafft es Carl Espen eine Spannung aufzubauen. Das Lied kommt zu einem Höhepunkt und wird richtig kraftvoll. Obwohl Platz 8 kein schlechter Platz ist, hätte ich Carl Espen gerne unter den Top 3 gesehen – oder gehört :-). 

Malta: Firelight – Coming home 
Ein lebendiger Country Hit, der mich gut unterhalten hat.
Leider sahen das die meisten ESC Zuschauer etwas anders und riefen nicht für Malta an. Die Gruppe landete auf Platz 23. 

Schweden: Mans Zelmerlow – Heroes 
Ja ja… Natürlich vermuteten so ziemlich alle, dass Mans Zelmerlow nur aufgrund seines stummen Duettpartners, dem Strichmännchen, gewonnen hat. Und wie schon mal irgendwo in einem Monatsrückblick oder ESC Best Of erwähnt, finde ich, dass er an diesem Abend nicht soo gut singt. Dennoch finde ich “Heroes” eine faszinierende Single. Ich höre sie auch heute immer noch gerne und sehe in meinem Kopfkino keine Strichmännchen dazu tanzen. Sprich: Mich hat das Lied auch so überzeugt. Aber die Bühnenshow ist toll! 🙂

Belgien: Loic Nottet – Rhythm Inside 
Loic Nottet fiel mit seinem faszinierenden Beitrag sofort auf.
Mich konnte der Song fesseln und ich bin wirklich gespannt, ob oder was wir von dem belgischen Künstler noch hören werden. Er hat definitiv Potential.

Österreich: The Makemakes – I am yours 
Es ist so hart, wenn das Gastgeber Land mit einer tollen Band, mit Null Punkten auf den letzten Platz verbannt wird. Ein bisschen erinnerte mich die gefühlvolle Ballade an Max Mutzke. Was es mit seinem Lied auf sich hat… Entweder ihr geht googeln, oder ihr wartet einen Monat :-).
Das Fazit 
Ich habe mich für diesen Beitrag durch 14 Jahre ESC Geschichte gehört. Während uns im “Lena”- Jahr noch individuelle Beiträge begegneten, die die jeweiligen Kulturen mancher Länder gefühlt noch unterstrichen, werden die meisten Beiträge in den letzten Jahren eher poppiger und gefühlt westlicher. Früher nervte es mich, wenn ein Beitrag in einer Landessprache, die ich nicht verstand, relativ weit vorne mitspielte, weil ich das Gefühl hatte, dass sich hier nur die Nachbarländer die Punkte zuschieben.
Heute denke ich mir, dass die musikalische Qualität beim ESC zwar zugenommen hat, vieles aber ähnlich klingt.
2015 habe ich das erste Mal die Halbfinalsendungen geschaut und mir hierfür sogar Stichpunkte gemacht. (Blogartikel müssen ja ordentlich vorbereite werden). Jedenfalls hat mir das am Finalabend geholfen, da ich die Lieder so wiedererkannte und sie nicht von einmal hören beurteilen musste.
Ich habe also schnell gemerkt, welcher Hit Ohrwurm Qualität hat und wer schnell in Vergessenheit gerät.
Bewusst habe ich mich hier übrigens gegen die Standards wie z.B. Loreen oder Emily de Forrest entschieden. Nicht, weil die Künstlerinnen schlecht sind, sondern weil es einfach Lieder gab, die mir im Vergleich besser gefallen haben und der Beitrag sowieso schon ziemlich gut gefüllt ist. 
Eure Highlights? 
Schaut ihr den ESC?
Was waren eure bisherigen Highlights? 

4 Gedanken zu „In einem Monat ist es soweit – der ESC 2016 in Stockholm“

  1. "Rhythm inside" (?) hat mich mitgerissen, auch wenn der Rhythmus etwas komisch ist. Ansonsten… ich hatte anderer Favoriten xD

    Der ESC klingt für mich meistens gleich – ein bisschen Tradition, viele Kostüme, starke Frauen, viele Duette usw. Ich mag es, dass sich einige Teilnehmer beim Grand Prix noch auf "alte" Musik besinnen und nicht nur Techno-Elktro-Zeugs läuft 🙂

    Antworten
  2. Oh ja "Rhythm Inside" war wirklich gut. Aber ich dachte mir irgendwann, wenn ich jetzt noch mehr Lieder mit aufnehme, dann platzt der Beitrag 🙂
    Und Jepp der Rhythmus ist anders…

    Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt was uns dieses Jahr in Stockholm erwartet :-).
    vielen Dank für deinen Kommentar!
    viele Grüße
    Emma

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  3. Hey Emma!
    Ein toller Beitrag! Ich schau den ESC recht gern an, auch wenn mich die abschließende Auswertung doch immer sehr ärgert. Solang die Art der Bewertung nicht angepasst und in allen Ländern gleich ist, macht das doch keinen Spaß.
    Auf die musikalischen Beiträge freue ich mich aber jetzt schon sehr!
    Liebe Grüße
    Anka

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  4. Ja das mit der Bewertung ist immer so eine Sache. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass man da irgendwann mal etwas ändern wollte. Aber wahrscheinlich streuen sie dieses Gerücht jedes Jahr.
    Mittlerweile ist ja die ESC CD mit allen Teilnehmern veröffentlicht worden.
    Und Jamie Lees Album kommt kommende Woche raus. Da bin ich wirklich gespannt, wie die CD so ist.
    viele Grüße
    Emma

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