Teufels Tanz

Das Hörbuchcover von "Teufels Tanz" Band 3 der Mordgruppe 2 Reihe.
Bild von Argon Verlag

Der Inhalt

Bei dieser Rezension handelt es sich um die Rezension eines Reihenabschlusses. Ich werde nicht inhaltlich spoilern, setze das Wissen aus den vorherigen Bänden für meine Rezension aber voraus.

Gemeinsam mit Ursula Poznanski begeben wir uns ein vorerst letztes Mal nach Wien: Es gibt einen neuen Mord, der die Wiener Mordgruppe auf Trab hält. Ein Mann wurde am Straßenstrich ermordet. Der Täter scheint schnell gefunden. Doch Finas Bauchgefühl sagt, dass die Lösung nicht so einfach auf der Hand liegen kann. Wird sie Recht behalten?

Vielleicht erinnert ihr euch noch an meine Rezensionen zu den ersten beiden Bänden dieser Reihe. Ich habe die Hörbücher damals in gekürzter Ausgabe gehört. Die Kriminalfälle waren zwar spannend, aber ich hatte auch jede Menge Fragen, die nicht beantwortet wurden. Ich war also gespannt auf den Reihenabschluss. Nun muss ich aber gestehen, dass ich mich überhaupt nicht an die vorherigen Fälle und die gestreuten Andeutungen erinnern konnte.

Interessanterweise hatte ich aber den Eindruck, dass meine Wissenslücken hier kein Nachteil waren, weil dieser Kriminalfall für mich auch gut für sich allein stehen konnte. Immer wieder werden Details aus den vorherigen Mordfällen zusammen-, und mit diesem Fall in Verbindung gebracht, sodass ich nicht das Gefühl hatte, dass mir Inhalt verloren gegangen ist.

Dennoch blieb für mich der große Aha-Effekt aus als uns Ursula Poznanski die Auflösung der Reihe präsentierte. Den Fall und die Auflösung fand ich zwar nachvollziehbar und auch gut umgesetzt, jedoch war ich schon etwas enttäuscht, dass ich keinen Aha-Effekt bezogen auf die Reihe hatte.

Die Figuren

Was mir inhaltlich fehlte konnte Ursula Poznanski für mich gut mit den Figuren ausgleichen:

Hauptfigur Fina, aus deren Perspektive ein Großteil der Reihe erzählt wird, hat mir sehr gut gefallen und auch innerhalb der Reihe eine tolle Entwicklung hingelegt. Während sie zu Beginn der Reihe noch zurückhaltend ist und sich anpasst, obwohl es Dinge gibt, die sie stören, schafft sie es in diesem Band Dinge zu benennen und scheint auch ihren Platz innerhalb des Mordgruppe-Teams gefunden zu haben. Ich hoffe sehr, dass sie als Ermittlerin in einem weiteren Krimi von Ursula Poznanski auftauchen wird.

Auch die Nebenfiguren hat Ursula Poznanski toll platziert: Da wären zum einen Figuren, die Fina das Leben schwer machen, wie ihre Schwester Kalli oder Oliver, ein Kollege, den eigentlich niemand leiden kann. Sie sorgen dafür, dass es ordentlich Konfliktpotenzial gibt und Fina gezwungen ist Entscheidungen zu treffen.

Dann gibt es aber auch die Figuren, die Fina den Rücken stärken, zu ihr halten und Überraschungen für sie bereithalten. Dennoch ist sich Fina nicht sicher, wie viel sie ihnen anvertrauen kann. Schließlich besteht immer die Gefahr, verletzt zu werden.

Gern hätte ich mehr Zeit mit den Figuren verbracht und hoffe daher, dass es vielleicht irgendwann noch einen Band dieser Reihe geben wird.

Die Hörbuchgestaltung

Das Hörbuch wurde, wie die vorherigen Bände, gekürzt als CD-Ausgabe und ungekürzt ausschließlich als Hörbuch-Download produziert. Bei mir ist durch Zufall der Hörbuch-Download eingezogen, was sich für mich vor allem dadurch bemerkbar machte, dass die Perspektiven des Antagonisten ausführlicher waren. Irgendwann begannen mich die Perspektiven zu nerven, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass sie Hinweise für mich bereithielten um auf die Lösung des Falls zu kommen. Es kann aber auch einfach sein, dass mein Krimi-Gespür etwas eingerostet ist.

Das Hörbuch wird wieder von Julia Nachtmann gelesen, die auch die beiden vorherigen Bände gelesen hat. Auch in diesem Band entschied sich der Verlag für das Stilmittel des Stimmverzerrers um dem Antagonist eine andere Stimme zu geben. Spannend fand ich, dass ich Julia Nachtmann als Sprecherin anhand ihrer Betonung trotzdem heraushören konnte.

Julia Nachtmann interpretiert an sich schlicht, was mir sehr gut gefallen hat. Sie arbeitet Konflikte oder Atmosphäre vor allem durch ihre Betonung heraus. Wenn Fina mit ihrer Schwester streitet, liest Nachtmann schon mal schnell oder wird lauter. Wenn es Figuren gibt, die sich an unschöne Dinge erinnern, wird sie leiser und liest ruhiger.

Ich bin immer wieder beeindruckt wie wandlungsfähig Julia Nachtmanns Stimme ist.

Der Schreibstil

Ursula Poznanskis Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich mochte es wie sie Handlung inklusive der Konflikte aufbaut. Oft habe ich mich gefragt, wie es weitergeht und ob die Mordgruppe den Mörder wirklich finden wird.

In den vorherigen Bänden gab es im Schreibstil immer wieder ein paar Formulierungen, die für mich ungewohnt klangen. Das war auch diesmal der Fall. Leider habe ich keine Beispiele mitgeschrieben. Jedoch führten diese ungewohnten Formulierungen für mich nicht dazu, dass ich Mühe hatte wieder in die Handlung hineinzukommen.

Etwas schmunzeln musste ich darüber, dass Ursula Poznanski typische österreichische Begriffe nennt, die mir erst aufgefallen sind, seit ich Verwandtschaft in Österreich habe, welche die Begriffe ebenfalls verwendet. In Österreich ruft man beispielsweise nicht den Krankenwagen, sondern die Rettung. Außerdem meldet man sich nicht krank oder ist nicht krankgeschrieben, sondern im Krankenstand. Ich glaube nicht, dass sich Ursula Poznanski bewusst dafür entschieden hat, die Begriffe zu verwenden. Diese Kleinigkeiten haben mir jedoch gezeigt, dass wir uns hier in einem anderen Land befinden.

Gesamteindruck

Teufels Tanz bringt eine spannende Handlung mit interessanten Figuren mit sich. Der Mordfall funktioniert an sich auch für sich alleinstehend. Lediglich die Informationen über die Teammitglieder der Mordgruppe werden nicht groß zusammengefasst, sodass es aus meiner Sicht doch sinnvoll ist mit dem Reihenauftakt zu starten.

Etwas unschlüssig bin ich, was die Auflösung betrifft: Für die Handlung an sich fand ich die Auflösung gelungen. Bezogen auf die gesamte Reihe fand ich sie etwas enttäuschend, weil mir die Verbindung zu den vorherigen Fällen gefehlt hat.

Infos zum Hörbuch

Teufels Tanz (Mordgruppe 2 Band 3)
Geschrieben von: Ursula Poznanski
Gelesen von: Julia Nachtmann
Bewertung: 3 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

Hier findet ihr mehr Infos über Ursula Poznanski.

Hier findet ihr mehr Infos über Julia Nachtmann.

Weitere Bände

Stille blutet* (Band 1)
Böses Licht* (Band 2)

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Dieses Hörbuch sowie die mit * markierten Titel wurden mir kostenlos als Rezensionsexemplare von Argon Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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