Monat: Juni 2019
Was macht ein gutes Hörbuch aus?
Hallo Hörbuchfans, oder solche, die es werden wollen,
wieder einmal hat mich der Freiburger Bücherstammtisch zu einer kleinen Reihe rund um das Thema Hörbuch inspiriert. Im Juni war nämlich genau dieses Thema eines unserer Programmpunkte. Und wer meinem Blog schon eine Weile folgt, weiß, dass ich einiges zum Thema Hörbuch zu erzählen habe.
Beginnen wir also diesen, längst überfälligen, Themenschwerpunkt mit den Fragen: Was macht für mich ein gutes Hörbuch aus? Welche Aspekte entscheiden darüber, ob ein Hörbuch bei mir einziehen darf?
Frantumaglia
Der Inhalt
Ich wusste schon seit einer Weile, dass diese Textsammlung geplant ist. Mir wurde erzählt, dass wir bei Frantumaglia Elena Ferrante besser kennenlernen. Meine Vorfreude war sehr groß. Doch leider konnte mich Frantumaglia nicht ganz packen…
Frantumaglia ist kein Roman aus der Feder der neapolitanischen Autorin. Hier werden uns eine Auswahl verschiedener Briefe präsentiert, die Elena Ferrante an Journalisten oder ihren Verlag geschrieben hat. Als ich von dem Inhalt hörte, fand ich die Idee eigentlich ziemlich gut: Schließlich sind Briefe etwas sehr persönliches und ich rechnete also damit, dass wir nach dem Hörbuch ein bisschen mehr über Elena Ferrante wissen, als zuvor. Leider war das aus meiner Sicht nicht so.
Neue Rubrik Ge(h)schrieben: Mein Autorenleben
Der Pfau
Der Inhalt
Der Pfau gehört zu den Geschichten, die mich wirklich positiv überrascht haben. Hier erwartet uns nämlich nicht nur ein anspruchsvoller Schreibstil, sondern auch Humor, der manchmal vielleicht auch etwas dunkler wird.
Selten habe ich ein Hörbuch erlebt, dessen Titel so gut getroffen ist, wie bei Der Pfau. Ein Pfau bestimmt den Inhalt der Geschichte nämlich von Beginn an. Unsere Geschichte spielt in einer abgelegenen Gegend auf einem Cottage, das dem Ehepaar McIntosh gehört. Sie haben Ferienwohnungen, die sie an zahlungswillige Kunden vermieten. Und so sind sie Feuer und Flamme als sie einen lukrativen Auftrag an Land ziehen: Eine Gruppe Bänker mietet sich nämlich für ein Teambuilding Wochenende ein.
Ge(h)plaudert: Bücherliebe TAG mit emion
Vanitas – Schwarz wie Erde
Der Inhalt
Vanitas wurde mir ebenfalls auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Bisher hatte ich schon einige Titel von Ursula Poznanski gehört. Aber bisher fehlte mir immer das gewisse Etwas. Doch als ich hörte, dass das Hörbuch von Luise Helm gelesen wurde, dachte ich mir, dass ich eigentlich nicht viel zu verlieren habe. Und tatsächlich: Vanitas ist die erste Geschichte, mit der mich Ursula Poznanski für sich gewinnen konnte.
Böse Zungen würden vielleicht behaupten, dass die Handlung von Vanitas erst einmal etwas klischeehaft klingt. Wir lernen Caro kennen, die in einer Art Zeugenschutzprogramm lebt. Sie ist nicht einmal Polizistin, aber wurde dennoch als verdeckte Ermittlerin für einen früheren Fall engagiert, über den wir zu Beginn der Geschichte nicht viel wissen.
Rückwärtswalzer
Der Inhalt
Nach den ersten 15 Minuten entfuhr mir ein tiefer Seufzer und ich fragte mich kurz, ob ich die Geschichte wirklich hören will. Wir lernen den Schauspieler Lorenz kennen, der sehr mit sich beschäftigt ist. Dann verliert er von heute auf morgen seinen Job, die Freundin und seine Wohnung. Und natürlich gehen diese Verluste nicht spurlos an ihm vorbei. Lorenz befindet sich also in einer waschechten Midlife-Crisis und ich war mir nicht sicher, ob ich genug Nerven hatte, ihn dabei zu begleiten, dort wieder herauszukommen. Doch dann nimmt die Geschichte eine interessante Wendung: Wir lernen nämlich Lorenz Familie, seine drei Tanten kennen, die eine wichtige Rolle in Rückwärtswalzer spielen.
Literaturverfilmungen – ein Koffer voller Titel – Bücherstammtisch im Mai 2019
Der Insasse
Der Inhalt
Die Geschichte hat schon allein vom Plot her für Schlagzeilen und vielleicht auch Spannung gesorgt. Wir lernen Til kennen, der sich als so genannter V-Patient in die forensische Abteilung einer Psychiatrie einschleusen lässt, mit dem Ziel, dem mutmaßlichen Entführer seines Sohnes zu entlocken, ob sein Sohn noch lebt bzw. wo er zu finden ist. Kritische Stimmen gaben vor Erscheinen des Titels zu bedenken, dass man sich ja nicht einfach so in eine Psychiatrie einweisen lassen könne und schon gar nicht in die forensische Abteilung, in der nämlich Straftäter sind, die eine psychische Erkrankung haben.