damit euch – oder vor allem mir – die Sommerpause des Freiburger Bücherstammtisches nicht so lange vorkommt, blicke ich heute auf unser Treffen im Juli zurück. Wir begaben uns nämlich auf eine galaktische Reise…
Per Anhalter durch die Galaxis in aller Kürze
Die Geschichte beginnt tragisch: Arthur Dent muss sich nicht nur damit abfinden, dass sein Haus abgerissen wird, sondern auch noch damit zurechtkommen, dass kurz danach die Erde in die Luft gesprengt werden soll.
Und alles nur wegen dieser blöden Umgehungsstraße. Aber dank seinem Freund Ford Prefect, der von dem Planeten Beteigeuze abstammt, überlebt er das Szenario. Ford ist einer der Autoren des Reiseführers Per Anhalter durch die Galaxis. Und genau dorthin nimmt er Arthur jetzt auch mit.
Auf einer Skala von 1 bis 10…
emion machte den Vorschlag, erst einmal mit einer kleinen Bewertungseinheit einzusteigen: Wie gefiel uns die galaktische Reise auf einer Skala von 1 bis 10?
Hier waren wir alle recht nah beieinander: Wir bewegten uns alle im 7er bis 8er Bereich.
Die Handlung: Auf der Suche nach dem roten Faden
Ich gab der Geschichte beispielsweise 7 bis 7,5 Punkte, was hauptsächlich an der gelungenen Interpretation von Christian Ulmen lag, auf die ich im Laufe des Artikels aber noch eingehen werde.
Mir persönlich fehlte der rote Faden in der Geschichte. Es stellte sich heraus, dass es auch anderen Bücherstammtisch Mitgliedern ähnlich erging.
Isona beeindruckte mich, weil sie erklärte, dass sie den fehlenden roten Faden zwar bemerkt habe, es ihr aber nichts ausgemacht hatte, da die Geschichte schon an sich verrückt genug ist.
Die Charaktere
Glücklicherweise konnte ich beim Bücherstammtisch Treffen feststellen, dass auch die anderen Teilnehmer eindeutige Parallelen zu Marc-Uwe Klings Känguru-Trilogie feststellten.
So erinnerte Arthur Dent dezent an Marc-Uwe. Er wirkt pessimistisch und hat auch keinen Antrieb etwas aus seinem Leben zu machen.
Ford und das Känguru unterscheidet nur eine Sache: Während das Känguru sein Gegenüber absichtlich in ein Gespräch verwickelt, um es dann gekonnt zu verwirren, meint Ford seine Vorschläge bitterernst und zeigt so, dass er etwas naiv ist.
Im Laufe der Geschichte lernen Ford und Arthur einen Roboter mit Depressionen kennen: Nämlich Marvin. Hier gingen unsere Meinungen etwas auseinander:
Einerseits war überdeutlich, dass Marvins Aussagen unglaublich überspitzt dargestellt und auf der Metaebene ironisch zu betrachten sind. Ich kann mich nicht erinnern, dass der Roboter nur eine einzige positive Aussage von sich gegeben hat.
Andererseits stellte ich die gewagte These auf, dass dieser Charakter zu Konflikten führen könnte, gerade weil die typischen Symptome für Depression hier so überspitzt dargestellt werden.
Inhaltlich fiel uns auf, dass zwar immer wieder betont wurde, wie unwichtig, die Erde als Planet eigentlich sei. Dennoch wurden Ereignisse ständig mit Situationen verglichen, die es nur auf der Erde gab.
Hörbuch oder Buch?
emion, Isabelle und ich hatten uns der Hörbuchfassung gewidmet, während die anderen Bücherstammtisch Mitglieder das gedruckte Buch bevorzugten. Wir drei mussten bei der Art von Christian Ulmens Interpretation ebenfalls an die Känguru-Reihe denken, was aber nicht schlecht ist.
Am besten gefielen uns Ulmens Interpretationen von Ford Prefect und einem allwissenden Computer, den Ulmen kurzerhand wie einen Mönch singen ließ.
Obwohl es sich bei dem Hörbuch um eine ungekürzte Lesung handelte, waren wir uns uneinig, ob die im Buch existierenden Fußnoten mitgelesen wurden. So bestand eine Fußnote beispielsweise darin, über die Herkunft von Fords Namen zu informieren. Und ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern, etwas darüber im Hörbuch gehört zu haben. Hier stellten wir aber auch fest, dass man die Fußnoten eigentlich auch in den gesamten Inhalt integrieren könnte, da sie inhaltlich nicht von der Handlung wegführten.
Unsere Lektüre bis Januar
Als wir uns im Januar für den Anhalter entschieden, verlor Der unvergleichliche Jeeves von P. G. Wodehouse das Voting nur ganz knapp. Deswegen beschlossen wir kurzerhand das Buch (Achtung, den ersten Band dieser Reihe!) bis zum Januar zu lesen.
Im Januar wählen wir dann wieder eine neue Lektüre.
An dieser Stelle noch der kleine Hinweis: Wer kein Problem mit englischer Lektüre hat, sollte sich das Buch im Original beschaffen, da es im Deutschen nur noch gebraucht zu bekommen ist.
Aber natürlich treffen wir uns weiterhin monatlich um über Bücher zu sprechen. Unser nächstes Treffen findet am Montag den 17. September statt. In Kürze starte ich eine Themen Umfrage.
Und sonst so? Wie war die Stimmung?
Foto: A. Mack |
Im Juli war unser Stammtisch wieder gut besucht. Ob das nur an Douglas Adams oder auch an unserer Verpflegung lag? Wer weiß das schon.
Auf dem Bild seht ihr nicht nur unsere Speisen und Getränke sowie die Stammtisch Lektüre, sondern könnt auch einen ersten Blick auf unsere neuen Flyer werfen, die bald in Umlauf kommen werden. Die gut eingerollten Zettel sind nur ein kleiner Auszug unserer Zitatesammlung. Ich verrate euch an dieser Stelle mal ein kleines Geheimnis: Isona ist die Queen of Quotes.
Wir diskutierten nicht nur lebhaft über den Anhalter, sondern stellten uns in der neu eingeführten offenen Runde zum Schluss auch noch Bücher vor, von denen wir unbedingt berichten mussten. Ich brachte drei Exemplare mit und bewarb jedes Exemplar mit einem kleinen Satz. Letztendlich habe ich von Frank Schätzings Tyrannei des Schmetterlings und C. J. Tudors Kreidemann erzählt.
Allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich die Gruppe mit meiner Beschreibung des Kreidemanns verstörte, obwohl ich die Geschichte wirklich mag und eigentlich hoffte, dass die Begeisterung auf die Gruppe übergehen würde.
Isona bemerkte schließlich sachlich: “Emma, emion springt gleich aus dem Fenster und Sandra liegt gleich unter dem Tisch. Du kannst uns nicht so grausame Dinge erzählen!” (Oder so ähnlich).
emion und Isona waren sich jedenfalls einig, dass sie schon wussten, warum sie die Bücher, die ich ihnen empfahl besser nicht anrührten.
Foto: A. Mack |
Allerdings toppte Alinas Beschreibung ihrer mitgebrachten Lektüre meine grausigen Erzählung. Sie leitete ihr Buch ungefähr folgendermaßen ein: “Die Protagonistin haut von zu Hause ab, weil sie sonst an ihrem sechzehnten Geburtstag von ihren Eltern getötet und gegessen wird. Ich fand das Buch eigentlich ganz gut.”
Stille.
Ich: “Haha!”
Ich liebe solche unabsichtlich schrägen Sätze.
Als ich dann noch fragte, wie sich die Bevölkerung in der Geschichte fortpflanzte, wenn die Kinder mit sechzehn Jahren gegessen werden, bemerkte emion: “Du stellst echt schräge Fragen, Emma.” (Das ist jetzt wohl keine gute Werbung für zukünftige Interviewpartner…).
Bücherstammtisch in Freiburg? Ich will mitmachen!
Du kommst aus Freiburg oder der näheren Umgebung und möchtest Dich mit anderen Bücherwürmern einmal im Monat über Bücher austauschen?
Dann bist Du hier genau richtig: Wir treffen uns einmal im Monat an einem Montag ab 17:20 Uhr vor dem Haupteingang der Buchhandlung Rombach in der Bertoldstraße in Freiburg.
Von dort aus gehen wir gemeinsam zu unserem Raum. Monatlich legen wir bestimmte Themen fest, über die wir dann bei unseren Treffen sprechen.
Auf dieser Seite findet ihr Infos zu unseren nächsten Treffen und den Themen.
Momentan besteht unsere Gruppe aus Studierenden, ist aber für alle Altersgruppen offen. Wir reden hauptsächlich über Bücher aus der Belletristik (Unterhaltungsliteratur wie beispielsweise Fantasy, Jugendbuch, Thriller) sind aber auch offen für Bücher aus anderen Bereichen.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, hast Du zwei Optionen:
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Du lässt Dich in den Mailverteiler eintragen. Hier lade ich regelmäßig zu den Stammtisch Treffen ein oder verschicke Umfragen, damit wir die Themen unserer Treffen festlegen können.
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Wir freuen uns auf Dich!