Ich vermisse dich

Das Hörbuchcover von "Ich vermisse dich"
Bild von der Hörverlag

Der Inhalt

Der Klappentext von „Ich vermisse dich“ klang vielversprechend. Ermittlerin Kat wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Kaum hat sie ihre große Liebe auf einer Dating-Seite entdeckt, taucht ein Junge auf, der glaubt, den Mann zu kennen… Es stellt sich die Frage, inwiefern ihre große Liebe etwas mit den aktuellen Ermittlungen zu tun hat.

Die Geschichte wird aber nicht nur von diesem Handlungsstrang getragen. Kats Vater war ebenfalls Polizist. Allerdings wurde er ermordet. Als der vermeidliche Mörder ihres Vaters im Sterben liegt, nutzt sie ihre letzte Chance ihm noch einmal gegenüberzutreten und der Sache auf den Grund zu gehen. Denn an die Ergebnisse der Ermittlungen konnte sie nie so recht glauben.

Der Handlungsstrang rund um die Dating-Website konnte mich trotz großer Schwächen gut unterhalten. Hier gab es immer wieder Passagen aus der Sicht der Betroffenen, die von Spannung getragen wurden. Allerdings nervte mich der Handlungsstrang indem sich Kat auf die Suche nach dem Mörder ihres Vaters begab.

Diese Handlungsstränge hatten überhaupt nichts miteinander zu tun. Zudem hatte ich den Eindruck, dass dieser Strang auch nicht dazu beiträgt, dass wir Hauptperson Kat besser kennen lernen. Hier gab es immer wieder Wiederholungen, die zwar deutlich machten, dass Kat mit der Vergangenheit zu kämpfen hatte, jedoch wurde mir hier zu viel wiedergekäut und zu wenig in der Geschichte voran gegangen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sich beide Handlungsstränge mehr aufeinander bezogen hätten.

Zudem waren mir die Charaktere zu oberflächlich dargestellt, bzw. dachten manchmal keinen Schritt weiter. Ein College Student, der mittlerweile mit beiden Beinen im Leben stehen sollte, wird von Coben oft wie ein naives Kind beschrieben und kam mir somit unrealistisch vor.

Allerdings transportierte Harlan Coben die Bedrohung, die von den Ermittlungen rund um die Dating-Website ausging, wirklich sehr gut. Ich wollte unbedingt wissen, wie dieser Handlungsstrang sein Ende fand. Ich musste aber feststellen, dass auch diese Geschichte verhältnismäßig leicht zu durchschauen war.

Der Schreibstil

Obwohl Harlan Coben mich hier und da mit seinen Spannungsbogen packen konnte, habe ich mich nicht so recht mit seinem Schreibstil anfreunden können. Er hat es nicht geschafft, mir seine Charaktere wirklich nahe zu bringen. Ich hatte hier das Gefühl, dass sich der Autor an der Oberfläche bewegt. Dialoge wurden oft in die Länge gezogen und trugen dazu bei, dass ich mit dem Auge rollte und mir dachte: „Komm endlich zum Punkt.“

Die Hörbuchgestaltung

Auch mit der Interpretation von Detlef Bierstedt tat ich mich etwas schwer. Der Sprecher leiht unter anderem George Clooney seine Stimme. In Filmen kommt diese auch sehr gut zur Geltung. Allerdings war es mir für eine Hörbuchinterpretation etwas zu eintönig. Hier und da konnte er mich zwar fesseln. Ich ertappte mich aber oft dabei, wie ich nur mit halbem Ohr zuhörte und nicht wirklich das Gefühl hatte, viel von der Geschichte zu verpassen.

Jedoch möchte ich hier aber unbedingt anmerken, dass die Wahl des Sprechers wirklich Geschmackssache ist und einige von euch wahrscheinlich begeistert in die Geschichte eintauchen können.

Gesamteindruck

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich „Ich vermisse dich“ von Harlan Coben an sich enttäuscht hat. Ich hätte mir mehr von der Geschichte erhofft und hatte hier und da den Eindruck mich in einer Art „CSI Miami“ Klischee Geschichte wiederzufinden.

Infos zum Hörbuch

Ich vermisse dich
Geschrieben von: Harlan Coben
Gelesen von: Detlef Bierstedt
Bewertung: 2 von 5 Herzen

Bei meiner Lieblingsbuchhandlung bestellen.

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Dieses Hörbuch wurde mir von dem Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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